Donnerstag, 24. September 2020

Ökumenische Märchenstunde


Daß nun endlich Katholiken und Evangelische zusammen Eucharistie/Abendmahl miteinander feieren könnten, diesem Anliegen wollte nun ein weiteres Elaborat des ökumenischen Dialoges dienen, daß man sich wechselseitig zur Feier einlade. Rom zeigte dem- erfreulicherweise und zur Irritation nicht nur der Papstfreunde- die „Rote Karte“. Ein Mitautor dieses Elaborates meldete sich dann auch auf Kath de zu Worte: „Böttigheimer: Es ist unsere Überzeugung, dass sich sowohl in Fragen der Ekklesiologie als auch in der Eucharistie und der Frage des Amtes solche fundamentalen Annäherungen ergeben haben, dass die Unterschiede nicht mehr als kirchentrennend angesehen werden können.“ (kath de 23.9.2020)

Es sei geradezu evangeliumswidrig, daß Evangelische und Katholiken nicht gemeinsam Euchacharistie/das Abendmahl gemeinsam feierten!„es sei laut Evangelium jedoch ein Skandal, wenn nicht gemeinsam gefeiert werde.“ Kath de 23.9.2020


Es soll nun eine Skizze über diese Annäherung versucht werden, die angeblich das einst Kirchentrennende überwunden haben soll. Katholiken, Lutheraner und Reformierte sollen ja angeblich nicht mehr in der Causa der Eucharistie/des Abendmahles so gravierende Lehrdifferenzen aufweisen, daß sie nicht miteinander feiern könnten.

Realpräsenz: (Kurzformel)

Katholisch: Jesus Christus ist das Brot und der Wein nach der Wandlung des Brotes und Weines in den Leib und das Blut Christi,nur die Akzidentien von Brot und Wein bleiben.

Lutherisch: Jesus Christus ist in, unter und zwischen dem Brot und dem Wein gegenwärtig, nachdem die Einsetzungsworte gesprochen sind, er bleibt aber nicht in Brot und Wein, er zieht sich nach dem Gebrauch zurück.

Reformiert: Jesus Christus ist mit dem Brot und dem Wein, aber nicht in ihm. Er wird nicht mit dem Mund sondern nur im gläubigen Herzen empfangen. Zudem ist er nur nach seiner göttlichen Natur anwesend, denn nach seiner menschlichen könne er nur an einem Orte sein, also sitzend zur Rechten Gottes.

Wie sieht nun die Annäherung aus? Ganz einfach, indem diese Differenz als gleichgültig erklärt wird,Hauptsache, es wird irgendwie an Jesu Christi Gegenwart geglaubt. Auch soll es so gleichgültig sein, ob Jesus Christus mit dem Mund empfangen wird oder ob nur Brot und Wein mit dem Mund empfangen wird, dann aber nur spirituell im Herzen Jesus Christus nur nach seiner göttlichen Natur .


Katholisch: Nur ein geweihter Priester kann die Wandlungsworte so sprechen, daß auch die Realpräsenz Jesu Christi sich ereignen kann. Lutherisch und Reformiert: Jeder Getaufte kann die Abendmahlsfeier gültig feiern. So stehen in lutherischen wie reformierten Abendmahlsfeiern regelmäßig Nichtordinierte vor. (Vikare in ihrer Ausbildung zum Pfarrer).

Die Annäherung: Alles gleichgültig.


Katholisch: Die Eucharistiefeier ist ein wahres Opfer, daß Gott durch die Kirche dargebracht wird. Lutherisch und Evangelisch: Das Abendmahl ist kein Opfer sondern nur eine Erinnerung an das Kreuz Christi.

Die Annäherung sieht dann so aus: Die Katholische Seite gibt ihre Lehre auf.


Katholisch: Daß Meßopfer kann und wird zu Gunsten von Verstorbenen dargebracht. Lutherisch: Das Abendmahl nützt nur den gläubig Empfangenden, die Reformierten fügen noch hinzu, daß für Verstorbene nicht gebetet werden darf, da Gott ewig per Erwählung schon entschieden hat, wer in das ewige Leben eingeht und wer nicht.

Die Annäherung sieht so aus, daß diese Differenz einfach vergessen wird.


Die viel beschworene Annäherung besteht also nur in der Gleichgültigkeitserklärung der Differenzen oder darin, daß die Katholische Seite ihre Lehre aufgibt (so beim Opfercharakter der Messe) oder daß die Differenzen einfach vergessen werden.


1.Zusatz: Schon im Urchristentum war man gar nicht ökomenisch irenisch gestimmt, denn es heißt ausdrücklich im Hebräerbrief zur Frage, wer an der Eucharistiefeier nicht teilnehmen darf: „Wir haben einen Altar, von dem die nicht essen dürfen, die dem Zelte dienen.“ (Hebr 13,10)

2.Zusatz (Tagespost 24.9.2020):

 "Auch bei Franziskus hat Bischof Bätzing als Konferenzvorsitzender seinen Antrittsbesuch gemacht. Dabei soll ihm der Papst beim Abschied gesagt haben: Herr Bischof, es gibt in Deutschland bereits eine evangelische Kirche, wir brauchen keine zweite. Das bezeugen zwei unabhängige Quellen. Aber auch wenn es erfunden ist, ist es gut erfunden".

 

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