„Jerusalemer Kardinal: Frieden durch Gewalt funktioniert nicht“
Auch wenn dies eine Äußerung eines Kardinales ist, der als solcher doch der Lehre der Kirche verpflichtet auch gemäß ihr lehren sollte, so ist doch dieser von Kath net am 24.10.2023 dokumentierten Äußerung zu widersprechen. Wer so redet, offenbart, daß ihm die Elementarkenntnisse über das staatliche Regieren in seiner Differenz zum Kirchenregiment fehlt.Gott regiert nicht nur unmittelbar (das ist sein Wirken durch Wunder) sondern auch durch die Zweitursachen, die Kirche und den Staat. In Hinsicht auf das Problem des Wieerwirkens des Friedens heißt das: Durch das geistliche Schwert, das ist die Kirche wirkt Gott eine innere Wandlung des Herzens,sodaß eine Liebe zum Frieden dort sich beheimatet. Durch das weltliche Schwert, das ist der Staat wird nicht der Mensch in seinem Innersten zum Guten gewandelt sondern er wird durch die Androhung der Anwendung staatlicher Gewalt vom Tuen des Bösen abgehalten. Innerlich bleibt er als ein Sünder ein zum Unfrieden Geneigter, den aber die Gewaltandrohung vor dem Bösen abhalten soll.
Darum wird, solange wir Menschen auf Erden und noch nicht im Paradiese leben, immer die römische Weisheit wahr sein: Wer in Frieden leben will, muß zum Kriege gerüstet sein. Durch das Wirken des Heiligen Geistes werden Menschen zu friedliebenden, aber durch das weltliche Schwert werden zum Bösen Geneigte davon, abgehalten, ihr Wollen zu realisieren. Kriege werden nur geführt, wenn der Angreifer auf einen militärischen Sieg hoffen kann. Es ist so die Aufgabe jeder Staatsregierung, seinen politischen Feinden klar zu machen, daß sie nicht gegen ihn einen Krieg gewinnen können, So wird im politischen Raum nur durch eine angedrohte Gewalt der Friede gesichert.
Wehe dem, der sich nicht verteidigen kann! Der so erwirkte Friede ist kein Idealfriede, aber den kann es nur im Himmel geben. Auf Erden gilt, daß eine Verteidigungsunfähigkeit einen politischen Feind zu einem Angriffskrieg verlockt.Im Mikrokosmos jeden Betriebes oder in jeder Schulklasse kann man dies schon sehen: Die Schwächsten, die am wenigsten Aggressiven sind die Vorzugsopfer des allgegenwärtigen Mobbings. Der Staat Israel ist ein von Feinden umlagerter Staat, die ein großer Traum vereint, die Juden im Meer zu ersäufen. Da kann nur durch die Androhung von militärischer Gewalt ein menschenmöglicher Friede erwirkt werden und auch das Mittel des Krieges muß in letzter Konsequenz eingesetzt werden.
Das Tragische des Konfliktes zwischen dem palästinensischen Volk und dem jüdischen ist nun das Faktum, daß das palästinensische Volk das menschliche Recht, das in ihrer Heimat für sich zu leben auf ihrer Seite hat und das jüdische Volk das göttliche Recht, in dem Lande für sich zu leben, das Gott selbst ihm gab. Es ist zu befürchten, daß dieser Konflikt gerade deshalb nicht friedlich gelöst werden kann, weil ihm ein antagonistischer Gegensatz zugrunde liegt. (Hilfreich könnte zum Verstehen von antagonistischen Widersprüchen Lyotars Werk über den Widerstreit sein.)
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