Freitag, 7. Juni 2019

Zukunft der katholischen Kirche – Wie geht‘s weiter? Religionslehrer beziehen Position!

Mit kraftvollen ironisch gemeinten Parolen eröffnet dieser Verband "katholischer" Gymnasiallehrer ihr Kampfpamphlet mit 10 Forderungen für den synodalen Weg der Kirche.
Da ist zu lesen: "Selig, die ihr die Täter schützt und die Opfer alleine läßt." Die zweite Parole erklärt dann diese erste: "Selig, die ihr Homosexuelle ausgrenzt  und abweist." Also, Klartext gesprochen: In der Kirche wird der Täterschutz noch nicht intensiv genug praktiziert, denn immer noch gibt es da ein Gerede von einem Zusammenhang von gelebter Homosexualität und den Mißbrauchsfällen, zuletzt durch den emeritierten Papst Benedikt XVI.- Damit muß Schluß sein. 
"Selig, die ihr das Dogma über die Botschaft stellt.", diese Parole offenbart den antiatholischen Charakter dieses 10.Punkte Deformprogrammes, denn für den Katholischen Glauben entfalten die Dogmen die Wahrheit der Botschaft; es ist dagegen ein genuin reformatorisch, dann liberal protestantische Anliegen, die Dogmen der Kirche als Verfälschung der Verkündigung Jesu zu dekonstruieren. Gut protestantisch wird dann auch gegen die hierarchische Struktur der Kirche polemisiert: "Selig, die ihr dem Erhalt von Machtstrukturen eure Glaubwürdigkeit opfert." Die Rotte Korach findet eben zu allen Zeiten ihre Wiedergänger in ihrer Lust an der Insubordination, Gottes Ordnungen durch menschlich allzumenschliche Ordnungen zu ersetzen, die dann der Glaubwürdigkeit förderlich sein sollen, weil sie die Kirche verweltlichen und so den Weltmenschen genehmer machen.

Nun zu den 10 Punkten der Deformagenda:  

  1. Wir fordern eine lernende Kirche, die offen ist für neue Impulse und kritische Anfragen, die ernst macht mit der Rede von Gott, der sich immer neu in der Geschichte offenbart (Ex 3,14ff.). Eine lernende Kirche, die ehrlich zuhört und in dem, was andere sagen, ein Licht erkennt, „das ihr helfen kann, das Evangelium tiefer zu verstehen.“ (vgl. Christus vivit, Nr. 41).
  2. Wir fordern, dass anspruchsvolle, diskursiv betriebene Theologie in kirchlichen Strukturen und kirchlicher Verkündigung angemessen Berücksichtigung findet.
  3. Wir fordern das Ende eines repressiven Umgangs mit innovativ denkenden Theolog*innen. Kritische, auch unbequeme Stellungnahmen müssen als Chance wahrgenommen werden, nicht als Störfaktor.
  4. Wir fordern eine Christologie und Ekklesiologie, die den Jesus der Evangelien in den Mittelpunkt stellen, der einen Gegenentwurf zu aller menschlichen Versuchung der Macht darstellt (Mt 4,8ff.).
  5. Wir fordern im Sinne einer Nachfolge Jesu eine dienende Kirche, sowohl im solidarischen Dienst an der Welt als auch im Hinblick auf die Umsetzung subsidiärer Leitungsstrukturen.
  6. Wir fordern eine “Verheutigung” theologischer Sprache in allen kirchlichen Handlungsräumen und die mutige Übersetzung dogmatischer Formeln, so dass Menschen die befreiende Botschaft des Glaubens als lebendig machend wahrnehmen können.
  7. Wir fordern ein Umdenken in Fragen von Sexualität insbesondere auch von Homosexualität, die Wertschätzung der menschlichen, körperlichen Verfasstheit verbunden mit der Freude am Körper und der eigenen Sexualität. Dringend notwendig erscheint ein ehrlicher Blick in die eigenen Reihen im Hinblick auf die Themen Sexualität, Homosexualität und Beziehungsfähigkeit.
  8. Wir fordern mutigere Schritte in der Ökumene, vor allem selbstkritische Schritte auf dem Weg zum Abbau aller Schranken, die im katholischen Amtsverständnis begründet sind.
  9. Wir fordern im Blick auf den angekündigten synodalen Prozess aus jedem (Erz-)Bistum eine Auskunft, wie dieser umgesetzt und als handlungsleitend konkretisiert wird.
10.   Wir fordern verbindliche Maßnahmen der Umsetzung des anstehenden synodalen Prozesses und ein Ernstnehmen des Glaubens aller Gläubigen (sensus fidei). Wenn der Geist weht, wo und in wem und wie er will, wenn – wie wir glauben – der Geist in den Gliedern wie in den Häuptern der Kirche wirksam ist, dann ist das Prinzip der Partizipation für den anstehenden Prozess absolut notwendig.
Zitiert nach:

