Samstag, 5. Oktober 2019

Kampf der Familie oder das Scheitern des 1. Großversuches der Befreiung der Frau von der Familie

Daß die Ordnung der Familie die Frau unterdrücke, gehört zu den klassischen Thesen des Feminismus. Weniger bekannt ist, daß die russische Revolution unter der Führung von Lenin ein sehr offenes Ohr für feministische Anliegen hatte. So legalisierte das sozialistische Rußland als erster Staat der Welt die Abtreibung, das Recht der Frau, ihre eigenen Kinder im Mutterleibe töten lassen zu dürfen. Aber diese Maßnahme stand nicht allein: Um die Frau aus der Ordnung der Ehe zu befreien wurde  die Berufstätigkeit der Frau energisch gefördert. Damit sie wie ein Mann arbeiten könne, sollte dann die Aufzucht der Kinder und ihre Erziehung weitestgehend verstaatlicht werden. 
Im "Idealfall" hätte die Mutter ihr Kind gleich nach der Entbindung abgeben sollen, damit sie dann ganz frei vom eigenen Kind arbeiten gehen kann. Ja, es wird kolportiert, daß es Wohnungsbaupläne gegeben haben soll, in der Wohnungen ohne eine Küche vorgesehen waren, damit die Hausarbeit für die Frau entfalle, weil nun in allen Betrieben Werkskantinen zu errichten waren, die die dort Arbeitenden ernährten. Der Staat soll so so weit es geht, die Mutter ersetzen,damit sie ihr Leben ganz dem Arbeitsleben widmen könne. Galt einst als die Lebenssphäre der Frau die Trias von den drei Ks:Kinder,Küche, Kirche,so wollte dieser sozialistische Feminismus dem sein verdientes Ende bereiten. Auch die Frau sollte nur noch als Arbeitsmaschine funktionieren. Soweit die leninistische Phase des Aufbaues des Sozialismus in Rußland.
Aber dann wurde das Ruder radical umgerissen. Stalin, der so lange er sich im Nachfolgekampf Lenins noch nicht durchgesetzt hatte, sich als treueste Leninschüler inzenierte, brachte die Wende, auch gerade indem er sich faktisch von Lenin abwandte. Er behandelte ihn eben wie einen toten Klassiker, den man in Sonntagsreden feiert, um Werktags ganz andere Wege zu beschreiten.Die Familie entdeckte Stalin neu als den Grundbaustein auch der sozialistischen Gesellschaft.
1. Stalin verbot die Abtreibung.
2. Er erschwerte wieder die Möglichkeit der Scheidung zum Schutz der Famillie
3. Er rehabiliterte die Mutter als die erste Erziehern der Kinder- so sozialistischen Helden sollten die 
    Mütter gar ihre Kinder erziehen.
4. Die Mutterschaft wurde energisch gefördert, eben auch durch Mutterschaftsorden, für 10 Kinder 
    den größten Orden.
Hält man sich dies Familienprogramm vor Augen, so ein "reaktionäres" hätte sich kein Conservativer in Europa zugetraut, nur der Revolutionär Stalin. Eine fundierte Kritik dieser Wende in der Familienpolitik aus links-feministscher Sicht ist unter: "Sowjetunion 1921-1939- von Lenin zu Stalin-Teil 1 www.mks.de>files (Kommunistischer Bund) nachlesbar. Aus trotzkistischer Sicht ist diese Wende leicht erklärbar, daß an Stelle des Weltrevolutionärs Lenin ein nationalkommunistischer Stalin trat, der den Sozialismus nur noch im eigenen Lande aufbauen wollte, gar patriotistisch wurde: (die Rede Stalins vom großen vaterländischen Krieg gegen den Faschismus Deutschlands) und der so auch die Ordnung der Familie repristinierte. Zudem habe der Staat sich in derAufbauphase auch noch als überfordert gesehen, vollständig die Familie zu ersetzen. (So versimplifiziert der große Gegenspieler Stalins, Trotzki.)
Aber ist das auch so wahr? Eine Alternativsicht:Solange die Kommunisten noch die alte Ordnung zerstören wollten, propagierten sie in detruktiver Intention gerade die Zerstörung der Familie. Zur Macht gekommen, nach einer kurzen Phase revolutionären Experimentierens (Lenin an der Macht) mußte diese Destruktionspolitik aufgegeben werden, weil keine Gesellschaft dauerhaft überlebensfähig ist ohne die Kultur der Familie. Wo also  revolutionäre Kommunisten konstruktiv werden mußten, da beenden sie bald die Anti-Familienpolitik durch eine faktisch fast schon reaktionär zu bezeichnende Familienpolitik. Es ist wohl ein Strukturgesetz jeder erfolgreichen Revolution, daß sie auf ihrem Gipfel angekommen conservativ werden muß, wenn sie anfängt aufzubauen, statt revolutionär destruktiv zu wirken.
Jetzt erleben und erleiden wir den 2.Großversuch der Abschaffung der Ordnung der Familie im Namen des Feminismuses und des Kapitalismuses, der in der Ordnung der Familie ein Hindernis seines Expansionswillens sieht, der Globalisierung, daß durch die Ordnung der Familie die Frauen eben nicht hundertprozentig der Wirtschaft als frei verfügbare Arbeitskraft zur Verfügung stehen. Der Feminismus deutet  dabei diese hundertprozentige Verfügbarkeit für die Wirtschaft als die Emanzipation der  Frau von ihrer traditionellen Rolle als Familienmutter, und befürwortet so diese Indienstnahme, denn der Mensch, auch die Frau ist für die Wirtschaft da.
Wird auch dieser scheitern? Oder scheitert an diesem Experiment der freie Westen, der sich so zu Grunde richtet?   


   
 

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