„Eine Gruppe von deutschen Bischöfen mit ihrem Vorsitzenden sieht
sich als Trendsetter der katholischen Kirche auf dem Weg in die Moderne.
Sie betrachten die Säkularisierung und Entchristlichung Europas als
eine unumkehrbare Entwicklung. Aus diesem Grund ist die
Neuevangelisierung – das Programm von Johannes Paul II. Und Benedikt
XVI. – ihrer Ansicht nach ein Kampf gegen den Lauf der Geschichte,
ähnlich wie Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen. [...] Deshalb
müssen alle Glaubenslehren, die dem ‚Mainstream‘, dem gesellschaftlichen
Konsens, widersprechen, reformiert werden. So beurteilt Kardinal Müller am 2.juli 2018 die Lage. (Kath info).
Die aktuellen Deformvorschläge, Eucharistie für alle, -erstmal für mit einem Katholiken Verheiratete und für Geschieden-Wi(e)derverheiratete, Segnung von homosexuellen Paaren, die Relativierung der Unauflöslichkeit der sakrametalen Ehe wie die Abschaffung des Zölibates seien da die ersten Modernisierungsschübe.
Aber wenn so das Augenmerk auf diese Deformvorhaben kapriziert wird, wird doch leicht übersehen, daß die sich so modernisierende Kirche sich ihrer ganzen theologischen Substanz entledigt. Die theologische Frage, was ist zu lehren und wie ist das Zulehrende zu vermitteln? wird ersetzt durch die Frage: Was wollen unsere potentiellen Kunden hören und was nicht? Die Synoden werden zu dem Ort, wo die Kirchenleitung auf die Stimme der potentiellen Kunden zu hören lernen will, damit sie mit ihren Angeboten besser ankommt.Daß dann nicht alle Kunden gleichwertig sind, daß eben auf einige mehr Rücksicht zu nehmen ist wie auf andere, (wie das schon der Jakobusbrief gegenüber dem praktizierten Umgange mit Reichen und Armen kritisierte), versteht sich von selbst: Was werden die mächtigen Medien über uns schreiben, wenn wir das oder dies unternähmen?, wird zur Zentralfrage der Kirchenleitungen.
Das Schicksal Johannes des Täufers zeigt ja jedem aufmerksamen Leser, was es für Folgen haben kann, wenn nicht situationsgemäß, adressatenorentiert verkündigt wird. Statt ultraconservativ die Unerlaubtheit der Ehe des Herodes zu behaupten und so sich die Ehefrau des Königs zur Feindin zu machen, hätte doch ein pastoraltheologisch ausgebildeter Johannes die Ehe des Königs gesegnet,ihm verkündend, daß Gott ganz gewiß auf seiner Seite stünde wider diese Dogmatiker, die kein Auge für den besonderen Einzelfall haben, der nicht einfach einer moraltheologischen Norm unterworfen werden dürfe! Und schon gar nicht ein König.
Aber das Wesentliche dieses Modernisierngskonzptes ist dabei noch nicht erfaßt. Kardinal Müller benennt das treffend mit der Aussage, daß nach dem Urteil dieser modernistischen Bischöfe die christliche Religion selbst nicht mehr vermittelbar sei. Eine religionslose Kirche sei so neu zu erschaffen. Die Kirche habe sich selbst zu säkularisieren, indem sie zum Orte der organisierten Nächstenliebe sich verwandle und das Christlich-Religiöse dann nur noch als Dekoration für das soziale und kulturelle Engagement der Kirche fungiert. Denn mit der christlichen Religion könne man keinem mehr kommen, es sei denn, man behaupte, daß der christliche Glaube sowieso nur ein humanitaristisches Engagement meine.
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