Womit könnte die Stimmung der Katholischen Kirche -wohl nicht nur im deutschsprachigen Raume- verglichen werden? Eine Weingaststätte: Der Kellner schenkt gerade aus der Tetrapacktüte, 1,5 Liter Inhalt den Rotwein in einen seiner Plastikbecher, trinkt ihn selbst aus. "Wein kommt einfach nicht mehr bei den Kunden an! Früher- aber jetzt sind eben die Zeiten des Weintrinkens vorbei."
Im Keller des Weinlokales lagern nun noch die vollen Weinfässer, erlesendster Qualität, staubbeschichtet. "Ja, diesen alten Wein kann ich doch Niemanden mehr offerieren! Neues ist gefragt.
Zudem müßte ich da ja erst den Wein in Flaschen abfüllen und dann gar noch wie früher in Weingläsern kredenzen. Welch ein unzeitgemäßer Aufwand, wenn es doch den Tetrapackvino und die dazu gehörigen Einmalgebrauchsbecher gibt- nie mehr abwaschen!" So klagt der Kellner fast ohne Gäste: "Aber die Leute gehen halt lieber ins Bierlokal nebenan."
Was hat das mit der Katholischen Kirche zu tuen? Viel, sehr viel, weil es ein Bild der nachkonziliaren Kirche ist: Die katholische Tradition ruht in den Kellerarchiven der Kirche, und die Kirche bietet ihren Gläubigen und der Welt nur noch "Katholisches"in der Qualität von Tetrapackwein an, sich wundernd, daß ihr Softchristentum, mit viel Wasser verdünnt, nicht ankommt! Aber die Wahrheit, im Keller abgelagert, die läßt sie da verstauben, da sie nicht mehr zeitgemäß sei.
Zusatz:
Ist die Differenz zwischen der alten Liturgie und der nachkonziliaren Reformliturgie nicht wirklich mit der zwischen dem Trinken des Weines aus Weingläsern zum Trinken aus Plastikbechern vergleichbar? Und dann wird nur noch Fuselwein ausgeschenkt. Qualität- was für eine altmodische Vorstellung, so antiquiert wie die Frage: Wie sieht die von Gott gewünschte Liturgie der Kirche aus?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen