Sonntag, 6. Oktober 2019

Der Kampf um Rom- fällt nun die Römisch-Katholische Kirche?

Überblickt man die Berichte um den Kampf um Rom auf der offiziell inoffiziellen Internetseite der Katholischen Bischofskonferenz, dann scheint die Schlacht um Rom schon geschlagen zu sein. Im Namen der Ökumene wurden alle theologischen Differenzen zwischen katholisch und evangelisch als unwesentlich betrachtet,nur noch relevant für Dogmenhistoriker und Nostalgiker. Es seien eben nur Lehrdifferenzen über Fragen, die genau genommen heute auch keinen Gläubigen (=Kirchenmitglied) mehr interessieren, zumal sie sowieso  nur Theologen verstünden. Wenn es dann noch relevante Differenzen gäbe, dann nur noch bei den kirchlichen Ämtern, daß die Katholiken keine weiblichen Pfarrer haben und die Priester zu einem zölibatären Leben zwängen. Ach ja, und noch ein paar obskurantistische Moralvorstellungen der Katholischen Kirche, wie ihr Nein zur Abtreibung, zur Homosexualität und daß sie Ehen für nicht scheidbar hält, die die ökumenische  Einheit stören.

Aber nun soll diesem katholischen Restbestand sein wohlverdientes Ende finden. Hier die Jubelmeldungen auf Katholisch de von nur 2 Tagen

1.Kohlgraf: Einwände gegen Frauenweihe überzeugen vielfach nicht. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf kann die Aktivisten von "Maria 2.0" verstehen: Auch er findet die Einwände gegen die Frauenweihe meist nicht überzeugend.  (5.10.2019)

2.Theologe Kruip: Menschen am Amazonas wollen verheiratete Priester. Man dürfe die Amazonas-Synode nicht nur aus deutscher Perspektive betrachten, warnt der Sozialethiker Gerhard Kruip. Doch der Zölibat sei auch am Amazonas ein großes Thema. Und das hat einen Grund. (4.10.2019)

3. Seewald: Ohne Mut wird "synodaler Weg" zum Desaster. Wird der "synodale Weg" ein Erfolg? Der Münsteraner Dogmatiker Michael Seewald ist skeptisch. Es bestehe die Gefahr, dass sich eine laute Minderheit durchsetze. Die "Spielregeln" aus Rom sind für Seewald unterdessen "Teil des Problems, nicht Teil der Lösung". (4.10.2019)

4. Fürst will sich beim "synodalen Weg" für Diakoninnenweihe einsetzen Für den Rottenburger Bischof Gebhard Fürst sind Diakoninnen ein "Zeichen der Zeit". Deshalb will er dieses Anliegen in den "synodalen Weg" mitnehmen.  (4.10.20199

Dem hierarischen Amt der Kirche wird so der Kampf angesagt. Seewald sieht zwar noch ein paar Verteidiger des katholischen Glaubens, die er aber als laute Minderheit abqualifiziert. Als bekennender Demokrat insistiert er eben natürlich darauf, daß eine Minderheit, weil sie eine Minderheitsmeinung vertritt, im Unrecht ist, denn wahr ist nur das, was die Mehrheit meint, weil sie es meint. Als "Spielregel aus Rom"diffamiert diese Theologe dann die Aufforderung Roms, in Lehrfragen des Glaubens mit Rom übereinstimmen zu haben. Nein, der synodale Weg gibt sich eben die Vollmacht, ganz neue Wege zu gehen, bzw. präziser, endlich die Luthernachfolge anzutreten, die Katholische Kirche zu verprotestantsieren. 

Das wichtigste Argument der modernen Bischöfe ist eben, daß die Menschen das so wollen. Der Theologe Kruip macht das deutlich: Zeitgenössische Theologie frägt danach, was denn die Menschen für eine Kirche und was für eine Theologie sie haben wollen. Die Demoskopie und die Kunst einer im marktwirtschaftlichen Geiste durchgeführten Konsumentenbefragung, das und nichts anderes sind die Methoden zeitgenössischer Theologie, die die Bischöfe in den Stand versetzt, angemessene Reformen der Kirche durchzusetzen: Das Volk will das so, denn es gilt: Vox populi= vox Dei, und was will das Volk? Das, was der herrschende Zeitgeist ihm eingibt. Die Zeit diktiert der Kirche, was sie zu tuen und was sie zu unterlassen hat. 

Allerdings zählt nicht jede Volksstimme! Dem Populismus zu widerstehen, gehört nämlich zur höchsten Tugend. Zur Klarstellung: Auf Maria 2.0. zu hören, ist kein Populismus, denn aus dieser antikatholischen Aktivität spricht ja der Geist der politischen Korrektheit, wohingegen alles, was des Volkés Stimme an politisch nicht Korrektem von sich gibt, auf keinen Fall von der Kirche beachtet werden darf, denn das wäre populistisch. Aber davor ist der synodale Weg und die Amazonassynode gefeit, weil doch nur politisch Korrekte da zu Worte kommen, oder sollten doch ein paar katholische Nostalgiker miteingeladen werden, damit man nicht 100 prozentige Zustimmung für das Deformprogramm der Kirche einfährt, selbst die Zustimmungswahlergebnisse der Wahlen der DDR dann noch übertreffend!  Aber es soll eben die protestantische Einheitskirche auf den Weg gebracht werden, in der alle theologischen Wahrheiten im Einerleigrau untergehen sollen. Der "Herdenthiermensch" (Nietzsche) will eben keine Wahrheit sondern nur Brot und Spiele, er will unterhalten werden.

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