Kardinal Müller mußte in Erinnerung bringen: »Götzendienst ist gemäß dem ersten Gebot eine schwere Sünde.«Wie schlimm muß es um die Katholische Kirche stehen, daß ein Kardinal an diese Grundwahrheit erinnern muß!
In einem Interview
mit dem amerikanischen katholischen Fernsehsender EWTN ging Kardinal
Müller auf die Debatte um die »Pachamama«-Affäre ein. Er kritisiert
dabei das Aufstellen der Holzfiguren der Fruchtbarkeitsgöttin in einer
römischen Kirche.
»Der eigentliche Fehler war gewesen, die Götzenbilder IN die Kirche zu bringen, nicht, sie wieder daraus zu entfernen. « Freie Welt am 22.11.2019. Es muß konzediert werden, daß selbst noch die schlimmsten Befürchtungen dieser Amazonasynode übertroffen worden sind mit der dortigen Götzenverehrung. (Aber das erwartete postsynodale Schreiben ist noch nicht erschienen, auch wenn gemutmaßt werden darf, daß es im Wesentlichen schon fertig geschrieben war, bevor der erste Redebeitrag der Synode gehalten wurde.)
Eingedenk des brillanten Essays: "Die geistesgeschichtliche Lage des Parlamentarismus" von Carl Schmitt erlaube ich mir, ein paar oberflächlichere Anmerkungen hinzuzufügen. Der Grundgedanke des Parlamentarismus war ja die, daß der regierende König seinen Haushalt (seine Ausgaben) nicht allein aus seinem Privathaushalt finanzieren konnte, er also Steuern erheben mußte und das Parlament als Bund der Steuerzahler nun diese Ausgaben zu bewilligen hatte und so das Parlament die Regierung kontrollierte. Noch heute findet sich in der "Haushaltsdebatte" davon ein Überrest, nur daß jetzt, da im Regelfall die Regierung eine Mehrheit auch im Parlament besitzt, keine Kontrolle mehr durch das Parlament ausgeübt wird. Vor jeder Debatte steht das Ergebnis schon fest, daß die Regierungspolitik ihr Ja bekommt.
Eine Synode sollte nun etwas ganz anderes sein. Hier sollten alle gleichberchtigt über etwas diskutieren, wobei es allein auf das bessere Argument ankäme. Wäre die Katholische Kirche rein parlamentarisch- demokratisch organisiert, beschlösse dann die Synode verbindlich, was nun in der Kirche zu gelten habe. Die hierarchische Struktur konterkariert nun diesen demokratischen Parlamentarismus (wie ihn etwa die EKD lebt), indem "Beschlüsse" einer Synode erst für die Kirche Gültigkeit bekommen, wenn der Papst sie als gültig qualifiziert, wobei der Papst aber nicht an die Entscheidungen der Synode gebunden ist. Der demokratische Zeitgeist macht es aber schwer vorstellbar, daß sich heute noch ein Papst gegen "Beschlüsse" einer Synode stellen könnte.
So gehört es heute eher zum Management eines Papstes, eine Synode so vorzubereiten, daß die richtigen Ergebnisse herauskommen und dazu gehört auch die Auswahl der Synodalen. Papst Franziskus hat e offensichtlich diese Synode gut gemanagt, denn es lief alles wie geplant, bis auf die Pachamamaaffaire.Ist da der Regie des Papstes ein Fehler unterlaufen, daß in der Präparation der Synode mit ihrem Zentralkampf gegen den Zölibat und den Kampf für die Einführung der Diakoninweihe die Bedeutung der Pachamamastatuen unterschätzt wurde?
Wer so frägt, übersieht das zweite Herzstück dieser Räubersynode: den Kampf um die Etablierung einer Ökoreligion, die um die Begriffe der "Schöpfung" und des Erhaltes der Vielfalt des Lebens, verbunden mit romantischer Zivlisationskritik sich kapriziert, gegangen ist. So unvereinbar diese Anbetung dieser Götzenstatuen auch mit der christichen Religion ist, denn es handelt sich hier um ein gröbstes Mißachten des 1. Gebotes, hier hat Kardinal Müller uneingeschränkt recht, so paßt diese kultische Aktion sehr wohl zu einer Ökoreligion mit ihrer Tendenz zur Apotheose der Natur und ihrer Verteufelung der menschlichen Technik als das Naturwidrige, das Böse.
