Donnerstag, 26. Mai 2022

Über die Selbsterniedrigung des Menschen, der seine Heimat, den Himmel vergaß

Himmelfahrt Christi – ein überflüssiges und unbegriffenes Fest?


Da die Erde uns Aufgeklärten als unsere Heimat gilt und selbst die Kirche neuerdings in dem Umweltschutz,den Erhaltungsversuchen des Planeten Erde ihre wichtigste Aufgabe sieht, was soll da noch das Gerede von einem Himmel, wollen wir doch der Erde unsere Treue schwören. (Nietzsche). Da nun auch die Versuche, den Himmel auf die Erde herabzuholen, nicht nur kläglichst scheiterten sondern nur Höllen auf Erden gebaren und auch die Liebe nicht mehr hält, was sie verspricht, den Himmel auf Erden, ist es vernünftig, ganz irdisch zu werden, um den Spatzen den Himmel zu überlassen.

Theologisch noch viel problematischer ist nun aber noch die Aufblähung des Osterfestes zu Lasten des Festes Christi Himmelfahrt. Daß Jesus Christus nicht einfach wie etwa Lazarus von den Toten auferweckt worden ist, um dann nach einer Zugabe an Lebenszeit wie Lazarus wieder sterben zu müssen, das offenbart erst seine Himmelfahrt. Die österlichen Erscheinungen Jesu besagen nämlich nicht eindeutig, ob er nicht doch wieder sterben muß nach seiner Auferweckung.Grobschlächtig könnte ja Jesu Leben nach seiner Auferweckung auch als eine Überspielzeit eines Fußballspieles gedeutet werden, die dann ja auch einmal abgepfiffen wird: „Das Spiel ist aus!“

Aber was will den dieser Jesus in dem Himmel, warum blieb er denn nicht auf Erden, um hier weiter zu wirken? Wenn Ostern uns schon sagte: Christus hat den Tod besiegt!, wozu bedürfte es dann seiner Himmelfahrt? Liberale Theologien sind mit dieser Frage völlig überfordert, ist doch für sie Jesus im Prinzip nichts anderes als ein linksliberaler Synagogenreformer, den die Kirche nachösterlich vergöttlichte und o Graus in die 2.Person einer göttlichen Trinität transformierte. Der echte historische Jesus dagegen läge immer noch in seinem Grabe, aber in jedem, der die Nächstenliebe praktiziere, lebe Jesus weiter. Das und nichts anderes könne der sachliche Gehalt der mythologischen Vorstellung von einer Himmelfahrt sein.

Kulturbeflissene verweisen dann noch auf die Satire: „Ein Münchner im Himmel“, die uns aufklärt, daß der wahre Himmel im Münchner Hofbräuhaus und nicht in einem jenseitigen Himmel bestünde, in dem sich jeder Mensch zu Tode langweilen würde.


Meine These dazu: Der Mensch hat sich so sehr verdiesseitigt, sieht die Erde als seine einzige Heimat an, sodaß er den Himmel als seine eigentliche Heimat nicht mehr begreifen kann. Das ist die notwendige Folge des Verlustes des Glaubens an die menschliche Seele.


Exegetisch rekonstruiert bildet die Exilierung Israels 586 v. Christus den Emergenzpunkt des christlichen Jenseitsglaubens als dem Himmel als der Heimat des Menschen. Die militärische Niederlage und die darauf folgende Exilierung nach Babylon wurde begriffen als das göttliche Strafgericht über das Volk Israel, weil es so sehr gegen Gott gesündigt hatte. In der Verbannung zu leben, heißt so, fern von Gottes Liebe, unter seinem Zorn zu leben in der Sehnsucht einer Rückkehr zur Heimat. Dies theologische Konzept, in der Exeges die deuteronomistische Theologie benannt, vertieft nun die sog. Jahwistische Theologie, daß der Mensch (Adam und Eva) seine Heimat, das Paradies verloren hat ob seiner Sünde und nun aus der Heimat vertrieben auf der Erde exiliert leben muß. Nicht mehr Babylon, die ganze Erde ist für den Menschen ein Exilsort, an dem er seine Heimkehr ersehnt. (Vgl das Lied: Salve Regina).

Anthropologisch ist diese Exilsdeutung fundiert in dem Doppelcharakter des Menschen, daß er eine Seele ist, die einen Körper hat. Seine Körperlichkeit, daß er aus Erde erschaffen wurde, verweist ihn auf eine irdische Existenzmöglichkeit, daß er eine Seele ist, direkt aus Gott erschaffen und seinem Körper eingehaucht, daß er für eine himmlische Existenz bestimmt ist. Es scheint so, als solle der Mensch seine Lehr- und Ausbildungsjahre irdisch leben (ob des Sündenfalles wurde dem Menschen dies Erdenleben aber erst zu einem Exilsleben und nicht einfach zu einem Ausbildungsleben) um dann in den Himmel aufgenommen zu werden. Anthropologisch gesehen ist so des Menschen Heimat der Himmel, nur daß er dann ob seines Falles in eine Welt versetzt wurde, in dem ihm die Aufgabe gestellt ist, den Weg zurück in seine Heimat zu finden. Der Erlöser Jesus Christus kam dann aus dieser menschlichen Ursprungsheimat, um die Menschen zurückzuführen in ihre Heimat. Das offenbart uns das Fest der Himmelfahrt.

Der Verlust des Glaubens an den Himmel als der Heimat des Menschen erzwingt dann auch eine Naturalisierung des Menschen, daß er eigentlich nur ein Tier ist, das aber besondere Gehirnaktivitäten entwickelt hat, die ihm seine Überlebenschancen optimierten. Das Eigentliche sind so seine Körperbedürfnisse und der Verstand diene eigentlich nur dazu, diese besser befriedigen zu können,daß eben Kochbücher geschrieben werden, damit jeder Lesekunige so optimaler sich ernähren kann. So tief kann der himmellose Mensch sinken

Zusatz: 

Es ist so auch nur konsequent, daß die Kirche jetzt im "Brot für die Welt" plus Bildung für alle, damit sie Kochbücher lesen können, eine lebensnahe Ausbildung also  ihre wichtigste Aufgabe sieht. 

 

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