"Unsere Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der der Einzelne an sich und damit auch der Ablauf seines Lebens und seine Psychologie jede echte Bedeutung verloren haben und auf das Niveau der Anekdote oder der Ausnahme gesunken ist", schrieb der Philosoph und Soziologie Lucien Goldmann- (zitiert nach: Roger Willemsen, Der Knacks, 2008; S.117. (Berühmt geworden ist ja dieser Philosoph durch sein Werk: "Der verborgene Gott", eine Studie über den Janseanismus und Racine.)
Wenn nur noch anekdotenhaft über "Einzelne" geschrieben werden kann, dann impliziert dies Urteil Goldmanns, daß das das Ende des klassischen Romanes bedeutet. Nach Georg Lukacs, in Anlehnung an Hegel ist die Form des Romanes ja die des bürgerlichen Individuumes in seiner spezifischen Konfliktlage zur Gesellschaft zwischen gelungener Integration als Bildungsroman (Goethes Wilhelm Meister oder als gescheiterte: etwa Flaubert, November)
Aber welchen Gehalt kann ein Roman noch haben, wenn in ihm nur noch bedeutungslose Individuen auftreten können? Wilhelm Raabe konnte noch in seinem populärsten und wohl auch gelungendsten Werk die Bildungsvita seines Protagonisten als sinnvolles Ganzes schreiben, auch wenn die Ironie immer wieder diese Sinnhaftigkeit in Frage stellt. Vergleicht man damit Romane der Gegenwart, etwa Thomas Bernhard, Botho Strauß, Der junge Mann,Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, Thomas Mann, Der Zauberberg, um nur ein paar der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart zu benennen, dann fehlt all diesen dies Biographische einer gelungenen Bildungsvita, in dem sich der Glaube an die Bedeutung des bürgerlichen Individuumes manifestiert.
Die Massengesellschafft trat an die Stelle der Vorstellung der bürgerlichen Gesellschaft als Ensemble von bedeutsamen Personen.
Wird der Mensch biologisch-naturwissenschaftlich diskutiert, gilt daß nur die Gattung des Menschen von einer Bedeutung ist und daß Individuum nur als Kettenglied in der Spannung von dem gestrigen und dem zukünftigen eine Bedeutung besitzt. In der Naturordnung ist das Individuum ganz der Gattung subordiniert, nur in einer Kulturordnung bekommt er als individuum eine außerordentliche Bedeutung, avanciert es zur Person, die von anderen niemals nur als Mittel zum Zweck betrachtet werden darf, sondern als Selbstzweckliches- Kant.
Nur, es stellt sich die Frage, ob das Individuum, zur Person avanciert, diese Stellung im Diskurs der Kultur behaupten kann, wenn es nicht mehr religiös als Gottes Ebenbild geglaubt wird? Ist der proklamierte Tod des Menschen (M. Foucault etwa) ein Indiz für den Verlust dieser exzeptionellen Stellung des Menschen im Kulturdiskurs? Diese exzeptionelle Stellung des Subjektes Mensch hat ja am wirkkräftigsten Descartes fundiert in seinem philosophischen Grundsatz:"Ich denke, also bin ich"aber kaum ein anderer Philosoph steht so auch in der Kritik. (Vgl dazu: Zizek, Die Tücke des Subjekts)
Verschwindet so die zur Anekdote herabgestufene Person, weil die christlich-religiöse Fundierung dieser exzeptionellen Stellung des Menschen verloren geht und verdunstet wiederum die christliche Religion, weil ihr ihr menschlicher Adressat, der sich bedeutsam glaubende Mensch verloren geht?
Wenn nur noch anekdotenhaft über "Einzelne" geschrieben werden kann, dann impliziert dies Urteil Goldmanns, daß das das Ende des klassischen Romanes bedeutet. Nach Georg Lukacs, in Anlehnung an Hegel ist die Form des Romanes ja die des bürgerlichen Individuumes in seiner spezifischen Konfliktlage zur Gesellschaft zwischen gelungener Integration als Bildungsroman (Goethes Wilhelm Meister oder als gescheiterte: etwa Flaubert, November)
Aber welchen Gehalt kann ein Roman noch haben, wenn in ihm nur noch bedeutungslose Individuen auftreten können? Wilhelm Raabe konnte noch in seinem populärsten und wohl auch gelungendsten Werk die Bildungsvita seines Protagonisten als sinnvolles Ganzes schreiben, auch wenn die Ironie immer wieder diese Sinnhaftigkeit in Frage stellt. Vergleicht man damit Romane der Gegenwart, etwa Thomas Bernhard, Botho Strauß, Der junge Mann,Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, Thomas Mann, Der Zauberberg, um nur ein paar der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart zu benennen, dann fehlt all diesen dies Biographische einer gelungenen Bildungsvita, in dem sich der Glaube an die Bedeutung des bürgerlichen Individuumes manifestiert.
Die Massengesellschafft trat an die Stelle der Vorstellung der bürgerlichen Gesellschaft als Ensemble von bedeutsamen Personen.
Wird der Mensch biologisch-naturwissenschaftlich diskutiert, gilt daß nur die Gattung des Menschen von einer Bedeutung ist und daß Individuum nur als Kettenglied in der Spannung von dem gestrigen und dem zukünftigen eine Bedeutung besitzt. In der Naturordnung ist das Individuum ganz der Gattung subordiniert, nur in einer Kulturordnung bekommt er als individuum eine außerordentliche Bedeutung, avanciert es zur Person, die von anderen niemals nur als Mittel zum Zweck betrachtet werden darf, sondern als Selbstzweckliches- Kant.
Nur, es stellt sich die Frage, ob das Individuum, zur Person avanciert, diese Stellung im Diskurs der Kultur behaupten kann, wenn es nicht mehr religiös als Gottes Ebenbild geglaubt wird? Ist der proklamierte Tod des Menschen (M. Foucault etwa) ein Indiz für den Verlust dieser exzeptionellen Stellung des Menschen im Kulturdiskurs? Diese exzeptionelle Stellung des Subjektes Mensch hat ja am wirkkräftigsten Descartes fundiert in seinem philosophischen Grundsatz:"Ich denke, also bin ich"aber kaum ein anderer Philosoph steht so auch in der Kritik. (Vgl dazu: Zizek, Die Tücke des Subjekts)
Verschwindet so die zur Anekdote herabgestufene Person, weil die christlich-religiöse Fundierung dieser exzeptionellen Stellung des Menschen verloren geht und verdunstet wiederum die christliche Religion, weil ihr ihr menschlicher Adressat, der sich bedeutsam glaubende Mensch verloren geht?
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