Wikipedia schreibt zu diesem Aspekt der Pachamamaverehrung: "Pachamama wird heute als Faktor für Identität, sozialpolitischen Widerstand und als Hoffnung auf ein umfassenderes Leben angesehen. Im Jahre 2008 wurde Pachamama neben Sumak kawsay („gutes, harmonisches Leben“) als ein Grundprinzip in die aktuelle Verfassung von Ecuador aufgenommen." Daß Pachamama als Symbol eines sozialpolitischen Widerstandes fungiert ist sicherlich eine zutreffende Feststellung, nur verkennt sie hierbei etwas Wesentliches: Wenn in Lateinamerika sich ein Widerstand gegen das Bestehende gespeist mit der Hoffnung auf ein gutes Leben marxistisch-revolutionär artikulierte, so formte sich dieser Widerstand nach der Implosion des Sozialismuses 1989f jetzt religiös. Religiöse Traditionen werden nun revitalisiert im Kampfe gegen die gegenwärtige Zivilisation. Das hat auch innere sachimmanente Gründe. Die marxistische Zukunftshoffnung basierte nämlich auf das Vertrauen in den technischen Fortschritt, daß der Mensch immer besser die Natur zu beherrschen lerne, und wenn dann der technische Progreß politisch vernünftig gestaltet würde, also sozialistisch, dann könnte am Ende das Wohlergehen und das Glück aller eine reale Möglichkeit werden.
Seit Adornos/Horkheimers "Dialektik der Aufklärung" ist dieser dem Marxismus innewohnende Optimismus des Vertrauens auf die vernünftige Beherrschbarkeit der Natur zum Nutzen aller zweifelhaft geworden. Linke wurden romantisch technikfeindlich. Dem korreliert die Neigung, statt die Natur marxistisch als Gestaltungsmaterial für die Arbeit des Menschen anzusehen, sie als etwas an sich Wertvolles, ja gar Heiliges, als "Schöpfung" zu deuten, um sie so dem Verfügungs- und Machtwillen des Menschen zu entziehen. Zu solch einem postmodernen Romantizismus paßt nun wirklich jeder Mutter- Erde Kult und so auch Pachamama als religiöses Fundament eines sozialpolitischen Widerstandes. Und so kommt die Pachamama in die Katholische Kirche gerade weil sie sich selbst unter der Führung von Papst Franziskus zusehens als linkspolitisch agierende NGO profilieren will jetzt mit dem Schwerpunkt: Bewahrt die Schöpfung!
Wikipedia schreibt zu diesem Aspekt der Pachamamaverehrung: "Pachamama wird heute als Faktor für Identität, sozialpolitischen Widerstand und als Hoffnung auf ein umfassenderes Leben angesehen. Im Jahre 2008 wurde Pachamama neben Sumak kawsay („gutes, harmonisches Leben“) als ein Grundprinzip in die aktuelle Verfassung von Ecuador aufgenommen." Daß Pachamama als Symbol eines sozialpolitischen Widerstandes fungiert ist sicherlich eine zutreffende Feststellung, nur verkennt sie hierbei etwas Wesentliches: Wenn in Lateinamerika sich ein Widerstand gegen das Bestehende gespeist mit der Hoffnung auf ein gutes Leben marxistisch-revolutionär artikulierte, so formte sich dieser Widerstand nach der Implosion des Sozialismuses 1989f jetzt religiös. Religiöse Traditionen werden nun revitalisiert im Kampfe gegen die gegenwärtige Zivilisation. Das hat auch innere sachimmanente Gründe. Die marxistische Zukunftshoffnung basierte nämlich auf das Vertrauen in den technischen Fortschritt, daß der Mensch immer besser die Natur zu beherrschen lerne, und wenn dann der technische Progreß politisch vernünftig gestaltet würde, also sozialistisch, dann könnte am Ende das Wohlergehen und das Glück aller eine reale Möglichkeit werden.
Seit Adornos/Horkheimers "Dialektik der Aufklärung" ist dieser dem Marxismus innewohnende Optimismus des Vertrauens auf die vernünftige Beherrschbarkeit der Natur zum Nutzen aller zweifelhaft geworden. Linke wurden romantisch technikfeindlich. Dem korreliert die Neigung, statt die Natur marxistisch als Gestaltungsmaterial für die Arbeit des Menschen anzusehen, sie als etwas an sich Wertvolles, ja gar Heiliges, als "Schöpfung" zu deuten, um sie so dem Verfügungs- und Machtwillen des Menschen zu entziehen. Zu solch einem postmodernen Romantizismus paßt nun wirklich jeder Mutter- Erde Kult und so auch Pachamama als religiöses Fundament eines sozialpolitischen Widerstandes. Und so kommt die Pachamama in die Katholische Kirche gerade weil sie sich selbst unter der Führung von Papst Franziskus zusehens als linkspolitisch agierende NGO profilieren will jetzt mit dem Schwerpunkt: Bewahrt die Schöpfung!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen