Womit könnte die Stimmung der Katholischen Kirche -wohl nicht nur im deutschsprachigen Raume- verglichen werden? Mit einer Fußallmannschaft, 0:3 zurückliegend in der 60.Spielminute. Es wäre noch ausreichend Zeit, um sich wenigstens ein Unentschieden herauszuerkämpfen, aber der Kommentator: "Die Mannschaft hat sich aufgegeben, sie glaubt nicht mehr an ihre Möglichkeiten. Die Beine sind bleischwer geworden, es wird nicht mehr hineingegangen in die Zweikämpfe,sie spielt nur noch ihr Pflichtpensum herunter."
Ist das nicht auch die Stimmung in der Kirche? Nur, daß hier das Schwarze-Peter-Spiel gespielt wird: Die Liberalen schieben die Schuld den Conserativen zu, die den Modernisten, die einen dem Papst, die Anderen den Papstkritikern, die Laien den Klerikern, die der bösen Welt und so ist irgendwie jeder schuld, nur nie der Kritisierende. Aber so routiniert auch die Schuldzuweisungen abgesondert werden, es fehlt das Pathos, daß, wenn das oder dies getan würde, es noch mal aufwärts gehen könnte mit der Kirche. So erschöpft sich das Repertoire der Kirchenreformer ja auf die simple Forderung nach der Protestantisierung der Katholischen Kirche- nur um die steht es ja noch ärger, die liegt, um im Bilde zu bleiben, schon 0:6 zurück. Der Schwarze Peter wird so die Kirchbänke hindurch hin- und hergeschoben, wie den Ball die 0:3 zurückliegende Mannschaft es tut, ohne eine Hoffnung noch auf eine Resultatsverbesserung.
Das große Opus Oswald Spenglers, "Untergang des Abendlandes" haben die wenigsten gelesen, aber vom eigenen Untergehen scheint die Kirche selbst überzeugt zu sein.
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