Dienstag, 18. Februar 2020

Irritierendes: Mose und die christliche Religion

Im zeitgenössischen christlich-jüdischen Dialog stellt man sich das irgendwie so vor: Den Juden ist Mose und die Propheten gegeben, und das reiche für sie zum Heile, wir Heiden dagegen, uns gab Gott Jesus Christus, damit wir durch ihn auch Anteil bekommen am Heile. Deshalb schlösse sich jede Art von Judenmission aus, denn die verkenne, daß dies Volk als das ersterwählte nicht Jesus Christus als den Weg und die Wahrheit bräuchte.(Nur, daß der Sohn Gottes diesen Heilsplan Gottes verkannte, und so irrtümlicherweise Juden zum christlichen Glauben bekehrte,das kann eben auch mal vorkommen,hat doch nun Papst Franziskus auch erkannt, daß der Herr sich beim Verfassen des Vater Unser irrte.)
Also, die gläubigen Juden, haben Mose und die Propheten, wir Heidenchristen Mose, die Propheten und dazu noch Jesus Christus. Das evoziert nun aber doch die Anfrage, warum denn nicht auch für uns Mose und die Propheten zum Heile ausreichten, wozu wir da noch mehr bräuchten?
Aber in was für Irritationen stürzt uns nun Jesus, nachdem wir so wunderbar aufgeklärt wurden durch den christlich-jüdischen Dialog? Denn der Sohn Gottes belehrt uns, zu den Juden sagend:
"Denkt nicht, daß ich euch beim Vater anklagen werde;Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müßtet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?" (Joh 5,45ff)
Wenn die jüdische Religion von sich sagen würde, daß sie Gott gemäß Mose und den Propheten glaube und so wahre Religion sei, dann erwidert ihr hier der Sohn Gottes, daß, wenn ihr Juden Mose und den Propheten glauben würdet, ihr auch an mich, den Sohn Gottes glauben würdet und so wäred ihr Christen. Denn Mose verkündet schon die Wahrheit, Jesus Christus und so glaubt nur der Mose, der Christ ist. Es gibt also nicht zwei Wege zur Gotteserkenntnis, den ersten Weg, den des Mose, für das jüdische Volk ausreichend und dann den zweiten Weg, umfangreicher als  der erste,weil hier nun zu Mose auch noch Jesus Christus hinzukommt, für die Heiden. Jesus sagt stattdessn, daß es nur einen Weg gibt, den Mose und die Propheten vorgezeichnet und nun der Sohn Gottes offenbart.
So fungiert Mose als der erste Kritiker der jüdischen Religion, die durch ihren Konstitutionsakt, ihrem Nein zu Jesus als dem Christus auch ihr Nein zu Mose gesprochen hat. Denn indem die jüdische Religion sich erschuf durch ihre Absage an den Sohn Gottes sagte sie sich auch von Mose und somit auch vom ganzen Alten Testament ab

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