Donnerstag, 28. April 2022

Wie man den Erlöser Jesus Christus überflüssig macht

(auch über Dekadenz, die Vernaturalisierng des Todes und über postmoderne Beliebigkeit=Toleranz)


Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben;wer aber dem Sohne nicht gehorcht,wird das Leben nicht sehen,sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.“ So belehrt uns Jesus selbst. (Joh, 3,36) Ewiges Leben oder nicht ewig leben, glauben oder nicht glauben=nicht gehorchen und dann der Zentralbegriff des Zornes Gottes, diese Begriffe bestimmen diese Aussage Jesu:

Der Zorn Gottes ist über den Menschen. Darum leben sie nicht ewig. Wenn sie aber an Jesus Christus glauben, dann sind sie nicht mehr unter dem Zorn Gottes sodaß sie dann ewiges Leben haben. Glauben sie aber nicht an ihn, verbleiben sie unter dem göttlichen Zorne. Zu beachten ist dabei, daß Gottes Zorn nicht Gottes Reaktion auf den menschlichen Unglauben ist, sondern der göttliche Zorn ist schon vor dem Unglauben auf ihnen seiender. Der Glaube an den Erlöser wendet so den Zorn Gottes ab. Das ist vergleichbar mit einer Medizin, die den Erkrankten vorfindet, aber nur den gesunden läßt, der sie auch einnimmt.

In dem Psalm 105,23 f steht geschrieben: „Da gedachte Gott, sie zu vertilgen, wenn nicht Moses, sein Auserwählter in den Riß vor ihm hingetreten wäre, um Gottes Zorn abzuwenden,daß er sie nicht vertilge.“ So furchtbar ist Gottes Zorn, daß er sein erwähltes Volk um dessen Sünde willen vertilgen wollte. Moses aber wendete diesen göttlichen Zorn ab. Die Existenz des Menschen wird so zu einem Drama, wenn der Mensch als ob seiner Sünde unter dem Zorne Gottes Stehender begriffen wird. Ihm droht seine Vertilgung durch seinen Tod, daß er das ihm eigentlich zugehörige ewige Leben nicht schauen wird, Erst durch Gottes Zorn wird er ja zu einem zum Sterbenmüssendem verurteilt. (So ist die volkstümliche Vorstellung vom Sensemann als dem Bringer des Todes theologisch nicht gänzlich falsch, unterstreicht sie doch in ihrer Bildhaftigkeit doch den richtigen Gedanken, daß das Sterbenmüssen und der Tod des Menschen etwas Widernatürliches ist: Er wird getötet durch den Sensemann.)

Wer rettet wie den Menschen aus diesem Todesverhängnis?Jesus gibt darauf eine klare Antwort: Er selbst, wenn man an ihn glaubt. Was geschieht dann aber, wenn der Mensch meint, daß sein Sterbenmüssen und sein Todseinwerden etwas ganz Natürliches sei, daß es so auch von diesem Geschick keiner Erlösung bedürfe? Er wird sich für gesund haltend zum göttlichen Arzt sagen: „Dich brauche ich nicht!“

Vielleicht fügt er dann noch eingedenk des Erfolgsliedes von Freddy Mercury hinzu: „Wer will denn schon ewig leben!“ Irgendwie sei es doch auch gut, wenn es mal zu Ende geht, das Leben. Die Dekadenz unserer Zeit, diese Schwächung des Lebenswillens ist so eine der größten Hindernisse zum Glauben an Jesus Christus. Die Vernaturaliserung der Todesgeschickes ist dabei als eine Konsequenz des geschwächten Lebenswillens zu begreifen.

Aber der Heiland Jesus Christus kann auch in einer anderen Weise überflüssig gemacht werden. Die Ausgangsthese lautet dabei, daß Gott gar kein zorniger Gott sein könne, da er ja als die Liebe jeden Menschen liebe. Zu dieser göttlichen Liebe gehöre es dann dazu, daß dieser Gott auch jedem ein ewiges Leben schenken werde. Jeder wird also ewig leben, zu glauben heißt dann nur noch, darauf zu vertrauen, daß Gott jedem dieses Leben schenken wird. Deshalb bedürfte es gar keinen Erlöser, sondern nur eines, der die Menschheit über diesen Sachverhalt aufkläre, daß Gott als uns alle Liebender uns alles gewähren wird, was für uns wirklich gut sei. Somit ist genau genommen nicht nur der Glaube an Jesus Christus überflüssig sondern er selbst auch, denn er lehrt uns ja nur etwas, was auch ohne diese Aufklärung für uns wahr ist. Es gliche einem Arzt, dessen Aufgabe darin bestünde, Gesunden zu sagen, daß sie gesund seien. Dies Aufgabe ist so die Aufgabe des Arztberufes.

Daß dann in den Zeiten postmodernistischer Toleranz Jesu Christi Lehre, daß nur der wahre Glaube, der an ihn, Menschen vom Todesschicksal erlösen könne, nicht auf Zustimmung rechnen kann, ist eine Selbstverständlichkeit: Jeden religiösen Glauben belohne Gott mit dem ewigen Leben und wer Atheist sei, aber anständig lebe, dem wird Gott auch nicht das ewige Leben vorenthalten. Damit ist dann Jesus auch überflüssig geworden.

Es könnte einem so vorkommen, als wolle man in den nachkonziliaren Zeiten nur noch eines beweisen, daß dieser Jesus genau genommen überflüssig sei: Wir bräuchten eben keinen Erlöser mehr!


 

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