Im
Sonntagsevangelium (23.2.2020) lesen wir diese Aussage Jesu Christi:
Wenn ihr nämlich nur die liebt,die euch lieben, welchen Lohn
könnt ihr dafür erwarten. Mt
5,46. Die heutige Durchscchnittspredigt kaprizert sich dann auf das
Gebot der Feindesliebe, deklariert, daß das zwar schwer zu
praktizieren sei, aber uns doch möglich sein müsse, denn sonst
hätte Jesus doch die Feindesliebe nicht geboten. In der Regel sieht
die Lösung dann, alltagspraktisch orientiert so aus, daß aus dem zu
liebendem Feinde ein mir unangenehmer Mensch wird, sodaß es gälte,
die negativen Gefühle ihm gegenüber zurückzustellen, um dann auch
und gerade in dem „Feinde“ Liebenswürdiges wahrnehmen zu können.
Ausgespart wird dabei in der Regel eine Reflexion über, was denn
hier: „lieben“ bedeutet. Als Einforderbares und
Anordnerbaresbares kann hier selbstredend die Liebe nicht das Gefühl
der Liebe meinen, sondern der Wille, wem Gutes tuen zu wollen.
Aber
was wird denn so ausgespart? Erstmal, der Grund, warum den der Christ
seinem Feinde Gutes wollen soll ! Denn nicht wird hier gemeint, daß
durch Gutestuen der Feind aufhört, Feind zu sein, als wäre das
Gebot der Feindesliebe gegeben worden, um so die Feindschaft in der
Welt durch Liebe zu überwinden. Wer nur die liebt, die ihn lieben,
der darf keinen Lohn dafür
erwarten, Lohn ist
nur zu erhoffen, wenn der Christ mehr tut als jedermann, daß er eben
seine Feinde liebt.
Lohnmoral,
ist das nicht eine unterchristliche Vorstellung, soll doch das Gute,
nur weil es das Gute ist, getan werden. Unbestreitbar ist aber, daß
Jesus Christus selbst eine Lohnmoral predigt, sodaß diese so nicht
unter- oder vorchristlich sein kann. Von welchem Lohn spricht hier
Jesus? Der Kontext der Bergpredigt, daß hier Jesus den Psalm 15
auslegt: „Die Bedingungen für den Eintritt ins
Heiligtum“ in der
Einheitsübersetzung betitelt, zeigt an, daß es um einen Lohn im
ewigen Leben oder um den Lohn des ewigen Lebens geht. Da
es nach Jesu Offenbarung Kleine, Kleinste und Größere im Himmel
geben wird, (Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst
und lehrt die Leute also, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich;
wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich Mt, 5,18) könnte das so gedeutet werden, daß die Großen die mit
viel Verdienst, die Kleineren die mit wenig Verdienst sind. Oder
aber es ist so gemeint, daß der Verdienst der Eintritt in das Reich
Gottes ist, sodaß der ohne himmlischen Lohn der vom ewigen Leben
Ausgeschlossene ist. Es sei erinnert an die Kernaussage der
Bergpredigt: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer
ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr
nicht in das Himmelreich kommen. Mt
5,20. Die
ausreichende Gerechtigkeit belohnt also Gott im ewigen Leben oder mit
dem ewigen Leben, lautet so das vorläufige Resümee, ich halte aber
ob der Vorlage, dem Psalm 15 es für wahrscheinlicher, daß mit dem
Lohn der Eintritt in das Reich Gottes gemeint ist. Aber Mt 5,18 könnte für die Alternative in Anspruch genommen werden.
Das
ist nun das Problem für eine moderne Predigt über die Bergpredigt,
denn die zeitgenössische Theologie hat sich- trotz Jesu Christi in
diesem Punkte sehr klaren Lehre- vom Lohngedanken Abschied genommen,
um das Reich Gottes als Umsonstangebot für jedermann zu
verramschen. Das Reich Gottes, der Eintritt ist umsonst, man muß nur
hineinwollen. Das soll dann die göttliche Gnade sein. Aber wozu
dienen dann noch die von Jesus selbst gelehrten Einlaßbedingungen in
das Reich Gottes? Sie sind somit schlicht und einfach überflüssig
geworden; sie können nur noch einen Sinn machen als etwas
utopistisch formuliertes Programm zur Humanisierung der Welt: Wenn
alle lieb zueinander wären, ginge es allen auf Erden besser! Nur
das ist ganz gewiß nicht Jesu Christi Verkündigung.
Zusatz- ein sehr irritiernder: Wenn unter Liebe nicht das Gefühl der Liebe gemeint ist, sondern der Wille, Gutes wem zu tuen, und das auch dem Feinde gegenüber, so könnte ein Christ, wenn er den anzeigt, der ihn beraubt hat und so sein Feind ist, ihm Gutes tuen, weil so der Feind zu seiner gerechten Strafe kommt und das ist gut. Auch könnte die verhängte Strafe den Täter davon abhalten, noch mals andere zu berauben, da er dann wieder mit einer Bestrafung zu rechnen hat. Aus dem Gefühl der Liebe heraus aber so zu handeln, das wäre widersinnig, denn das widerstreitet der Liebe, die nicht strafen will.
Zusatz- ein sehr irritiernder: Wenn unter Liebe nicht das Gefühl der Liebe gemeint ist, sondern der Wille, Gutes wem zu tuen, und das auch dem Feinde gegenüber, so könnte ein Christ, wenn er den anzeigt, der ihn beraubt hat und so sein Feind ist, ihm Gutes tuen, weil so der Feind zu seiner gerechten Strafe kommt und das ist gut. Auch könnte die verhängte Strafe den Täter davon abhalten, noch mals andere zu berauben, da er dann wieder mit einer Bestrafung zu rechnen hat. Aus dem Gefühl der Liebe heraus aber so zu handeln, das wäre widersinnig, denn das widerstreitet der Liebe, die nicht strafen will.
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