Bundesverband der katholischen Religionslehrer und -lehrerinnen e.V.https://bkrg.de/

Versucht man, hieraus einen Kern der Forderungen herauszuschälen, so fällt  auf, daß nur noch die Evangelien Bedeutung für die Kirche haben sollen, das ist natürlich ein Angriff auf die Briefe des Apostels Paulus, da diese liberalen Theologen als zu dogmatisch und Schülern so nicht mehr vermittelbar gelten. Die traditionelle Theologie, wie sie immer noch der Katechismus lehrt, soll verlernt und durch eine zeitgenössische Theologie ersetzt werden. Vulgär protestantisch wird bei der Erneuerung der Theologie den als häretisch verurteilten Theologien eine besonders wichtige Rolle zugesprochen: Wenn es eine gute Theologie gibt, dann ist das eine innovative. Dem schließen sich dann die Lieblingsthemen an, besonders der Homosex und der Kampf gegen das Amtsverständnis der Kirche.Ach ja, das Wichtigste: Die Demokratisierung der Kirche, daß nicht mehr Jesus Christus der Herr der Kirche sein soll, sondern die Mehrheitsentscheidung. So findet endlich Pontius Pilatus Frage, was ist denn die Wahrheit? eine klare Antwort: Wahr ist, was in Gremien demokratisch beschlossen ist. 
Und was erfahren wir über das, was diese Religionslehrer nun ihren Schülern vermitteln wollen? Kurz und bündig liest sich das so: "erleben wir durchaus ein Interesse und eine Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen des Lebens, die dann auch die Fragen und Themen des Glaubens berühren. Dies zu ermöglichen und damit Fragen des Glaubens und der Religion vernünftig zu reflektieren und darin Schüler*innen sprach- und dialogfähig zu machen, ist Absicht und Ziel unseres Religionsunterrichts."
Existentielle Fragen der Schüler sollen also im Mittelpunkt des Unterrichtes stehen, die dann gar Fragen und Themen des Glaubens berühren. Die christliche Religion kommt also nur vor als etwas, das da berührt wird. Was wäre von einem Deutschunterricht zu halten, in dem die Deutsche Literatur berührt wird?
Zudem: Seit wann besteht denn die christliche Religion primär aus Fragen? Ist das Wesentliche nicht, daß sie wahre Antworten gibt? Aber diese Reigionspädagogik kennt keine Antworten sondern nur Fragen und Themen. Keine Erkenntnisse soll so der Religionsunterricht vermitteln, sondern nur noch Schüler zum Dialog befähigen!  Völlig nebulös wird so die Rede von der befreienden Botschaft des Glaubens. Wie eine deplazierte Phrase wirkt dies in einem Text, der von der Religion nur noch eine Reflexionskultur übrig lassen will, in der alle substantiellen Gehalte aufgelöst werden. Aber dafür schlägt das Herz dieser Reformpädagogen beim Thema: Sex. Der Punkt 7, der ist mit Herzblut geschrieben worden.
Was soll man dazu sagen? Wer frägt, warum es in der Katholischen Kirche nur noch bergab geht, sie sich im freien Fall nach unten befindet seit dem 2.Vaticanum, findet hier den Grund für das Totalversagen des Religionsunterrichtes in den Schulen, zumindest der Gymnasien. Ein klarer antikatholischer Geist beherrscht diese Deformagenda, die nur eines vermittelt: Nur wenn die Katholische Kirche sich aufgibt und völlig in protestantische Beliebigkeit umwandelt, hat sie noch eine Chance, bei Schülern anzukommen. 

Zusatz:
Augenfällig ist, daß in diesemText auch nicht eine Spur eines Verständnisses für die christliche Religion erkennbar ist- stattdessen linksliberaler Moralismus und der Wille zu einem dogmenfreien Christentum.    

     

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