Gottesdienst- Nein danke! Dienen wollen wir nicht mehr!
Die Kirche wird nicht nur im Diskurs des Synodalen Weges primär als eine in sozialwissenschaftlichen Kategorien beschreibbare Institution erfaßt, für die so die Frage, wer wie legitimiert Macht ausübt, zu der Hauptfrage mutiert.Wie in der zeitgenössischen Pädagogik der lehrerzentrierte Frontalunterricht, weil so auch der Lehrer Macht ausübt über die Schüler, selbstverständlich verteufelt wird, so wird im zeitgenössischem liturgischem Diskurs der priesterzentrierte Gottesdienst zum Übel an sich deklariert. Es gälte, diese Priesterzentrierung zu überwinden. Auch im Gottesdienst müsse so die Machtverteilung zwischen dem Priesteramt und der Gemeinde neu austaxiert werden.
Auf der Internetseite: „feinschwarz“ wurde zu diesem innerkirchlichen Kampf um die Macht ein nicht weiter lesenswerter Artikel publiziert:“Das wird man ja wohl noch sagen dürfen… Theologie & Weltsynode" am 18.10.2023. Nur eine Formulierung ist bedenkenswert, manifestiert sich in ihr doch das ganze Elend der zeitgenössischen Liturgie:
„Konkrete Praktiken, die die Überzeugung, dass die Gemeinschaft ihren Glauben feiert, sichtbar machen würden, wären die Laienpredigt oder das gemeinsame Stehen um den Altar (vgl. die circumstantes – die Herumstehenden – in Eucharistischem Hochgebet“
Offenkundig wird uns hier die zigste Neuinszenierung des Aufstandes der Rotte Korach wider die von Gott selbst eingesetzte hierarische Ordnung vorgeführt,und das noch so unoriginell. (Vgl 4.Mose 16: Diese Geschichte wird ja nicht nur als eine Begebenheit aus einstiger Zeit in der Bibel erzählt, sondern primär, um die Leser vor Augen zu führen, was Gott selbst von solchen Kirchenrevoluzzern hält.) Bedeutsamer ist aber das hier vertretende Verständnis des Gottesdienstes, der hl. Messe: Ein Gottesdienst ist die gemeinschaftliche Feier des Glaubens. Wir feiern unseren Glauben. Menschen feiern so sich selbst, bzw etwas von ihnen selbst Hervorgebrachtes, ihren Glauben eben.
Es ist keine Übertreibung, wenn jetzt geurteilt wird, daß in keiner Religion, die je auf Erden praktiziert wurde oder wird, jemand auf diese abstruse Idee gekommen ist, daß im Kult Menschen sich selbst bzw ihren Glauben feiern würden. Für die Götter oder für Gott werden Gottesdienste gefeiert. Das ist so in jeder Religion und somit gilt das auch für die christliche Religion. Nur ein Atheist, der meint, in Gott würde der Mensch sich selbst idealisiert feiern (vgl Feuerbach) kann zu dieser völlig abwegigen Vorstellung kommen. Konsequenterweise avanciert dann die Frage, welche Art und Weise der einstigen Gottesdienstfeier gefällt den Feiernden am besten, zur Kardinalfrage der Liturgie avanciert. Kann sich jemand einen Butler vorstellen, dessen wichtigstes Anliegen die Frage ist: Wie macht mir Mein dienst am meisten Spaß? Soziologisch verbildet lautet dann die Antwort: Wenn ich in der Gemeinschaftsfeier auch Macht ausüben kann, denn das Machtausüben erfreut! Jeder soll mal Herr spielen dürfen, heißt dann die Lösung für die Liturgie. Denn der Kult soll ja nichts anderes mehr sein als ein (anspruchsvolles?) Unterhaltungsprogramm von Menschen für Menschen. Ich bevorzügte dann aber „Sturm der Liebe“ im Internet anzuschauen: viel unterhaltsamer und auch wohl gehaltvoller als das politisch korrekte Gerede mancher Zeitgeistpredigt!
Zusatz: Nach Cicero stammt das Wort Religion von relegere, immer wieder lesen und meint die kultische Verehrung der Götter nach rituellen Vorschriften.
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