Oberflächlichen Betrachtern ist diese Causa eine klare Angelegenheit: Da gibt es unzählig verschiedene christliche Confessionen, evangelisch, katholisch, orthodox, anglikanisch, um nur die allerbekanntesten aufzuzählen, und obgleich sie alle an Jesus Christus glauben, das Apostolicum bekennen, sind sie sich untereinander uneins. Worin nun die Differenzen im Einzelnen bestehen, das wissen genau genommen nur spezialisierte Fachdogmatiker- für den Christen an der Basis sind das aber nur sophistische Spitzfindigkeiten. Na gut, Papst und Zölibat und die unzeitgemäße Sexualmorallehre der Kirche sind dann noch Stolpersteine auf dem Wege zur Einheit, aber katholische Ökumeniker verlangen ja schon seit längerem die Abschleifung dieser katholischen Skurilitäten.
Es gibt also Differenzen zwischen den christlichen Confessionen, die um der Einheit der Christen willen behoben werden sollen. Wie könnten den nun Differenzen beseitigt werden?
Im Deutschunterricht: "Die Nachtwachen des Bonaventura" sei das bedeutendste Werk der deutschen Romantik- aber diesem Werturteil wird widersprochen: Novalis: "Heinrich von Ofterdingen" wäre viel bedeutsamer. Wie wird diese Differenz gelöst? "Das ist letztendlich eine Geschmacksfrage, und: bedeutsam seien schon beide; jeder bleibe da bei seiner persönlchen Vorliebe." Die Differenz wird vergleichgültigt verbunden mit der Anforderung an jeden, das Werturteil des anderen zu tolerieren. Die Voraussetzung dabei ist, daß die Wahrheit, was ist das bedeutsamste Werk?, nicht erkennbar sei, sodaß jeder bei seiner Privatmeinung bleiben könne. Das ist das Modell der versöhnten Verschiedenheit der Ökumene.
Im Sportunterricht: 2 Fußballmanschaften spielen gegeneinander und jede will gewinnen. Die Differenz ist klar: Nur einer kann gewinnen, sodaß der andere verlieren muß. Könnte diese Differenz überwunden werden durch die "Lösung": Dann spielen wir eben unentschieden"? Nein, diese Differenz muß auf dem Spielfeld ausgetragen werden und dann kann das Ergebnis ein Unentschieden sein, das aber in der Regel keinen der Beiden zufrieden stellt.
Im Wirtschaftsleben: Die streikende Gewerkschaft verlangt 5 Prozent mehr Gehalt, die Arbeitgeber bieten 2 Prozent an- da kann dann die Lösung der Kompromiß: 3,5 lauten.
Aber im Rechenunterricht geht dieser Kompromiß nicht. "Was ist 6 plus 7? Antworten nun die Schüler auf diese Lehrerfrage: 13 bzw 15, dann ist der Kompromiß 14 völlig inakzeptabel, denn auf diese Frage gibt es genau eine wahre Antwort: 13 und alle anderen sind unwahr.
Mit welchem der Beispielfälle sind nun die innerchristlichen Differenzen zu vergleichen? Die Antwort fällt auf den ersten Blick enttäuschend aus: Jede dieser Möglichkeiten wird in Hinsicht auf die innerchristlichen Differenzen im öffentlichen Diskurs vertreten, wobei aber die, das sei alles doch nur eine Frage des individuellen Geschmackes die verbreiteste ist. Aus dieser Haltung speist sich dann auch die Ökumene.
