Dienstag, 22. September 2020

Stoppt Papst Franziskus etwa den Synodalen Irrweg?

 


Papst Franziskus irritiert. Dabei war anfänglich doch alles klar. Da ist erfolgreich irgendwie gemauschelt worden, sodaß der Wunschkandidat der Modernisten zum Papst gekürt wurde,Papst Franziskus, der als Antitheologenpapst nun alle Reformwünsche der deutschen Katholiken zu erfüllen versprach. Der Reformblockierer, der dogmatische Papst Benedikt XVI war zur plusquamperfektischen Vergangenheit geworden, nur daß der, wie furchtbar manchmal doch noch was sagt.

Es fing gut an: Die Familiensynode brachte, zwar nur in Fußnoten verpackt, den Durchbruch zur Verramschung der Eucharistie, daß nun auch „Geschieden-Wi(e)derverheiratete die Kommunion empfangen dürfen. Dann die Verheißung der Amazonassynode, daß nun der Zölibat fällt und erste Schritte zum Einstieg in das Frauenpriestertum gewagt werden.

Jetzt erfolgte die erste große Desillusionierung: Papst Franziskus winkte ab, er nahm diese Vorhaben nicht auf. Was so im Amazonas nicht gelang, daß sollte nun auf deutschem Boden gelingen. Ein Großevent wurde initiiert, der „Synodale Weg“, um endlich in Deutschland die Modernisierung der Kirche voranzutreiben, natürlich hoffend, daß die Weltkirche dann das deutsche Reformmodell übernehmen werden.

Aber kaum gestartet, kam der erste „blaue Brief“ aus Rom. Die deutschen Bischöfe sollten sich vorrangig um die Aufgabe der Mission und Neuevangelisation kümmern! Aber diese Mahnung schlug man souverän in den Wind mit der Erklärung, daß die angestrebten Modernisierungen ja der Evangelisation dienen würden. Dann kam der zweite Brief aus Rom. Das war aber schon eher eine „Rote Karte“: die Demokratisierung der Kirche dürfe nicht so weit vorangetrieben werden, daß die hierarische Ordnung der Kirche aufgelöst und durch eine Laiengremienherrschaft ersetzt werden. Die Gremienchristen tobten.

Und jetzt: eines der Lieblingsprojekte, daß Protestanten zum Empfang der Eucharistie zuzulassen sind, ach, wenn man doch endlich ökumenische Abendmahlsfeiern begehen dürfte, wird die „Rote Karte“ gezeigt! Rom verwies auf die unüberbrückbaren Differenzen in dieser Causa und verhinderte so den zweiten Schritt der Verramschung der Eucharistie.

Genauso irritiert wie das Deformlager des Synodalen Irrweges steht jetzt wohl so mancher Kritiker dieses Papstes dar, hatte man von ihm doch alles, nur nicht ein solches Ausbremsen des „Synodalen Irrweges“ erwartet. Gibt es Erklärungen dafür? Eine wahrhaft theologische gibt es, daß Papst Franziskus eben keine Privatperson ist, die nun ein Amt innehat, sondern daß nun die Amtsperson spricht und so das sagt, was das Papstamt ihm, Franziskus sagt, was er als Papst zu sagen hat.

Selbstredend schließt das nun nicht innerweltliche Motive für diese römische Ausbremsaktionen aus, daß dem Papst diese deutsche Reformagenda als Wohlstandsbürgerprobleme erscheint, er aber die Gesamtkirche jetzt aber auf einen linkshumanitaristischen Kurs einschwören will mit dem Schwerpunkt auf Bewahrung der Schöpfung und der Errichtung einer sozial gerechten globalisierten Einheitswelt. Daß nun gar deutsche Bischöfe ihm den Schneid abkaufen wollen, daß sie als die Modernisierer, die den Papst vor sich hertrieben, in die Kirchengeschichte eingehen möchten, ist nun auch unverträglich mit dem Selbstbewußtsein dieses Papstes: Ich bin die Kirche, die Kirche bin ich!



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