Im zeitgenössischen christlich-jüdischen Dialog
stellt man sich das irgendwie so vor: Den Juden ist Mose und die
Propheten gegeben, und das reiche für sie zum Heile, wir Heiden
dagegen, uns gab Gott Jesus Christus, damit wir durch ihn auch Anteil
bekommen am Heile. Deshalb schlösse sich jede Art von Judenmission
aus, denn die verkenne, daß dies Volk als das ersterwählte nicht
Jesus Christus als den Weg und die Wahrheit bräuchte.(Nur, daß der
Sohn Gottes diesen Heilsplan Gottes verkannte, und so
irrtümlicherweise Juden zum christlichen Glauben bekehrte,das kann
eben auch mal vorkommen,hat doch nun Papst Franziskus auch erkannt,
daß der Herr sich beim Verfassen des Vater Unser irrte.)
Also, die gläubigen Juden, haben Mose und die
Propheten, wir Heidenchristen Mose, die Propheten und dazu noch Jesus
Christus. Das evoziert nun aber doch die Anfrage, warum denn nicht
auch für uns Mose und die Propheten zum Heile ausreichten, wozu wir
da noch mehr bräuchten?
Aber in was für Irritationen stürzt uns nun Jesus,
nachdem wir so wunderbar aufgeklärt wurden durch den
christlich-jüdischen Dialog? Denn der Sohn Gottes belehrt uns, zu
den Juden sagend:
"Denkt nicht, daß ich euch beim Vater
anklagen werde;Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt
habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müßtet ihr auch mir glauben;
denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften
nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?" (Joh
5,45ff)
Wenn die jüdische Religion von sich sagen würde,
daß sie Gott gemäß Mose und den Propheten glaube und so wahre
Religion sei, dann erwidert ihr hier der Sohn Gottes, daß, wenn ihr
Juden Mose und den Propheten glauben würdet, ihr auch an mich, den
Sohn Gottes glauben würdet und so wäred ihr Christen. Denn Mose
verkündet schon die Wahrheit, Jesus Christus und so glaubt nur der
Mose, der Christ ist. Es gibt also nicht zwei Wege zur
Gotteserkenntnis, den ersten Weg, den des Mose, für das jüdische
Volk ausreichend und dann den zweiten Weg, umfangreicher als
der erste,weil hier nun zu Mose auch noch Jesus Christus hinzukommt,
für die Heiden. Jesus sagt stattdessn, daß es nur einen Weg gibt,
den Mose und die Propheten vorgezeichnet und nun der Sohn Gottes
offenbart.
So fungiert Mose als der erste Kritiker der
jüdischen Religion, die durch ihren Konstitutionsakt, ihrem Nein zu
Jesus als dem Christus auch ihr Nein zu Mose gesprochen hat. Denn
indem die jüdische Religion sich erschuf durch ihre Absage an den
Sohn Gottes sagte sie sich auch von Mose und somit auch vom ganzen
Alten Testament ab
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