"Jede Klage über vermeintliche Ungerechtigkeit des Schicksals mußte verstummen angesichts des Gedankens, daß keiner einen anderen Weg ging, als den selbstgewählten." Gustav Meyrink, Das grüne Gesicht, 5.Kapitel. Untertitelt ist dieser Roman mit : "Ein okkulter Schlüsselroman". Wie könnte dieser Gedanke verstanden werden? Nicht nach der Autorenintention wird so gefragt, denn das ist die Privatangelegenheit dieses Autoren, sondern nachdem dieser Satz nun mal geschrieben und gedruckt vor uns steht, wie er jetzt verstanden werden kann, nachdem die Autorenintention mit dem Tod des Autors verstorben ist. (Vgl: Roland Barthes, Der Tod des Autors)
Der Gedanke soll nun eingeschrieben werden in die Vorstellung von der Welt als dem Theater Gottes. In ihm, dem da stattfinden sollenden Theaterstück sind Rollen zu vergeben. Die Rollen sind die Schicksale der Menschen auf Erden. Nun könnte das sich so vorgestellt werden, etwa stoisch: Gott gibt jedem seine Rolle, die er auf der Erdenbühne zu spielen hat, aber wie er sie dann spielt, das ist in das individuelle Vermögen der Menschen gelegt. So ergäbe sich eine Einheit von Bestimmtsein und Selbstbestimmung und das wäre das Schicksalhafte des menschlichen Lebens. Stoisch würde dann der Protest, warum der eine die Rolle eines Königs, dem Anderen die Rolle eines Bettlers zukommt. entkräftet werden durch die These, daß es vor Gott nicht darauf ankäme, welche Rolle wer spiele, sondern wie er sie spiele.
Welche Alternative bietet nun die obige Aussage?Daß Gott den Menschen Rollen anböte, aus denen er sich dann die ihm gefällige auserwählte. Vor Beginn des Welttheaters hätten wir Menschen uns unsere Rolle im Stück selbst erwählt, daß wir sie auf der Erdenbühne spielten. Ergo: Dein Schicksal, über das du jetzt klagst, hast du dir selbst erwählt.
Partiell überschneidet sich diese Vorstellung mit dem Geschick Adams, daß wir, indem wir in ihm sündigten, unser Schicksal als durch die Erbsünde Bestimmte frei erwählt haben. Aber doch sagt diese Vorstellung doch viel mehr: Daß Gott als Vorsehung einem Schauspieldirektor gliche, der für sein Theaterstück nun die Rollen mit Schauspielern besetzt und dabei den Menschen die freie Wahl unter den Rollen überläßt, weil er sie als freie Wesen geschaffen hat.
So problematisch diese Vorstellung auch ist,daß so die Menschheitsgeschichte determiniert ist, wie jedes Theaterstück durch den Gesamttext, der ihm zugrunde liegt, so ist doch einzuräumen, daß so die theologische Aussage, daß Gott die Welt regiert, gerecht versucht zu werden, wohingegen die Reduzierung auf Gott als Zulassender um der Kontingenz der Geschichte willen, das göttliche Regieren fast zu einem bloßen göttlichen Zugucken verkümmert. In die Predigtsprache der heutigen Zeit übersetzt ergibt das die Phrase von einem Gott, der uns nur noch begleitet auf all unseren Wegen und Irrwegen, nie uns aber führt. Es gibt nur noch sein inaktives Dabeisein.
Geschichtsphilosophisch gesprochen: Gott wird klein gemacht, damit der Mensch sich als der Herr seines Geschickes verstehen kann. Nur deutet uns der Begriff des Schicksales nicht an, daß unser Leben nicht auf Selbstbestimmung reduziertwerden kann, daß da noch mehr ist!
Der Gedanke soll nun eingeschrieben werden in die Vorstellung von der Welt als dem Theater Gottes. In ihm, dem da stattfinden sollenden Theaterstück sind Rollen zu vergeben. Die Rollen sind die Schicksale der Menschen auf Erden. Nun könnte das sich so vorgestellt werden, etwa stoisch: Gott gibt jedem seine Rolle, die er auf der Erdenbühne zu spielen hat, aber wie er sie dann spielt, das ist in das individuelle Vermögen der Menschen gelegt. So ergäbe sich eine Einheit von Bestimmtsein und Selbstbestimmung und das wäre das Schicksalhafte des menschlichen Lebens. Stoisch würde dann der Protest, warum der eine die Rolle eines Königs, dem Anderen die Rolle eines Bettlers zukommt. entkräftet werden durch die These, daß es vor Gott nicht darauf ankäme, welche Rolle wer spiele, sondern wie er sie spiele.
Welche Alternative bietet nun die obige Aussage?Daß Gott den Menschen Rollen anböte, aus denen er sich dann die ihm gefällige auserwählte. Vor Beginn des Welttheaters hätten wir Menschen uns unsere Rolle im Stück selbst erwählt, daß wir sie auf der Erdenbühne spielten. Ergo: Dein Schicksal, über das du jetzt klagst, hast du dir selbst erwählt.
Partiell überschneidet sich diese Vorstellung mit dem Geschick Adams, daß wir, indem wir in ihm sündigten, unser Schicksal als durch die Erbsünde Bestimmte frei erwählt haben. Aber doch sagt diese Vorstellung doch viel mehr: Daß Gott als Vorsehung einem Schauspieldirektor gliche, der für sein Theaterstück nun die Rollen mit Schauspielern besetzt und dabei den Menschen die freie Wahl unter den Rollen überläßt, weil er sie als freie Wesen geschaffen hat.
So problematisch diese Vorstellung auch ist,daß so die Menschheitsgeschichte determiniert ist, wie jedes Theaterstück durch den Gesamttext, der ihm zugrunde liegt, so ist doch einzuräumen, daß so die theologische Aussage, daß Gott die Welt regiert, gerecht versucht zu werden, wohingegen die Reduzierung auf Gott als Zulassender um der Kontingenz der Geschichte willen, das göttliche Regieren fast zu einem bloßen göttlichen Zugucken verkümmert. In die Predigtsprache der heutigen Zeit übersetzt ergibt das die Phrase von einem Gott, der uns nur noch begleitet auf all unseren Wegen und Irrwegen, nie uns aber führt. Es gibt nur noch sein inaktives Dabeisein.
Geschichtsphilosophisch gesprochen: Gott wird klein gemacht, damit der Mensch sich als der Herr seines Geschickes verstehen kann. Nur deutet uns der Begriff des Schicksales nicht an, daß unser Leben nicht auf Selbstbestimmung reduziertwerden kann, daß da noch mehr ist!
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