Da versprach sich eine Fernsehmoderatorin, indem sie die AfD als eine "bürgerliche" Partei bezeichnete, plötzlich avancierte der Begriff der "Bürgerlichkeit" zu etwas Positivem: Alle waren sich deshalb einig, daß diese Partei, was immer sie auch sein mag, nicht als bürgerlich zu qualifizieren sei. Und warum wollten nun doch einige AfDler ihre Partei als bürgerlich ansehen? Für den "Spiegel" ist das eine klare Angelegenheit: "AfD nennt sich bürgerlich"
Das ist Bürgerbeleidigung". (2.9.2019) Der "Focus" formuliert es politisch korrekt: "AfD ist weder bürgerlich noch konservativ, sondern rechtsradikal".
Nüchtern betrachtet verstieß die Moderatorin, indem sie von der Möglichkeit einer bürgerlichen Regierungsbildung durch die CDU und die AfD sprach, gegen das Grundgesetz politischen Journalismus, daß die AfD als Schmuddelkind zu betrachten ist, mit dem kein Anständiger zu spielen hat. ( Franz Josef Degenhardt: Spiel nicht mit Schmuddelkindern)Aber als was sie dann in abqualifizierender Weise zu betiteln ist, da darf der Journalismus kreativ sich betätigen.
So weit ist nun alles wieder in Ordnung, da der öffentlich rechtliche Sender sich auch schon bei den etablierten Parteien für diesen Versprecher entschuldigte: So etwas kommt nicht wieder vor, Schmuddelkinder als bürgerlich zu bezeichnen.
Aber was ist denn nun eigentlich "bürgerlich"? Wikipedia gibt uns dazu eine klare Antwort: " bürgerliche Parteien werden im politischen Sprachgebrauch der deutschsprachigen und skandinavischen Länder Parteien bezeichnet, die eine im Bürgertum fußende Ausrichtung der Politik vertreten. Wesentliche Merkmale sind der Vorrang des einzelnen Staatsbürgers gegenüber dem Staat, die Betonung der Subsidiarität, der Schutz von Eigentum und eine zurückhaltende Steuer- und Defizitpolitik."
Wer das aufmerksam liest, erkennt sofort, daß hier bürgerlich mit liberal gleichgesetzt wird. (Wie wahr urteilt doch Dugin in seiner 4.politischen Theorie, daß der Liberalismus die Ideologie der Gegenwart ist, sodaß sie nun auch das Bürgerliche ganz in sich aufnimmt, um sich damit zu identifizieren.
Aber wie armselig ist dieser Liberalismus geworden: Er kennt nur noch das Individuum, das vor einem starken Staat geschützt werden möchte, das einen subsidär organisierten und somit schwachen Staat erstrebt, der möglichst wenig Steuern erheben soll. Hier triumphiert das Individuum, dem das Gemeinschaftsleben nur als eine Bedrohung seiner individuellen Freiheit erscheint, das den Mitmenschen nur als Limitierung seiner persönlichen Freiheit ansieht.Von der bürgerlichen Kultur ist hier nichts mehr übrig geblieben als der nackte Egozentrismus. Daß dieser Egozentriker nur so leben kann, weil der Staat eine Ordnung schafft, in der er so existieren kann, das verkennt er aber. Denn erst das Gewaltmonopol des Staates schafft es, daß die einzelnen Staatsbürger ihre Konflikte untereinander, die aus ihren Egoismen entspringen, in der Regel bürgerlich und nicht gewaltsam lösen. Die Abkehr vom Adel als der Schwertgewalt hin zum Gewaltmonopol des Staates ermöglicht ja erst das friedliche Bürgerleben, das sich nun in einer Verkennung seiner Lage durch seinen Ermöglichungsgrund selbst bedroht sieht! Eine plutokratisch organisierte Gesellschaft setzt eben die Überwindung des Primates des Schwertadels voraus.
Wenn alles als käuflich gilt, sodaß die Frage, über wie viel Kaufkraft verfügst du?, zur wichtigsten Frage wird, dann ist das der vollständige Sieg der Ordnung der Marktwirtschaft. Aber eine bürgerliche Kultur gibt es in dieser Ordnung dann nicht mehr. Denn sie kann es nur solange geben, wie das Bürgertum über sich den Adel und den Klerus und unter sich die Arbeiterklasse und das Subproletariat hatte, wobei es sich von unten abgrenzend versuchte, die adelige Kultur zu imitieren. Aber wenn die bürgerliche Kultur untergegangen ist, dann bleibt nur noch die asoziale Einstellung der Besserverdiener übrig, selber gut leben zu wollen ohne eine Rücksichtsnahme an das Allgemeinwohl. Das nennt sich dann bürgerlich liberal, ist aber nur asozial egoistisch.
Völlig verständnislos steht dieser egozentrische Liberalismus dem Wesen des Staates gegenüber, der gerade das Allgemeine dem Particularinteressen gegenüber ist. Jeder Mensch ist ja einerseits ein Einzelwesen und zugleich ein Teil eines Ganzen, seines Volkes. Insofern er sich nur als Einzelwesen sieht, also abstrakt wahrnimmt, erscheint ihm der Staat als Negation seiner individuellen Freiheit,seiner Willkür nämlich. Sieht er sich stattdessen als Konkretes an, dann ist ihm das Volksleben sein Leben, an dem er durch den Staat partizipiert, als das die Einzelnen Überdauerndes. In dem Volksstaat ist eben das vergangene Leben der vor ihm gelebt Habenden und auch das der zukünftig nach ihm Lebenwerdenden präsent, und er als Teil des Volkes wird in diesen Lebensstrom hineingenommen. Das ist nach Moeller van den Bruck das antiliberale Lebensverständnis.
