Sonntag, 8. September 2019

Ein Bischof greift an: Sein Kampf gegen die Offenbarung Gottes

"Kohlgraf kritisierte in seiner Ansprache auch die Vorstellung, Evangelisierung mit Belehrung gleichzusetzen. Dahinter stecke ein Kirchenbild, nach dem die Kirche und eine bestimmte Gruppe von Katholiken im Besitz einer Wahrheit ist, die an andere weitergegeben werden müsse. Die Menschen müssten sich dann entscheiden, ob sie diese Wahrheit annähmen oder nicht. Dabei handele es sich um Kommunikation von oben nach unten. Von kirchlicher Selbstkritik sei dabei nicht vernehmbar die Rede, so der Mainzer Bischof." So steht es am 7.9.2019 auf Katholisch de geschrieben: "Bischof Kohlgraf verteidigt "synodalen Weg" gegen Kritik".
Die Kirche befindet sich also nach der Meinung dieses Bischofes nicht im Besitz der Wahrheit. Also: Entweder hat Jesus Christus die Wahrheit selbst gar nicht offenbart, sodaß nun auch seine Kirche die Wahrheit nicht kennen kann oder Jesus Christus hat zwar die Wahrheit offenbart, aber so, daß sie die Kirche nicht erkennen konnte und so auch nicht besitzt. Das eine Mal würde die Offenbarung Gottes verleugnet, das andere Mal das Offenbarsein der Offenbarung in der Kirche, daß somit der Glaube der Kirche nicht der wahre Glaube ist, denn sonst wäre ja in diesem Glauben die Wahrheit offenbar. 
Wenn aber die Kirche selbst nicht mehr weiß, was die Wahrheit ist, dann darf sie natürlich niemanden mehr missionieren, denn das setzt die Erkenntnis der Wahrheit voraus.
Jesus Christus verkündigte, von Oben kommend die Wahrheit und er konnte das nur als von Oben Gekommender. (Das ist die Zentralaussage des Johannesevangeliumes.) Die Kirche nun vermittelt dann die ihr so offenbarte Wahrheit an die Welt. Damit soll nun aber Schluß sein: Da es keine erkannte Wahrheit gibt, die in der offenbarten fundiert ist, kann es keine Kommunikation von Oben nach unten geben. Alle sind nämlich gleich Unwissende und können so gleichberechtigt miteinander diskutieren. Das ist das Ideal der Synode. Daß die Wahrheit unerkennbar ist, bildet dabei die Präsumption des synodalen Weges.Was ist wahr? Die Antwort kann da dann nur noch lauten: Als wahr habe zu gelten, was sich mehrheitlich im Dialog durchsetzt. 

Dazu paßt Bischof Kohlgrafs Fundamentalangriff auf die Katholische Morallehre. Nicht einzelne Aussagen der Morallehre will er kritisieren, sondern ihren Wahrheitsanspruch selbst entwerten.Wenn die Wahrheit in der Kirche nicht erkannt wird, die Gott selbst offenbart hat, dann kann ja auch die Lehre der Kirche nicht wahr sein, vielmehr stellt die Behauptung des Wahrseins nur eine illegitime Anmaßung der Kirche dar. "Kohlgraf stellt kirchliche Machtansprüche in Frage"   katholisch de 30.12.2018 

Stattdessen: "Im Kern geht es auch um die Frage, ob wir eigenständige Gewissensentscheidungen von Menschen unterstützen und damit den Menschen zugestehen, mit Hilfe des Wortes Gottes und auch mit Hilfe seelsorglicher Begleitung zu eigenen Entscheidungen zu kommen - oder ob wir im letzten die Deutungshoheit beanspruchen, der sich die anderen Menschen dann einfügen.Die Kirche darf sich nicht selbst mit Christus gleichsetzen, denn der soll zwar die Wahrheit sein, aber die ist nicht in der Kirche offenbar und so erkennbar. Das individuelle Gewissen ist dagegen der Ort der Wahrheitserkenntnis!Ihm hat jeder zu gehorchen und somit nicht der in der Kirche offenbaren Wahrheit. Wenn mein Gewissen mir sagt, daß ich, obgleich im Ehebruch lebend, die hl.Kommunion empfangen darf, dann darf ich das und-warum nicht- wenn ein Vater Sex mit seiner eigenen leiblichen Tochter hat und sein Gewissen ihm sagt: Das ist in Ordnung!, dann ist das in Ordnung. So wird die ganze Morallehre der Kirche abgeschafft, und das nur, um der Welt zu gefallen, der die Kirche ja nichts mehr zu sagen hat, weil für sie die offenbarte Wahrheit unerkennbar ist. Die Wahrheit zu kennen, ist eben ein illegitimer Machtanspruch der Kirche, der einen Dialog auf gleicher Augenhöhe mit der Welt verunmöglicht.

Zusatz: Eine nicht erkennbare Offenbarung ist keine Offenbarung. Und so muß dieser Bischof die Offenbarung verneinen, um auf Augenhöhe mit der Welt dialogisieren zu können.   

 


 

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