Mittwoch, 8. April 2020

Zur Krise der modernistischen Theologie in der Coronaviruskrise: Betet nicht!


So tönt ein Zeitgeisttheologe:

Der Freiburger Fundamentaltheologe Magnus Striet sieht den Umgang des Papstes mit dem Coronavirus kritisch. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte er: "Eine solche Epidemie wird durch die Medizin, durch medizinischen Fortschritt bekämpft, aber nicht durch ein Bittgebet." Diese Nachricht steht nun nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, in irgendeiner Freidenkerinternetzseite geschrieben sondern auf der quasi offiziellen Auftrittsseite der Deutschen Bischofskonferenz.(8.4.2020) In voraufklärerischen Zeiten betete das gläubige Volk Gott um Beistand und Hilfe, ja angesichts von das Leben bedrohender Seuchen frug man sich: Ist das nicht Gottes Strafe für unser Sündigen.
Aber davon will die zeitgenössische Theologie nichts mehr wissen, weiß man doch zu gut, daß Gott gar keine Gebete erhören kann. In diesem Punkte steht der Jesuit Keller nicht alleine. (Vgl dazu mein Buch: Der zensierte Gott). Aber selten bekundet die zeitgeistgenösische Theologie so offenherzig ihren praktischen Atheismus. Wo aber so unerschütterlich auf den (medizinischen)Fortschritt vertraut wird, da ist eben auch kein Raum mehr für ein Vertrauen auf Gott.Der dazu passende Witz ist ja allseits bekannt: Einst beteten die Pfarrer bei Gewitter: Verschone Gott, die Kirche, jetzt beten sie nicht mehr, weil sie auf den Blitzableiter ihr Vertrauen setzen.
Die heutige Wissenschaft diktiere nämlich der Kirche, was sie zu lehren habe und was nicht,setzt dieser „Fundamentaltheologe“ als eine Selbstverständlichkeit voraus:
Traditionen, die jetzt reaktiviert würden, etwa ein angeblich wundertätiges Pestkreuz in den Vatikan zu holen, seien "Teil eines vormodernen Weltbildes". Die Bilder, die Franziskus beim Segen "Urbi et orbi" produziert habe, seien zwar beeindruckend, so Striet weiter, "aber die Theologie, die er dort aufgerufen hat, lässt sich vor dem Hintergrund eines naturwissenschaftlich-aufgeklärten Weltbildes kaum noch vermitteln". (KNA) 8.4.2020.
Reaktivieren ist für einen Fortschrittsgläubigen per se etwas Unerlaubtes: Denn wenn das Gegenwärtige immer besser ist als das Vergangene und das Futurische noch mehr Positives erwarten läßt, denn die Zeit läuft unaufhaltsam von ihrem dunklen Anfang zu immer mehr Licht empor, dann ist jede Reaktivierung der Versuch, etwas Überholtes und durch das Voranschreiten der Zeit Widerlegtes künstlich zu reanimieren.So könne nur etwas zombiehaft Lebendes ans Tageslicht gezerrt werden, aber ohne wirkliches Leben in sich.
Daß die Coronaviruskrise aber auch so viel Urkatholisches reaktiviert: Priester, die Messen ohne eine Beteiligung des Volkes zelebrieren, dabei hatte Luther diese Winkel-und Geistermessen schon aufs schärfste verurteilt, daß das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt wird, (auch das hat Luther schon reprobiert) und daß jetzt gar Prozessionen durchgeführt werden, die keine Gemeindespaziergänge sind, daß muß unsere zeitgenösische Theologie mehr als nur irritieren. Will die Kirche etwa hinter Luther, dem großen Modernisierer der Kirche zurückfallen?


Corollarium 1
Wenn ich zur Lösung des Problemes, was ist die Wurzel aus 9?, die Menge der Negativzahlen nicht zulasse, dann gibt es für dies Problem nur eine Lösung: 3; lasse ich aber auch die Negativzahlen zu, gibt es nun 2 Lösungen: plus 3 und minus 3. Die Menge der vorausgesetzten Zahlenmenge bestimmt so, was als eine Lösung gelten kann und was nicht.
Die Naturwissenschaft läßt a priori nur weltimmanente Größen als Erklärungsgrößen für alle Phänomene zu und darum kann in ihr weder Gott noch die Fürbitte eine Rolle spielen, außer daß der Glaube an Gott oder an die Erhörung von Gebeten das Verhalten von Menschen ändert, daß sie sich anders verhielten, wenn sie nicht an Gott oder die Erhörung von Gebeten glaubten.
Die moderne Wissenschaft konstituiert sich erst durch diesen Ausschluß Gottes und aller anderen übernatürlichen Subjekte als moderne Wissenschaft. Dieser Ausschluß ist nicht selbst wiederum eine wissenschaftliche Handlung, sondern durch diesen Akt wird erst die Differenz von der Wissenschaft und dem Nichtwissenchaftlichen gesetzt. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, daß es Gott nicht gibt, noch daß Gott keine Gebete erhören könnte. Denn die Wissenschaft definiert ja selbst, was als Beweis in ihr gelten kann und so kann Gott auch nicht wissenschaftlich bewiesen werden, weil ja die Existenz Gottes von der Wissenschaft, damit sie eine moderne Wissenschaft ist, ausschließt

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