Zusatz:
Wenn eine sich christlich nennende Partei für einen liberalen, das ist einen schwachen Staat plädiert, muß sie sich fragen lassen, ob sie so wirklich dieser Ordnung Gottes gerecht werden kann.
Nüchtern betrachtet verstieß die Moderatorin, indem sie von der Möglichkeit einer bürgerlichen Regierungsbildung durch die CDU und die AfD sprach, gegen das Grundgesetz politischen Journalismus, daß die AfD als Schmuddelkind zu betrachten ist, mit dem kein Anständiger zu spielen hat. ( Franz Josef Degenhardt: Spiel nicht mit Schmuddelkindern)Aber als was sie dann in abqualifizierender Weise zu betiteln ist, da darf der Journalismus kreativ sich betätigen.
So weit ist nun alles wieder in Ordnung, da der öffentlich rechtliche Sender sich auch schon bei den etablierten Parteien für diesen Versprecher entschuldigte: So etwas kommt nicht wieder vor, Schmuddelkinder als bürgerlich zu bezeichnen.
Aber was ist denn nun eigentlich "bürgerlich"? Wikipedia gibt uns dazu eine klare Antwort: " bürgerliche Parteien werden im politischen Sprachgebrauch der deutschsprachigen und skandinavischen Länder Parteien bezeichnet, die eine im Bürgertum fußende Ausrichtung der Politik vertreten. Wesentliche Merkmale sind der Vorrang des einzelnen Staatsbürgers gegenüber dem Staat, die Betonung der Subsidiarität, der Schutz von Eigentum und eine zurückhaltende Steuer- und Defizitpolitik."
Wer das aufmerksam liest, erkennt sofort, daß hier bürgerlich mit liberal gleichgesetzt wird. (Wie wahr urteilt doch Dugin in seiner 4.politischen Theorie, daß der Liberalismus die Ideologie der Gegenwart ist, sodaß sie nun auch das Bürgerliche ganz in sich aufnimmt, um sich damit zu identifizieren.
Aber wie armselig ist dieser Liberalismus geworden: Er kennt nur noch das Individuum, das vor einem starken Staat geschützt werden möchte, das einen subsidär organisierten und somit schwachen Staat erstrebt, der möglichst wenig Steuern erheben soll. Hier triumphiert das Individuum, dem das Gemeinschaftsleben nur als eine Bedrohung seiner individuellen Freiheit erscheint, das den Mitmenschen nur als Limitierung seiner persönlichen Freiheit ansieht.Von der bürgerlichen Kultur ist hier nichts mehr übrig geblieben als der nackte Egozentrismus. Daß dieser Egozentriker nur so leben kann, weil der Staat eine Ordnung schafft, in der er so existieren kann, das verkennt er aber. Denn erst das Gewaltmonopol des Staates schafft es, daß die einzelnen Staatsbürger ihre Konflikte untereinander, die aus ihren Egoismen entspringen, in der Regel bürgerlich und nicht gewaltsam lösen. Die Abkehr vom Adel als der Schwertgewalt hin zum Gewaltmonopol des Staates ermöglicht ja erst das friedliche Bürgerleben, das sich nun in einer Verkennung seiner Lage durch seinen Ermöglichungsgrund selbst bedroht sieht! Eine plutokratisch organisierte Gesellschaft setzt eben die Überwindung des Primates des Schwertadels voraus.
Wenn alles als käuflich gilt, sodaß die Frage, über wie viel Kaufkraft verfügst du?, zur wichtigsten Frage wird, dann ist das der vollständige Sieg der Ordnung der Marktwirtschaft. Aber eine bürgerliche Kultur gibt es in dieser Ordnung dann nicht mehr. Denn sie kann es nur solange geben, wie das Bürgertum über sich den Adel und den Klerus und unter sich die Arbeiterklasse und das Subproletariat hatte, wobei es sich von unten abgrenzend versuchte, die adelige Kultur zu imitieren. Aber wenn die bürgerliche Kultur untergegangen ist, dann bleibt nur noch die asoziale Einstellung der Besserverdiener übrig, selber gut leben zu wollen ohne eine Rücksichtsnahme an das Allgemeinwohl. Das nennt sich dann bürgerlich liberal, ist aber nur asozial egoistisch.
Völlig verständnislos steht dieser egozentrische Liberalismus dem Wesen des Staates gegenüber, der gerade das Allgemeine dem Particularinteressen gegenüber ist. Jeder Mensch ist ja einerseits ein Einzelwesen und zugleich ein Teil eines Ganzen, seines Volkes. Insofern er sich nur als Einzelwesen sieht, also abstrakt wahrnimmt, erscheint ihm der Staat als Negation seiner individuellen Freiheit,seiner Willkür nämlich. Sieht er sich stattdessen als Konkretes an, dann ist ihm das Volksleben sein Leben, an dem er durch den Staat partizipiert, als das die Einzelnen Überdauerndes. In dem Volksstaat ist eben das vergangene Leben der vor ihm gelebt Habenden und auch das der zukünftig nach ihm Lebenwerdenden präsent, und er als Teil des Volkes wird in diesen Lebensstrom hineingenommen. Das ist nach Moeller van den Bruck das antiliberale Lebensverständnis.
Zusatz:
Wenn eine sich christlich nennende Partei für einen liberalen, das ist einen schwachen Staat plädiert, muß sie sich fragen lassen, ob sie so wirklich dieser Ordnung Gottes gerecht werden kann.
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