Mit
herzerfrischender Klarheit erklärt die Mitbegründerin von „Maria
2.0,“,daß ihr eigentliches Ziel nicht die Weihe der Frau zu
Priestern und Bischöfen sei, sondern die Abschaffung der Hierarchie
in der Katholischen Kirche:
Immer wieder wird die Priesterweihe von Frauen in der katholischen
Kirche gefordert. Für die Mitbegründerin von "Maria 2.0"
ist das aber nur eine Zwischenlösung. Sie glaubt nicht, "dass
Jesus überhaupt eine Priesterschaft aufbauen wollte."
Das
quasi offizielle katholisch meldete das am 15.2.2020.
Woher
weiß diese Frau nur von einem Jesus, der keine Priesterschaft
aufbauen wollte und somit auch keine Hierarchie? Sicher nicht aus
dem Neuen Testament und auch nicht aus der Tradition der Kirche.
Es ist eben ihr Privat -Jesus, den sie sich zusammenphantasiert hat,
wobei die Phantasten nicht sehr kreativ vorging. Daß Jesus überhaupt
keine Kirche wollte, und schon gar keine hierarische, gehört zum 1x1
des Modernismus, daß Jesus das Reich Gottes verkündet aber als
Naherwartung und als das ausblieb gründeten dann seine „Jünger“
die Kirche, die so nur zustande kam, weil Jesus sich mit seiner
Naherwartung geirrt hatte.
Wenn
es im Alten Bund eine von Gott gewollte Hierarchie und Priester gab,
dann ist Jesus eben der Überwinder dieses Gottesbundes. Ein bißchen
Marcion klingt da mit, daß eben der Gott des Alten Testamentes, der
Opfer und Priester wollte, eben nicht der Gott Jesu ist, denn der
will all das nicht. Seltsam nur, daß dieser Jesus nie sagt, daß er
den Juden und der Welt einen neuen Gott verkündigt, denn der der
hebräischen Bibel sei gar nicht der wahre Gott. Aber, wenn Jesus den
Gott des Mose und der Propheten als den wahren verkündet, wie soll
er da auf die Idee kommen, daß dieser jetzt keine Priester und keine
Hierarchie mehr wolle.
Es
bleibt da nur das Argument, daß der Sohn Gottes sich eben völlig
geirrt hätte, indem er meinte, das Reich Gottes käme so bald, daß
keine Zeit mehr sei für eine Kirchengründung. Nur, wie soll das
möglich sein, daß der Sohn Gottes sich so sehr irren konnte?
Nein, als Gottes Sohn war ihm ob seiner Allwissenheit die ganze
Zukunft bekannt. (Alllwissend zu sein, ist eine notwendige Aussage
über Gott, sonst wäre er nicht als Gott gedacht.) Jesus wußte
also, daß mit ihm die Zeit der Katholischen Kirche begönne. Er
selbst gab ihr mit den 12 Aposteln und dem Petrusamt eine hierarische
Struktur. Autokratisch setzte er die 12 und Petrus in ihre Ämter ein
ohne jede Mitsprache oder Consultation der anderen Schüler.
Wie
hätte Jesus Christus dann noch auf die Idee kommen sollen, daß Gott
zwar für den Alten Bund Priester eingesetzt hatte, dem Neuen aber
keine Priester gewähren wolle? Erst ein Martin Luther kam auf diese
Idee, vor ihm aber sonst keiner. Liegt es da nicht nahe, daß hier
Frau Kötter Jesus mit Luther verwechselt? Näher liegt doch der
Gedanke, daß, weil Gott dem Alten Bund Priester und eine Hierarchie
gab, er nun auch dem Neuen Priester und eine Hierarchie geben will
und auch gab! Denn Jesus Christus selbst weihte die 12 Apostel zu
Priestern am Gründonnerstag, damit diese in der Kirche das von Gott
gewollte Meßopfer darbringen. Es kann kein kultisches Opfer ohne
Priester geben. Da nun die Eucharistie von Anfang an als Kultopfer
zelebriert worden ist, muß es auch von Anfang an Priester in der
Kirche gegeben haben, es sei denn, man folgte auch hier Luther, der
eine priesterlose „Kirche“ im 16. Jahrhundert erfand mit der
Behauptung, so sei es auch im Urchristentum gewesen.. Das ist aber
Luthers Sonderlehre, der dann aber viele gefolgt sind, weil auch sie
die Kirche vom Priestertum befreien wollten. Das ist aber
antikatholisch und somit stehen wir wieder vor dem Ergebnis, daß die
heutige die Katholische Kirche aufmischen wollende Bewegung völlig
überflüssig ist, denn alles, was sie erstreben, ist in dem
liberalen Protestantismus schon längst Realität. Warum soll also
die Katholische Kirche verprotestantisiert werden zu einer
Gliedkirche der EKD werden, wenn es doch genug protsantische
kirchenähnliche Organisationen schon gibt, in denen Maria 2.0 gewiß
eine Heimat finden dürfte, wo sie geistlich schon längst sich
beheimatet haben.
Als ich auf meinem Blog wagte zu schreiben, dass die Forderung nach Abschaffung des Zölibat und nach Weihe von Frauen oft den Hintergrund hätten, die Unterschiede zum geweihten Amt möglichst unsichtbar zu machen, hat mir jemand auf Facebokk recht vehement Verschwörungstheorien vorgeworfen - egal, welche sehr konkreten Beiträge ich als Beleg für meine Rückschlüsse verlinkt habe. Jetzt bin ich doch froh, dass ich offenbar nicht alleine das so wahrnehme.
AntwortenLöschenLink: http://weihrausch.gnadenvergiftung.de/2020/01/26/zoelibatsdebatte-und-frauenfrage-man-spuert-die-absicht-und-ist-verstimmt/