Samstag, 19. September 2020

Papst Franziskus Kampf mit der hl. Schrift

Oder steht die Lehraurorität des Papstamtes über der Heiligen Schrift


Was nur tuen, wenn in der Heiligen Schrift etwas geschrieben steht, was einfach nicht mehr akzeptabel ist? Für wen nicht mehr akzeptabel? Für Papst Franziskus, was natürlich nicht ausschließt, daß viele das ihm Anstößige auch verurteilen. Einen ersten Sieg errang so dieser Papst gegen das Vater Unser Gebet. Ihm war die Bitte: Und führe uns nicht in Versuchung!, Inakzeptabel, sodaß er eine Neuübersetzung einforderte. Denn die Vorstellung, daß Gott in Versuchung führe, sei mit seinem Gottesbild unvereinbar. (Daß Gott Hiob- wenn auch in eigentümlicher Cooperation mit dem Teufel in Versuchung führt- muß dann wohl ab jetzt überlesen werden, zumal angesichts des Unglückes, das Hiob trifft: Alle seine Kinder werden auf einen Schlag getötet, diese Vater Unser Bitte sehr verständlich wird.) Aber Papst Franziskus hat eben ein anderes Gottesbild als Jesus Christus.

Nun fällt aber auch eine andere gewichtige Aussage der Bibel vor Papst Franziskus in Ungnade. Kath de zitiert sie (16.9.2020):


"Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!" (Gen 1,26ff, EÜ 2016) Das „waltet über sie“ ist dabei aber eher eine suboptimale Übersetzung. Die Vulgata übersetzt hier treffender mit: „dominamini“ (=beherrschet, dominiert sie) Die Einheitsübersetzung ähnelt dabei der Tendenz, in der Gebetsschlußformel: „Darum bitten wir durch (ihn), Jesus Christus,Deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,der in der Einheit des Heiligen Geistesmit dir lebtund herrscht in alle Ewigkeit.“, das „herrscht durch ein „wirkt“ zu ersetzen,weil eben man von Jesu Christi Herrschen nichts wissen will. Aber das nur nebenbei.

Was stört den nun Papst Franziskus daran? "Verzerrte Auslegung" biblischer Texte habe zu Fehleinschätzung beigetragen.Papst: Es ist falsch, dass Mensch über alle Geschöpfe herrschen kann“. Der Bibeltext sagt eindeutig, daß der Mensch die Natur beherrschen soll und weil er es soll, kann er es auch. Denn Gott gibt doch dem Menschen nicht eine Aufgabe, an der er notwendigerweise scheitern muß. Nicht Beherrscher der Natur soll der Mensch sein sondern „Hüter des Lebens“. Das klingt sehr schön ökologisch, philosophisch Gebildete könnten da auch einen Anklang an Heidegger herauslesen, aber biblisch ist das nicht. Die Bibel versteht den Menschen nicht als einen in die Naturordnung Eingebundenen, sondern ihr Gegenüberstehenden, dem die Natur als Gestaltungsaufgabe von Gott übertragen ist. Der Ikarusmythos, daß dem Menschen durch die Natur Grenzen gezogen sind, die er nicht überschreiten darf, sonst stürzt er ab (weil er der Sonne fliegend nahe kommen wollte), ist kein christlicher Mythos, denn er verkennt die exzeptionelle Stellung des Menschen der Natur gegenüber. Aber genau diese Stellung wird nun in der Naturschutzideologie angegriffen. Der Mensch habe sich rein naturalistisch als Teilelement der Natur zu verstehen, der so in ihr eingeordnet ist und so zu leben habe.In diesem Vorstellungsraum erfreut sich dann auch die mythologische Rede von der „Mutter Erde“ großer Beliebtheit. Papst Franziskus verehrte so ja auf der Amazonassynode die „Mutter Erde“ als Pachamama. Eine solche Resakralisierung der Natur bildet so die Antithese zur christlichen Lehre von der Natur als von Gott aus dem Nichts Geschaffenes. Diese Resakralisierung soll dabei das Verhalten zur Natur normieren, indem es dem Herrsein des Menschen über die Natur eine Absage erteilt. Diesem Trend fühlt sich nun wohl auch der Papst verpflichtet. Darum erteilt er hier der biblischen Aussage eine klare Absage: Nicht mehr sollen wir herrschen sondern wir sollen die Natur behüten. Statt ein vernünftiges Beherrschen der Natur einzufordern wird so die Irrationalität des Mythos „Mutter Erde“ hochgehalten!


Vatican news“ meldet am 16.9.2020: „Neues Buch mit Texten des Papstes: „Unsere Mutter Erde“ Bislang unveröffentlichte Auszüge aus dem am 24. Oktober auf Italienisch erscheinenden Band „Unsere Mutter Erde“ mit Texten von Franziskus veröffentlichte an diesem Mittwoch der „Corriere della Sera“. Der Untertitel des Buches lautet: „Eine christliche Lesart über die Herausforderung der Umwelt". Unsere Mutter, das ist Maria, die Königin des Himmels und die Kirche; es sei an den Ausspruch des hl. Cyprian erinnert: Wer die Kirche nicht zu seiner Mutter hat, kann Gott nicht zu seinem Vater haben. Will Papst Franziskus uns eine neue Mutter geben? Und weiß er, daß die Idealisierung der Natur, das menschliche Leben habe natürlich zu sein, schon vom Sozialdarwinismus propagiert wurde als das „Recht des Stärkeren“, wobei diesem Konzept unbedingt der Vorzug zu geben wäre, wenn der Mensch wirklich natürlich zu leben habe, weil es die Natur realistischer wahrnimmt als die mythologische Rede von der Mutter Erde

 

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