Samstag, 30. November 2019

Zum "synodalen Weg"- ein zweijähriges Spektakel

Zwei Jahre will nun die Katholische Kirche diskutieren- intensiv und kreativ! Die Ergebnisse dieser Inszenierung stehen schon fest, bevor der erste Redner seinen Mund geöffnet haben wird, um den Kampf die Katholische Kirche zu eröffnen.
Der Kampf wird sich kaprizieren auf 

a) die Zölibatsfrage, 

b) die Einführung des Frauendiakonates als Vorstufe zum Frauenpriestertum, 

c) die Liberalisierung der Sexualmorallehre der Kirche unter besonderer Berücksichtigung der Bewertung der Homosexualität und 

d) der  Frage der Demokratisierung der Kirche.

Der Trend der Meinungsbildung ist eindeutig: Die Zukunft der Kirche steht und fällt mit ihrer Bereitschaft, sich zu verprotestantisieren und zu verweltlichen. Kontroversen sind nur zu erwarten auf der Ebene der Strategie und Taktik. Soll jetzt schon das Frauenpriestertum gefordert werden oder erstmal nur die Diakonatsweihe für Frauen? Soll vom Zölibat nur ausnahmsweise dispensiert werden, wenn eben wer Priester werden möchte, aber sich nicht zu einem zölibatären Leben berufen fühlt, oder können nun auch  amtierende Priester vom Zölibat befreit werden? Soll die Morallehre der Kirche in Gänze liquidiert werden, indem in allen Fragen  das individuelle Gewissen als Letztentscheidungsinstanz proklamiert wird oder reichen  Detailänderungen, etwa das Gutheißen gelebter Homosexualität  mit der Möglichkeit einer kirchlichen Segnung. (In der EKD war das das Vorspiel dafür, jetzt Homosexuellen den Ehesegen zu spenden.)
Wichtigster Punkt ist aber das Anliegen der Demokratisierung der Kirche. Das heißt im Klartext, daß der monarchischen Herrschaft Jesu Christi über seine Kirche ein Ende gesetzt wird und daß so stattdessen das Kirchenvolk, genauer gesagt, seine Repräsentanten  bestimmen werden, was als wahr und was als unwahr in der Kirche zu gelten  hat. 

Bei so viel Gesinnungshomogenität frägt sich aber, wie dadrüber 2 Jahre lang debatiert werden soll? Will man evtl mal einen Conservativen mitreden lassen, um zu demonstrieren, wie liberal man sei oder um zu zeigen, daß solche Positionen in der heutigen Kirche keinen Platz mehr haben? Oder soll das Kirchenvolk durch die Dauerwiederholung des immer Gleichen daran gewöhnt werden, nur noch dies als Wahrheit anzuerkennen?

Eines ist aber gewiß, daß auch bei noch so großer Anähnelung an den real existierenden Protestantismus der  Niedergang der Kirche nicht aufgehalten wird, ja er eher noch sich beschleunigen wird. Wenn in der EKD circa 3 Prozent der Kirchenmitglieder noch zum Gottesdienst kommen, erscheinen in der Katholischen Kirche noch 9 Prozent. Ob eine konsequente Verprotestantisierung uns dann auch in Bälde 3 Prozent Kirchenbesucher bescheren wird? 

Gibt es überhaupt über das Konzept der Verweltlichung und Verprotestantiserung der Kirche hinaús noch eine Zukunftsvision für die Kirche? Vielleicht hat die sich uns in der Amazonassynode angedeutet, daß aus der Kirche eine linkshumananitaristische NGO werden soll, die in sich  multireligiös ist, wo eben neben Gott auch eine Pachamamagöttin verehrt werden kann, wenn es nur der Schöpfungsbewahrung dienlich ist.     

Aber: Würde es statt dieses sehr teure Spektakel durchzuführen, nicht vollauf genügen wenn die weniger und die mehr Progressiven ein Kompromißpapier erstellen, worin sie alles übereinstimmen und worin es noch Dissenze gibt, wenn man sich doch einig ist, welchen Kurs die Kirche zu steuern hat, den der Verprotestantisierung und Verweltlichung der Kirche!    

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