Dienstag, 19. April 2022

Eine Kritik der Vorliebe des Papstes Franziskus, Gründonnerstag in Gefängnissen zu feiern.

Eine Kritik der Vorliebe des Papstes Franziskus, Gründonnerstag in Gefängnissen zu feiern.


Auch im Jahre 2022 setzte Papst Franziskus seine Praxis fort, den Gründonnerstag in einem Gefängnis im Geheimen zu zelebrieren. Statt des Schwerpunktes der Ein-setzung des Sakramentes der Eucharistie und des der Priesterweihe kaprinziert sich der Papst auf das Fußwaschungsritual, um seine sozial - caritative Ausrichtung medienwirksam zu inszenieren. Das erreicht er gerade durch die Geheimhaltung des Ortes und der so erwirkten Aura des im Verborgenen Wirkens.Die theologische Problematik ist offenkundig, wird hier doch um eines sozial – caritativen Spektakels willen das Eigentliche der Gründonnerstages verdrängt.

Es drängt sich dann auch noch die Frage auf, mit welchem theologischen Recht auch Nichtchristen die Füße so gewaschen werden obgleich doch Jesus Christus dies Ritual an den Aposteln vollzog mit der Begründung, daß sie schon rein seien, daß nur noch ihnen die Füße zu waschen seien wie ein frisch Gebadeter eben nur noch unsaubere Füße hat, wenn er das Bad verlassen hat. Sind nun alle Menschen plötzlich so rein wie die Apostel, auch wenn sie ungetauft sind? Genauso gravierend ist die Frage, ob der Papst gar allen Gefangenen dann die hl. Kommunion austeilt, gleichgültig, ob sie Christen oder Nichtchristen sind. Auf Kath info am 19.4.2022 ist zu dieser Causa dann zu lesen:“Die Frage der Kommunionspendung an Nicht-Katholiken, ja sogar an Nicht-Christen steht unvermindert im Raum. Ihre Nicht-Beantwortung läßt die Mutmaßung fast zur Gewißheit werden. Damit wäre es Papst Franziskus selbst, der die Tür nicht nur zur Interkommunion, sondern zur „Kommunion für alle“ aufgestoßen hätte.“ (Papst Franziskus und die systematische Unsichtbarkeit des Gründonnerstags)


Aber jetzt soll noch ein anderer Aspekt dieser eigentümlichen Papstpraxis beleuchtet werden. Jesus sagt in seiner großen Gerichtspredigt (Mt 25, 31-46): ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“(36) Im Hebräerbrief heißt es zu dieser Causa:“Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen“. (13,3)

Wer sind nun diese Gefangenen? In der Vulgataausgabe von A.Arndt, 3.Band 1903 steht dazu geschrieben: „Alle Gläubigen sind Glieder Christi (1.Kor 16,15),seine Brüder und Schwestern.“ Jesus sagt dazu: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (40) Es ist klar, daß hier um ihres Glaubens willen inhaftierte Christen gemeint sind. Nirgends bezeichnet nämlich Jesus jeden Menschen als seinen Bruder oder seine Schwester. Er bezeichnet nämlich selbst nur die als seine Brüder und Schwestern, die den Willen Gottes erfüllen! (Mk 3,31-35) An die Verhaftung des Apostels Petrus (Apg 12,1-18) und Paulus Haft in Rom ist hier zu denken, daß es Christen um ihres Glaubens willen inhaftiert wurden. Die Sorge um so gefangen genommene Mitchristen bewertet Jesus also so: Was ihr ihnen tut, das habt ihr mir getan. Jesus ruft ja Saulus zu: „Warum verfolgst du mich?“ (Apg 9,4) Auch hier identifiziert sich Jesus so mit den an ihn Glaubenden, daß er urteilt: Wer die verfolgt, verfolgt mich! Das gilt so auch für inhaftierte Christen: Wer für sie sorgt, sorgt so für Christus.

Es gibt keinen theologisch legitimen Grund, in dieser Aussage Jesu einen Aufruf zu einer generellen humanitaristischen Gefangenenfürsorge zu erblicken!

