Ein geradezu erschütterndes Beispiel für den vollkommenen Abfall vom christlichen Glauben präsentiert uns die KSJ. Was ist die KSJ? „Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) ist ein Verband von und für Schüler*innen, Studierende und jungen Erwachsene.“ (so ihre jetzt erneuerte Plattform auf ihrer Internetseite). In dieser fixiert sie ihr Selbstverständnis in „Thesen“. Warum sich mit der KSJ beschäftigen? Sie ist jesuitisch, gehört also zu dem Orden, aus dem auch Papst Franziskus entstammt, der ihn geprägt hat und weil die KSJ eben typisch ist für das Projekt der Selbstsäkularisierung der Kirche, nur daß es hier offenherziger ausgesprochen wird. Also in medias res!
Die 2.These offenbart schon das ganze diesen „Katholiken“ eigene Selbstverständnis:“Als katholischer Jugendverband orientieren wir uns am Vorbild Jesu. Er ist allen Menschen gleich nah, unabhängig von Religion, Herkunft, sexueller Orientierung, Geschlecht, sozialer Schicht oder Beruf. Bei uns gibt es keinen Zwang zum religiösen Bekenntnis.“ Dieser „Jesus“ ist selbstredend nicht der Jesus Christus, den die hl. Schrift bezeugt und nicht der, den die Kirche lehrt und verkündet sondern ein reines Phantasiegebilde, wobei aber auffällt, daß er als Musterschüler der Politischen Korrektheit verstanden wird, als jemandem, dem die Religion und die sexuelle Orientierung gleichgültig ist. Es darf so keinen „Zwang“ zu einem „religiösen Bekenntnis“ geben, (womit die Gleichgültigkeit dieses Verbandes der Religion gegenüber zum Ausdruck gebracht wird. Aber ganz so tolerant ist dieser Verband nun auch nicht, denn er fordert von seinen „Gläubigen“ den „Glauben“ an die Demokratie.)
Die 3. These ist so großartig, daß sie hier vollständig zitiert werden muß:
These 3 Wir sind katholisch
„Als Verband sind wir katholisch in einem allumfassenden Sinn.
Das visionäre Bild einer geeinten, ökumenischen, die ganze Welt umfassenden Gemeinschaft von Gläubigen, die sich aktiv in der Nachfolge Jesu für eine bessere und gerechtere Welt für alle einsetzen, ist katholisch im besten Sinne. Hierzu laden wir alle Menschen „guten Willens“ ein, daran mitzuwirken.“
Woran „glauben“ diese „Katholiken“? An eine Vision einer besseren und gerechteren Welt. Dafür sich einzusetzen, das ist das katholische Proprium, aber es gibt auch noch Nichtkatholiken, die sich auch für dieses Projekt engagieren, sodaß auch die in dieser Organisation des „guten Willens“ mitwirken können. Der Kenner wird sofort an das Anliegen der Freimaurerei erinnert, die Religionen zu bekämpfen, indem sie als gleichgültig bezeichnet werden, weil es allein darum zu gehen habe, sich für die Humanisierung der Welt zu engagieren. Mit „Katholisch“ das aber nichts zu tuen, sowenig wie mit der Reich Gottes Verkündigung Jesu Christi. Es ist seichtester Humanismus, ökologisch modifiziert.
Nun muß noch ein Blick auf die 8.These gelegt wird, da in ihr das „theologische Fundament der KSJ offen gelegt wird: These 8 Gott* ist in allen Dingen
„Zu unseren religiösen Wurzeln gehört das spirituelle Fundament des Jesuitenordens – eine Spiritualität, die Gott* nicht nur in der Kirche, sondern aktiv im Leben und im Alltag sucht und zu finden vermag. Dies ist uns ein Grundanliegen und basiert auf unserem Gott*verständnis.
Das verwirklichen wir vor allem, indem wir uns aktiv für eine bessere Gesellschaft und ein besseres Zusammenleben engagieren.
Ob politisch, ökologisch oder sozial.
In unserem Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung lassen wir Gott* und göttliche Spuren unter uns sichtbar werden und bauen gemeinsam am Reich Gottes*.
