»Gott sah, dass es gut war« (Gen 1,25). Am Anfang der Bibel ruht der
Blick Gottes sanft auf der Schöpfung. Vom bewohnbaren Land bis zu den
Wassern, die das Leben nähren, von den Bäumen, die Frucht tragen bis zu
den Tieren, die das gemeinsame Haus bewohnen, alles ist vor den Augen
Gottes wertvoll, und er gibt dem Menschen die Schöpfung als eine
kostbare Gabe, die zu hüten ist." Das klingt schön naturromantisch idyllisch, aber die Schöpfungserzählung weist dem Menschen eine ganz und gar andere Stellung zu: Nicht ist er der Hüter der Natur, sondern er soll sie sich unterwerfen. So verkennt auch der Begriff des gemeinsamen Hauses die exzeptionelle Stellung des Menschen in der Natur. Die Welt ist hierarchisch auf den Menschen hin geordnet. Das "subjicitee" und das "dominamini" 1.Mose, 1,28 sprechen hier eine ganz andere Sprache: unterwerfen und dominieren.Zudem,daß Adam allem ihren Namen gab, dazu hatte ihn Gott beauftragt, 2, 20, zeigt nochmals die dominierende Stellung des Menschen an: Durch die Namensgebung beginnt der Mensch schon mit seinem Herrschen. Die Papstpredigt verzeichnet diese Stellung aber zum Klischeebild des Hüters.
Und nun kommt der Sündenfall, so wie ihn der Papst sieht!
"Tragischer Weise antwortete der Mensch auf diese Gabe mit dem Missklang
der Sünde, des Sich-Verschließens in die eigene Autonomie und der Gier
nach Besitz und Ausnutzung. Egoismen und Eigennutz haben aus der
Schöpfung, die ein Ort der Begegnung und des Miteinanderteilens sein
sollte, einen Schauplatz von Rivalitäten und Auseinandersetzungen
gemacht. So ist die Umwelt selbst in Gefahr geraten. Das, was in den
Augen Gottes gut war, wurde zu einer in den Händen des Menschen
nutzbaren Sache. Die Umweltschäden haben sich in den letzten Jahrzehnten
vermehrt: Die beständige Verschmutzung, der unaufhörliche Gebrauch von
fossilen Brennstoffen, die intensive landwirtschaftliche Nutzung, die
Gewohnheit der Abholzung der Wälder erhöhen die Globaltemperatur bis zur
Alarmstufe."
Was für eine Confusion des theologischen Denkens! 1. Weil Adam und Eva gesündigt hatten, verstieß Gott sie aus dem Paradies und verfluchte dann das menschliche Leben außerhalb des Paradieses. "so sei die Erde verflucht, ob deiner That; mit vieler Arbeit sollst du dich von ihr nähren, dein Leben lang.Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen".1.Mose 2,17.Die ganze Schöpfung unterwirft Gott so dem Schicksal des Sterbenmüssens. So erst wurde dem Menschen die Erde zum Ort seines Exilslebens als verbanntes Kind Evas. Das vergißt diese Predigt völlig. Aber zu welchen Absurditäten versteigert sich dann diese Predigt: Die Natur dürfe dem Menschen nicht zu einer nutzbaren Sache werden! Wenn also der Menschen Pflanzen aufißt, sie so zu einer ihm nutzbaren Sache macht, zu etwas der Ernährung Nützlichem, dann sündigt er? Wie schlimm, wenn er dann sich noch ein Wohnhaus baut und dazu in der Natur Nutzbares vorfindet! Wenn er dann noch fossile Brennstoffe benutzt! Der Papst stellt so fest, daß faktisch die Zivilisation des Menschen sein Sündenfall war, als er aufhörte, wie ein Naturmensch zu leben.
Daß Europa und Amerika den Sieg über den Hunger der intensiven Nutzung der Landwirtschaft und nur ihr zu verdanken haben, davon weiß diese Predigt nichts, genauso wenig davon, daß es den Hunger in der 3.Welt noch gibt, weil dort die Landwirtschaft nicht industrialisiert ist. Stattdessen predigt der Papst dem Volke Wasser und Brot, den Konsumverzicht.
Und da sind wir schon zum Kern dieser Predigt vorgestoßen. Wahrscheinlich ist das Weitere dann aus irgendeinem grünen Parteiprogamm abgeschrieben worden. Ich erspare es uns allen, dies nachzuerzählen. Relevant ist hier nur eines, daß der Papst hier wie ein Rot-Grüner Politiker redet.
Wo bleibt da Gott, der Schöpfer und Erhalter seiner Schöpfung?
"Unsere Gebete und unsere Appelle sind vor allem darauf gerichtet, die
politischen und gesellschaftlichen Verantwortlichen zu sensibilisieren.
Ich denke dabei besonders an die Regierungen, die in den nächsten
Monaten zusammenkommen". Wozu dient also das Gebet? Es soll die Verantwortlichen sensibilisieren! Das Gebet ist also nicht an den dreieinigen Gott gerichtet, nein, das Beten ist ein Appellieren an die Mächtigen in der Politik und Wirtschaft! Nicht Gott, Politiker sind zu sensibilisieren.
Gott hat also nach seinem Schöpfungswerk sich schlafen gelegt, sein Werk in Menschenhände gelegt, die dann alles verdorben haben und die nun es wieder gut machen sollen. Und Gott? Fehlanzeige! Aber wer, außer Gott kann den die Schöpfung erhalten oder vernichten? Niemand. Zudem: Der Planet Erde ist nur ein winziger Teil der Schöpfung Gottes: Die ganze Milchstraße, ja alle Galaxien sind Gottes Schöpfung. Und das soll der Mensch zerstören können? Es ist reine Hybris, sich so zum Negativen hin maßlos überzuschätzen und zum Positiven ebenso zu überschätzen: Nur Gott kann die Schöpfung und all Teile der Schöpfung bewahren.
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