Montag, 23. September 2019

Verdrängte Wahrheiten der Kirche Teil 2

In der Bibel, der hl. Schrift finden sich Texte, die so sehr der heutigen Kirche widersprechen, daß sie eigentlich rauszensiert, wenigstens aber umgeschrieben werden müßten. Eine der skandalösten ist sicher die Konfliktgeschichte des Propheten Elia mit den Baalspriestern, 1.Könige, 18. 
Theologisch korrekt verfaßt, hätten wir da zu lesen: Es regnete schon lange nicht mehr, sodaß Israel unter den Folgen litt, denn die Nahrungsmittel wurden knapp. (Kommentar: Schon damals verursachte der ausbeuterische Umgang mit der Natur solche Klimakatastrophen). Der Prophet Elia wollte nun ein Opfer Gott auf dem Berge Karmel darbringen, daß er versöhnt, wieder es regnen läßt. (Das ist leider eine voraufklärerische Vorstellung, aber so meinten das eben die Unaufgeklärten und theologisch illegitim, weil hier noch naiv geglaubt wurde, daß Gott Opfer erhören könne, sodaß er ob des angenommenen Opfers willen, es wieder regnen ließe.)
Elia bringt also auf dem Karmel sein Opfer da, aber Gott erhört es nicht. Dann kommen die Baalspriester, um anstattdessen ihr Opfer dem Baal darzubringen. Aber auch dieses Opfer wird nicht erhört. Da sagt ein Weiser: Wenn Elia und die Baalspriester zusammen ein gemeinsames Opfer darbringen, dann und nur dann wird es erhört werden. So geschah es dann auch.
Die Moral dieser Fabel: Die religiöse Zwietracht stört das Miteinander, die Gemeinschaft. Wo die überwunden wird, indem eben alle Religionen miteinander zusammen wirken, da bringt das gute Frucht. Darum ist der interreligiöse Dialog so wichtig, damit gemeinsam die Klimakatastrophe überwunden wird: Unser gemeinsamer Kampf wider das CO2 wird so Erfolg haben. 
Nur, warum steht da so etwas ganz anderes? Es fängt schon an mit der Aussage: daß Gott wieder den Regen kommen lassen will. Das impliziert, daß Gott es auch ist, der jetzt den Himmel "verschließt", daß es so nicht regnet. "Wenn der Himmel verschlossen wird, daß es nicht regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und sie werden beten an diesem Ort und deinen Namen bekennen und sich von ihren Sünden bekehren, weil du sie drängest; 36so wollest du hören im Himmel und gnädig sein der Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, daß du ihnen den guten Weg weisest, darin sie wandeln sollen, und lassest regnen auf das Land, das du deinem Volk zum Erbe gegeben hast".1.Könige 8,35f.
Hier stoßen wir auf mehr als inakzeptable Wahrheiten, die so heute verdrängt werden:

 A) Gott zürnt über die Sünden der Menschen.Öffentliche bestraft  er kollektiv. Das ganze Volk litt unter der Dürre.

B) Gott ist bereit, seinen Zorn Einhalt zu  gebieten, wenn der Sünder sein Tuen bereut und bekennt vor Gott. Das Sühnopfer nimmt Gott dann an. Aufgabe einer theologischen Reflexion wäre es nun, das Verhältnis zwischen dem Sühnopfer, dem Bekennen und sich von den Sünden abwenden zu bestimmen ist. Hier reicht die Einsicht, daß Gott um des Opfers willen bereit ist, es wieder regnen zu lassen. Aber das impliziert, daß Gott das ihm dahergebrachte Opfer auch erhört. Denn er erhört nicht jedes. 

Die Baalspriester bringen ihr Opfer da, aber es wird nicht erhört. Das ist natürlich im Geiste des interreligiösen Dialogisierns völlig inakzeptabel. Denn Gott ist es doch gleichgültig, mit welchem Namen er angerufen wird. Er hätte das Opfer annehmen müssen. Daß Gott stattdessen nur das des Elia annimmt, stellt dann den Gipfel der religiösen Intoleranz dar. Entweder Gott hätte keines oder beide erhören müssen oder noch besser, daß er erst das Opfer annimmt daß die Baalspriester und Elia zusammen dargebracht haben. Stattdessen wird das des Elia als das einzig von Gott angenommene behauptet. Da ist es dann ja auch nur konsequent, daß Elia alle Baalspriester töten ließ, wie vordem die Königin Israels alle Jahwe-Priester töten ließ auf den Wunsch der Baalspriester. 
Da die wechselseitige Nichtanerkennung der Wahrheit der jeweiligen anderen Religionen, die Baalspriester sahen in den Jahwe-Priestern Götzenpriester und Elia in ihnen Götzenpriester, dazu führte, daß sie sich gegenseitig töteten, müssen nun alle Religionen sich wechselseitig als gleich wahre anerkennen, denn nur so ist der Friede möglich, resümiert so eine politisch korrekte Theologie. Darum darf es nicht mehr die Unterscheidung von der wahren zu den falschen Religionen geben. 
Die Wahrheit, daß Jahwe der einzig wahre Gott ist und Baal nur ein Götze, diese Wahrheit muß so um des innerweltlichen Friedens willen eskamotiert werden. Daß die Geschichte vom Opfer auf dem Berge Karmel darauf insistiert, daß es Gott und Götzen gibt, daß nur der wahre Gott, wenn er wahrhaftig verehrt wird, Opfer und Gebete erhört, diese Wahrheit paßt eben nicht mehr in postmoderne Zeiten, oder um es mit Nietzsche zu sagen: Die Epoche der Vorherrschaft des Herdentiermenschen (Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse) verträgt solche Wahrheiten nicht mehr- man will nur noch einen geruhsamen Frieden, in dem erkannte Wahrheiten nur noch stören können.             

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