Unser Gottes*bild ist geprägt von einem nach Freundschaft und Beziehung mit jeder einzelnen Person suchenden Gott*. Ein Gott*, der uns unseren Einsatz für eine gerechtere und menschenwürdigere Welt im Lebensideal Jesu aufträgt und der uns die Kraft hierfür gibt.
Gott* ist keinem Geschlecht oder anderen menschlichen Kategorien zuzuordnen. Durch das * wollen wir auf die Geschlechtslosigkeit Gottes* aufmerksam machen.
Dies soll bewusst irritieren und herausfordern, damit ein männlich geprägtes Gottes*bild in unseren Köpfen aufgebrochen wird.“
Wir wollen das Denken über Gott* weiten, damit mehr Menschen Zugang zu einer umfassenderen Beziehung zu Gott* erreichen können.
Gott ist überall, denn „denn Gott ist in allen Dingen“-das könnte nun auch pan(en)theistisch aufgefaßt werden, was zur ökologischen Ausrichtung dieser Organisation paßte, der Tendenz, die Natur zu resakralisieren, um sie vor der vermeintlichen Ausbeutung durch den Menschen zu schützen. Der primäre Ort dieser Gottessuche ist das Engagement für die Humanisierung der Welt, politisch, ökologisch, sozial. Sie setzen sich für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung ein.
Und was ist dieser Gott? Die Kraft, die uns zu diesem Engagement befähigt, oder noch irgendetwas anderes? Jedenfalls ist er nicht ein Gott, der mit „Vater Unser“ angesprochen werden kann! Er ist geschlechtslos und nicht männlich. Aber irgendwie beauftragt er seine „Gläubigen“ zu diesem Engagement zur Humanisierung der Welt. Durchdenkt man den Gesamttext, darf wohl die These aufgestellt werden, daß Gott hier nichts anderes ist als dieser Aufruf zur Humanisierung der Welt.Darum kann Gott auch befreit werden von allen Gottesbildvorstellungen, isb der männlich gezeichneten, dem Schöpfer- dem Regierer-, dem Erlöser und Richtergott, denn er ist nur noch dieser Appell.
Ein religiöses Verhalten zu diesem Gott gibt es nicht, kann es auch gar nicht geben, denn die einzig legitime Praxis ist hier das humanistisch-politische Engagement. Auf Kath de liest sich das so:
„Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) schreibt "Gott*" ab sofort mit einem Genderstern. Mit einer neuen Kampagne wolle man sich für ein anderes Gottesbild starkmachen, "weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt", teilte die KSJ am Freitag mit.“ (11.9.2020) Aber was für ein männliches Vokabular für diesen feministisch gegenderten Gott: sich starkmachen für! Daß Gott nicht straft, wird zwar Jesus Christus verwundern, weiß er doch nichts von einem solchen Gott und auch die Bibel nicht , aber inzwischen wird es sich auch im Himmel schon herumgesprochen haben, daß diese 1919 von Jesuiten gegründete Verband mit dem Gott Jesu Christi nichts gemein hat.
So sieht eine Stellenausschreibung dieses Verbandes aus: Der Leiter wird gesucht:
„Die Katholische Studierende Jugend - Bundesamt e.V. sucht zum 01.02.2021 eine Politische Bundesleitung (m/w/d) (75% BU) – 71104“ (Internetseite). Man beachte, daß die Leitung explizit eine politische zu sein hat! Religion, christliche? Nein Danke! Wir haben die christliche Religion überwunden durch unsere Treue zur Erde, die wir human, ökologisch, feministisch usw gestalten wollen.
Das ist moralistisch therapeutischer Deismus (MTD), dessen "Glaubensbekenntnis" ich hiermit wiedergebe:
AntwortenLöschen1. Es gibt einen Gott, der die Welt geschaffen hat und in Ordnung hält und über das menschliche Leben auf der Erde wacht.
2. Gott will, dass die Leute gut sind und nett und fair miteinander umgehen, wie es die Bibel und die meisten Weltreligionen lehren.
3. Das wesentliche Ziel des Lebens ist es, glücklich und mit sich selbst im Reinen zu sein.
4. Es ist nicht nötig Gott einen besonders bedeutenden Platz im eigenen Leben einzuräumen, ausser man braucht ihn, um ein Problem zu lösen.
5. Gute Menschen kommen in den Himmel, wenn sie sterben.