Die heutige kirchliche Gefangenenseelsorge hat sich aber sehr weit von Jesu ureigensten Anliegens entfernt. So heißt es etwa in einer pastoraltheologischen Vorlesung zum Thema: Gefangenseelsorge (Einführung in die Pastoraltheologie 10.Sitzung, 17.6. 2015 – im Internet auffindbar):


Gefangenenseelsorge heute
a) Motivation und Zielsetzung
 Vor Gott sind alle schuldig, diese Erkenntnis ist Basis der Gefängnisseelsorge; ein
Urteil über Gefangene steht allein Gott zu, der Seelsorger hat mit dem Gefangenen
solidarisch zu sein, da beide als Sünder vor Gott stehen.
 Ziel der Gefängnisseelsorge ist nicht, dem Verurteilten ein Gefühl für sein Versagen
zu vermitteln (vgl. Erweckungsbewegung im 19. Jhd.); vielmehr soll der Seelsorger
durch Gottesdienst und Verkündigung Hoffnung vermitteln, mit der die Strafe
getragen werden kann.
 Der Gefangene muss spüren können, dass der Seelsorger solidarisch mit ihm ist, dass der Seelsorger konkret ihn meint, dass er ihm hilft, Spannungen zu lösen.“


Die Solidarität mit dem Kriminellen steht also im Vordergrund. Die Behauptung, nur Gott stünde ein Urteil über Gefangene zu, setzt den Rechtsstaat in ein Zwielicht, als stünde es ihm nicht zu, Straftäter zu verurteilen. Die weiteren Ausführungen stellen dann auch klar, daß ein Straftäter in erster Linie als einen zu therapierenden und zu erziehenden angesehen wird. So heißt es da:


Dritte Ausgangsfrage ist heute ausschlaggebend: Wie ist der Mensch so geworden?
Von der Psychoanalyse geprägtes Denken fragt nach Einflüssen, die das
Rechtsempfinden gemindert haben, nach Schuldfähigkeit; so wird das Verhalten des
Täters verstehbar; die Zeit im Gefängnis dient der Vorbereitung auf ein künftiges
Leben ohne Straftaten.
 zwei Ziele von Freiheitsstrafen: Erziehung zu sozialem Verhalten und Schutz der
Allgemeinheit vor weiteren Straftaten.“


Die Schuld und das zu bestrafen der Schuld spielt so denn gar keine Rolle mehr, es wird bei Straftätern pauschal von einem vermindertem Rechtsempfinden und so einer verminderten Schuldfähigkeit ausgegangen. Von seiner Natur aus sind halt alle Menschen gute und wenn sie dann doch mal straffällig werden, sind eben widrige Umstände , Sozialisationsdefizite oder einfach schlechte Einflüsse schuld und nicht der Täter. So bedarf es auch keiner Reue oder gar der Beichte und der sakramentalen Sündenvergebung- nein die praktische Solidarität ist stattdessen gefordert.Das heißt für kirchliche Mitarbeiter und auch für Priester, wenn sie wegen Vergewaltigung von Kindern und Jugendlichen inhaftiert werden, daß sie auf mit ihnen solidarische Seelsorger hoffen dürfen! Denn die Solidarität mit den Tätern ist dieser Seelsorge das Allerwichtigste. Für die Opfer Krimineller hat diese Seelsorge kein Wort übrig!

Das ist der „moraltheologische“ Hintergrund dieser eigentümlichen Praxis des Papstes, in Gefängnissen den Gründonnerstag zu feiern.Ein linkshumanitaristisches Spektakel ersetzt so die Feier der Einsetzung der zwei Sakramente, das der Eucharistie und das der Priesterweihe. Das ist zeitgeistgemäß aber eine Praxis, die sich Lichtjahre von Jesu Christi Anliegen entfernt hat. Und es ist ein Unterfangen, daß die Fundamente jeder Morallehre auflöst, indem sie den Unrechtstäter, den Sünder nicht mehr als für sein Tuen Verantwortlichen kennt und leichtfertig von einer Generalamnestie Gottes zugunsten aller Sünder ausgeht. 

 

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