Samstag, 8. Februar 2020

Kurz und bündig: Das Ende des Erlösungswerkes Jesu Christi

Früge ich, wo steht geschrieben, "aber der Zorn Gottes bleibt über ihn, die meisten würden wohl respondieren, irgendwo im Alten Testament, aber seit Jesu Verkündigung ist das wohl eine überwundende Gottesvorstellung. Leider steht aber: sed ira Dei manet super eum im Johannesevangelium, 3,36. 
Der Kontext der Aussage verschlimmert dann dies Ausgesagte noch:Wer an den Sohn glaubt,der hat das ewige Leben, wer aber dem Sohne den Gehorsam verweigert, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt bei ihm.
Der Sohn Gottes ist doch gekommen, um zu retten und nicht, um die, die nicht an ihn glauben, zu verurteilen, könnte spontan erwidert werden. Nur dieser Einwurf verkannt Jesu therapeutisches Handeln, denn er selbst ist die Medizin, die aber nur heilend wirkt, wird sie eingenommen, wird er geglaubt als der Sohn Gottes. Der ihn Nichtglaubende, der bleibt krank. Diese Krankheit ist sein Sein als Sünder, der als Sünder unter dem göttlichen Zorne steht. 
Damit sagt Jesus auch über die Juden, daß sie, wenn sie nicht Christen werden, unter dem Zorne Gottes stehen. Hier übertritt Jesus, um es modern zu formulieren, die Rote Linie, die es seit dem nachkonziiaren Christlich-Jüdischen Dialog feststeht: Juden bedürfen um ihres Heiles willen nicht den Glauben an Jesus als dem Christus.Jesus hätte hier theologisch korrekt sagen müssen, daß den Juden die Verheißung des ewigen Lebens gilt, weil sie das von Gott erwählte Volk sind. Bedauerlicherweise kannte der Sohn Gottes aber diese Erkenntnis des Christlich-Jüdischen Dialoges noch nicht. (Was Gott da von Sitzung zu Sitzung Neues über sich erfährt!)
Jesus kam nicht in die Welt, um ihr zu offenbaren, daß Gott alle Menschen liebe, daß so allen das ewige Leben sicher sei. Wenn dann wer von einem Zorn Gottes spräche, dann redet der nicht vom wahren Gott, der nur lieb ist. So brauchte und konnte Jesus Christus uns auch nicht vom Zorne Gottes erlösen durch sein Sühnopfer, nein er brauchte uns überhaupt nicht zu retten, weil es gar keine Gefahr für uns gab und gibt, denn wir alle sind Gottes Geliebte, geborgen in der göttlichen Liebe.
Nur, der Sohn Gottes redet und handelt ganz anders: Er glaubt an den gerechten Zorn Gottes über die Sünder und daß es seine ureigenste Aufgabe ist, den Menschen vor diesem göttlichen Zorne zu retten.
Der nachkonziliaren Kirche sind das aber unzeitgemäße Vorstellungen, die kein potentieller Konsument der Kirche mehr hören will, die  somit ad acta zu legen sind. Das Erlösungswerk Jesu Christi reduziert sich so auf die Aufklärung, daß wir Menschen gar keiner Erlösung bedürfen, denn alles ist in Ordnung, nur daß ein paar Ewiggestrige noch von einem Zorn Gottes sprächen. 

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