Das besagt aber, daß die Katholische Kirche in dieser Ökumene schon sich selbst aufgegeben hat. Denn die Katholische Kirche ist die der Wahrheit. In ihr und nur in ihr ist die ganze Wahrheit präsent.Aber zwischen wahr und unwahr kann es keine Vermittelung geben, einen Kompromiß. Wie sollte etwa eine Versöhnung zwischen der Aussage, Goethe verfaßte den "Faust" und Schiller verfaßte ihn, möglich sein? Ja, wird der Ökumeniker respondieren: Es gibt Bereiche, in denen klar zwischen einer wahren und einer unwahren Aussage unterschieden werden könne, aber das gälte nicht für den religiösen Diskurs! Hier herrsche das Nichterkennen, das bloße Meinen: Das glaube ich so, aber es könnte auch ganz anders sein, vor. Im Raume des bloßen Meinens, des subjektiven Geschmackes, da könne doch die Einheit am einfachsten erreicht werden durch das Gleichgültigerklären jeder beliebigen Meinung.
Die Gebetswoche zur Einheit der Christen ignoriert so konsequent das Offenbarsein der Wahrheit in der Katholischen Kirche in ihrer Suche nach einer Einheit von der einen Wahrheit und den vielen Unwahrheiten. Nur, eine Einheit von wahr und unwahr kann selbst keine Einheit sein.
Im Sportunterricht: 2 Fußballmanschaften spielen gegeneinander und jede will gewinnen. Die Differenz ist klar: Nur einer kann gewinnen, sodaß der andere verlieren muß. Könnte diese Differenz überwunden werden durch die "Lösung": Dann spielen wir eben unentschieden"? Nein, diese Differenz muß auf dem Spielfeld ausgetragen werden und dann kann das Ergebnis ein Unentschieden sein, das aber in der Regel keinen der Beiden zufrieden stellt.
Im Wirtschaftsleben: Die streikende Gewerkschaft verlangt 5 Prozent mehr Gehalt, die Arbeitgeber bieten 2 Prozent an- da kann dann die Lösung der Kompromiß: 3,5 lauten.
Aber im Rechenunterricht geht dieser Kompromiß nicht. "Was ist 6 plus 7? Antworten nun die Schüler auf diese Lehrerfrage: 13 bzw 15, dann ist der Kompromiß 14 völlig inakzeptabel, denn auf diese Frage gibt es genau eine wahre Antwort: 13 und alle anderen sind unwahr.
Mit welchem der Beispielfälle sind nun die innerchristlichen Differenzen zu vergleichen? Die Antwort fällt auf den ersten Blick enttäuschend aus: Jede dieser Möglichkeiten wird in Hinsicht auf die innerchristlichen Differenzen im öffentlichen Diskurs vertreten, wobei aber die, das sei alles doch nur eine Frage des individuellen Geschmackes die verbreiteste ist. Aus dieser Haltung speist sich dann auch die Ökumene.
Das besagt aber, daß die Katholische Kirche in dieser Ökumene schon sich selbst aufgegeben hat. Denn die Katholische Kirche ist die der Wahrheit. In ihr und nur in ihr ist die ganze Wahrheit präsent.Aber zwischen wahr und unwahr kann es keine Vermittelung geben, einen Kompromiß. Wie sollte etwa eine Versöhnung zwischen der Aussage, Goethe verfaßte den "Faust" und Schiller verfaßte ihn, möglich sein? Ja, wird der Ökumeniker respondieren: Es gibt Bereiche, in denen klar zwischen einer wahren und einer unwahren Aussage unterschieden werden könne, aber das gälte nicht für den religiösen Diskurs! Hier herrsche das Nichterkennen, das bloße Meinen: Das glaube ich so, aber es könnte auch ganz anders sein, vor. Im Raume des bloßen Meinens, des subjektiven Geschmackes, da könne doch die Einheit am einfachsten erreicht werden durch das Gleichgültigerklären jeder beliebigen Meinung.
Die Gebetswoche zur Einheit der Christen ignoriert so konsequent das Offenbarsein der Wahrheit in der Katholischen Kirche in ihrer Suche nach einer Einheit von der einen Wahrheit und den vielen Unwahrheiten. Nur, eine Einheit von wahr und unwahr kann selbst keine Einheit sein.
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