Dienstag, 4. Februar 2020

Die Lust an der Selbstsäkularisierung der Kirche- ein Musterbeispiel

Was man zu hören bekommen kann, wenn zu Mariä Lichtmeß moder-nistisch gepredigt wird:
1. Maria und Joseph gingen in den Tempel, um für das Kind Gott zu danken. Das Gesetz zur Reinigung wird eben verschwiegen, denn das ist doch eine zu unzeitgemäße Vorstellung, daß die Frau nach der Geburt als unrein gilt, bis sie sich nach 40 Tagen purifiziert, wieder für rein erklärt wird. 
2. Simons Glück bestand darin, dies kleine Kind in den Arm zu nehmen. Was für ein Glück sei es doch, wenn die Mutter, aber auch der Vater zum erstenmale ihr Kind in den Arm nähmen. An diesem Glücke partizipiert nun auch der greise Simon. Er spürt, daß dies ein außergewöhnliches, besonderes Kind sei. Die Verheißung, daß er bevor er sterben wird, den Erlöser sehen wird, fällt einfach weg. Es geht um das eben ganz besondere Kind. Worin nun diese Besonderheit besteht, wird dann aber in der Predigt nicht expliziert.
3. Eigentlich geht es doch um ein Kind, das geboren - wie jedes Kind- etwas ganz Besonderes ist, was ein Grund zur Freude ist nicht nur den Eltern sondern auch dem Simon. Denn wer freute sich nicht beim Anblicke eines Kleinkindes? 
So entsorgt sich die christliche Religion selbst, indem sie sich in einen seichten Humanitarismus transformiert hier mit dem Zentral-anliegen der Liebe zum Kinde.  

1 Kommentar:

  1. Interessanter Blog-Post. Naja, selbst-säkularisierung? Es gibt rationale Argumente für Säkularisierung - siehe etwa "Das Religionsparadox" von Victoria Rationi, die auch versucht, "die Kindheit der Gläubigen" zu analysieren. Aber schade ist es doch auch. LG Katharina

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