Freitag, 22. November 2019

"Kardinal Marx und das gemeinsame Abendmahl"

Kardinal Marx Kampf gegen die Eucharistie, so hätte Katholisch de besser ihren Artikel zu dieser Causa übertitelt. (24.6.2019). In einer "Bibelarbeit" sagte dieser Kardinal:
 "Glaubst Du wirklich, Jesus steht an der Tür bei den Evangelischen, und dann setzen die sich zum Abendmahl zusammen und dann sagt Jesus: Nee, mit euch setz ich mich nicht hin. Das können wir uns doch nicht vorstellen, oder?" Einleitend steht da geschrieben:
"Ob Jesus zu den Protestanten gesagt hätte: Mit euch setze ich mich nicht an einen Tisch? Vermutlich nicht. Diese These stellt auch Kardinal Reinhard Marx auf - und macht Christoph Strack so Hoffnungen für den Ökumenischen Kirchentag 2021"
Unklar ist nun, ob die Formulierung: an einem Tisch nun selbst vom Kardinal oder von dem Kommentator Strack stammt. Klar ist aber, daß das, was hier so flapsig "Tisch" genannt wird, der Altar ist, auf dem der Priester das Meßopfer darbringt, während er danach vom Altar hin zu den Kommunikanten geht, um ihnen die Kommunion auszuteilen, der Katholik also nicht an einem Abendmahlstisch sitzend die Kommunion empfängt. Entweder dachte nun Kardinal Marx oder dieser Kommentator, wenn vom "Abendmahl" gesprochen wird, wohl an ein Abendessen, bei dem alle um einen Tisch versammelt sind, um zu essen und zu trinken, aber nicht an die zentrale Kulthandlung der christlichen Religion, in der sich der Opferkult des Jerusalemer Tempels prolongiert. 
Die  Evangelischen mögen sich tatsächlich bei ihren Abendmahlsfeiern um einen Tisch zusammensetzen- meiner Kenntnis nach wird das so nur in einigen Reformierten Gemeinden  praktiziert und dann eben als reine Erinnerungsfeier an Jesu letztes Abendessen- die Katholische Kirche zelebriert dies Sakrament nicht so. 
Warum sollte nun Jesus Christus gleichermaßen in der evangelischen Abendmahlsfeier und der katholischen Eucharistiefeier gegenwärtig sein? Es müßte präsumiert werden, daß ihm diese Differenz zwischen evangelisch und katholisch gleichgültig sei. Das widerspricht aber fundamental der gesamten Glaubenslehre der Kirche. 
Nach der Glaubenslehre der Katholischen Kirche ist nämlich für die Realpräsenz Christi ein geweihter Priester notwendig, der die Konsekrations- bzw. Wandungsworte spricht, während nach lutherischer Meinung jeder Getaufte die Einsetzungsworte so sprechen kann, daß Jesus Christus in Brot und Wein gegenwärtig ist. Entweder irrt nun die Katholische Kirche oder es irrt die lutherische, aber Beide können nicht recht haben. Hätten die Lutheraner recht, wäre der katholische Priester überflüssig, wir Katholiken könnten also auch ohne einen Priester gültig Eucharistie feiern oder wenn die katholische Lehre wahr  wäre, dann empfangen die Kommunikanten in der lutherischen Abendmahlsfeier nur Brot und Wein.
Prinzipieller gefragt: Warum sollte dem Sohn Gottes die Differenz zwischen der wahren Kirche, der Katholischen und der von ihm in wesentlichen Glaubenslehren abgefallenen "Kirche" gleichgültig sein? Keinem Weinkenner ist es gleichgültig, ob ihm ein Qualitätswein kredenzt wird oder ein billiger Tetrapakwein, denn Wein ist nicht Wein, aber dem Sohn Gottes soll die Differenz von rechter Lehre und einer religiösen Vereinigung, die in vielem Häretisches lehrt und lebt, gleichgültig sein. Da hätte also Christus am Gründonnerstag nicht nur die eucharistische Kultfeier für seine Kirche eingesetzt  und die Apostel zu Priestern geweiht, damit sie diesen Kult vollziehen können, sondern gleichzeitig hätte er gemeint, daß diese Weihe zu Priestern, von ihm selbst vollzogen, völlig überflüssig sei, da jeder Laie diese Kultfeier vollziehen könnte ganz im Kontrast zum Alten Bund, in dem geweihte Priester von Nöten waren. 
Nein, weder Gott noch sein Sohn verhalten sich indifferent gegenüber der wahren und einer unwahren Kultfeier. Der Sohn Gottes stiftete sie nicht seiner Kirche, um danach zu sagen, daß es ihm gleichgültig sei, wie dann der Kult vollzogen würde. 
Die Katholische Kirche hat nämlich eindeutig festgesetzt, daß diese Meinung ein Irrtum ist, der nicht gelehrt werden darf:
"Der Protestantismus ist nichts anderes als eine unterschiedliche Form derselben wahren christlichen Religion, in der es ebenso wie in der katholischen Kirche möglich ist, Gott zu gefallen." Pius IX, Syllabus. Nr.18. Aber von dieser Wahrheit hat wohl weder Kardinal Marx noch die sonstigen enthusiastischen Ökumeniker der Katholischen Kirche je etwas gehört.    

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen