"#unteilbar: 40.000 Menschen demonstrieren für offene Gesellschaft "
So betitelt die inoffiziell offizielle Internetseite: katholisch de ihren Jubelbericht über die Demon-stration der politisch Anständigen. "Ein unmissverständliches Zeichen gegen
Ausgrenzung: Zehntausende Menschen haben am Samstag in Dresden friedlich
für eine solidarische Gesellschaft demonstriert. Unter den Initiatoren
sind auch die katholische und die evangelische Kirche." (26.8.2018). Offene Gesellschaft- ach ja, das war doch Karl Poppers Zentralangriff gegen die Feinde der offenen Gesellschaft, sein Kampf gegen Platon und Hegel. Die "offene" Gesellschaft verlangt eben nach dem Ausschluß ihrer "Gegner"!
Es ist erstaunlich und auf den ersten Blick auch verwirrend,daß im Namen der "offenen" Gesellschaft für den Ausschluß der Andersdenkenden plädiert wird, daß so auch im Namen der Pluralität und Vielfalt alles, was nicht politisch korrekt ist, ausgeschlossen werden soll. Die politische Farbenlehre, die Parole, Deutschland soll "bunt" sein, anerkennt eben nur Rot und Grün als legitime Farben und die Homosexfahne. Preisfrage: Was wäre wohl einem widerfahren, der auf dieser Dresdner Gutmenschkundgebung: Schwarz-Rot- Gold gezeigt hätte? Nein, die Deutschlandfahne gehört zum Inakzeptablen, denn die widerspricht der politisch korrekten Pluralität, in der das Bekenntnis "Deutschland ist Dreck" bejubelt wird. Die Avantgardtruppen des Kampfes gegen Rechts, die autonome Antifa demonstriert ja am markantesten die Pluralität und Vielfarbigkeit dieser Pluralitätsverehrer: In schwarzen Marschkolonnen, total uniformiert brüllen sie:Nazis raus! und meinen damit jeden, der nicht übereinstimmt mit der Regierungspolitik der Großen Koalition.
Popper legte mit seiner Kampfschrift wider die Feinde der offenen Gesellschaft das philosophische Fundament dieses Kampfes mit seiner These, daß die Wahrheit nicht erkennbar sei und nicht erkennbar sein darf, weil eine erkannte Wahrheit die Pluralität der Meinungen überwindet durch die Erkenntnis. Deshalb kann nur der Agnostizismus die Pluralität wahren. Er kann das aber nur, indem er jede Erkenntnis des Wahren als Dogmatismus oder Fundamentalismus ausschließt. Die Pluralität der Gesellschaft verlangt so nach einem starken Immunsystem gegen jegliche Wahrheitsansprüche.So kann diese Pluralität dann die Wahrheit der Ordnung der Ehe und Familie, die des Volkes und des Nationalstaates als inkompatibel mit der Pluralität perhorreszieren. So ist es denn auch nur konsequent, daß das Hauptanliegen dieser Kundgebung gegen die Ausgrenzung die Ausgrenzung der Nichtkonformen ist. Zigtausende Diederich Heßlings (Heinrich Mann: Der Untertan) demostrierten so, daß sie die perfekten Untertanen sind, ganz eins mit dem herrschenden Zeitgeist und kampfbereit wider alles Oppositionelle und Dissidentenhafte. Die Regierenden werden zufrieden sein mit ihren Untertanen.
Die Katholische Kirche und der Protestantismus haben sich diesem Agnostizismus schon selbst zu eigen gemacht, um so Ökumene und den interreligiösen Dialog zu führen. Nur wenn die Wahrheit Gottes nicht mehr als erkennbar angesehen wird, kann jede christliche Confession und jede Religion als gleich wahr und gleich unwahr qualifiziert werden. Das verlangt aber um der Legitimierung dieser Pluralität willen den Ausschluß jeder Wahrheitserkenntnis. Und so gibt es die Pluralität der Confessionen und der Religionen nur durch den Ausschluß der Wahrheit. Es darf nur noch Meinungen geben und wer mehr über Erkenntnisse verfügt, der ist wie die beiden großen Philosophen Platon und Hegel auszuschließen. War das Fundament der abendländischen Kultur der Glaube an die Möglichkeit der Erkennbarkeit der Wahrheit im vernünftigen Denken (die griechische Philosophie) und das Vertrauen in das Offenbarsein der Wahrheit in der christlichen Religion, im dem Glauben der Kirche, so ist all dies nun auszuschließen, um einer postmodernen Pluralität zu weichen, die alles ausgrenzt, was den Anspruch auf Wahrheit erhebt. Es darf nur noch die postmoderne Beliebigkeit, das anythig goes gelten- und somit kein rechtes Denken mehr.
Zusatz:
Wie uneruicklich wäre doch diese Anstandsdemonstration ohne das gute Gefühl,mitten in "Dunkeldeutschland" gegen die Bösen als Gutmensch zu stehen.
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