Donnerstag, 2. April 2020

Der zensierte Gott- was bedeutet es, wenn nicht mehr Messe gefeiert wird?


Unzeitgemäße befragen in dieser Causa nicht die Gottesdienstbesucher, die circa 10%, die noch zur Messe gehen, auch nicht die inaktiven 90%, auch nicht die Priester,Organisten und Ministranten, wie sie sich denn so fühlen ohne die Sonntagsmesse, ohne das kirchliche Programm, sondern als erstes ist zu fragen, was es denn für Gott bedeutet, wenn die Gottesdienste ausfallen. Es handelt sich hier nämlich um eine theologische Frage. Antworten auf theologische Fragen sind so nicht in demoskopischen Untersuchungen zu finden, sondern in der Primärquelle der christlichen Religion, der hl. Schrift.

Dort steht zu dieser Causa geschrieben:(vgl:2.Chronik, 29,5-8)König Ezechias sagt seinem Volke:Unsere Väter haben gesündigt, sie haben Unreines in den Jerusalemer Tempel gebracht, das meint: Götzen.Sie haben Gott verlassen (29,6): „und kein Räucherwerk angezündet und dem Gott Israels keine Brandopfer im Heiligthume dargebracht.“ (29,7)Das Gott Verlassen, das ist diese Verunreinigung des Tempels, das ist, daß die Gott geziemenden Opfer nicht mehr dargebracht wurden.

Und wie reagiert Gott? „Darum entbrannte der Zorn des Herrn über Juda und Jerusalem, und er gab sie der Zerstreuung, und dem Untergange, und dem Gespötte preis“. Gottes Zorn, das ist keine Einbildung reaktionärer Theologen, sondern eine bittere Wahrheit Gottes: Er kann auch zürnen. Gott zürnt nicht willkürlich, aber er zürnt, wenn gegen seine Ordnungen verstoßen wird.

Wer nun die Bibel daraufhin aufmerksam liest, wird als moderner Leser irritiert feststellen, daß gerade Verstöße gegen das 1.Gebot, daß eben neben Gott auch andere Götter verehrt wurden und daß nicht in rechter Weise Gott verehrt wurde (auf den Höhen statt im Jerusalemer Tempel) im Zentrum der Anklage im Alten Bund stehen! Nun gibt es keinen triftigen Grund, warum Gott nun im Neuen Bund sich so ganz anders verhalten sollte, daß ihm nun der Gottesdienst gleichgültig sei, ob wir neben Gott noch etwa die Göttin Pachamama verehren, ob ihm noch die ihm geziemenden Opfer dargebracht werden, im Neuen Bund also das Meßopfer! Wie viele Katholische Priester werden jetzt wohl keine Messe mehr lesen, weil ja keine Gemeinde mehr zu ihr kommen kann, als wenn die Messe in erster, ja ausschließlicher Weise eine Veranstaltung für sie und nicht für Gott und deswegen dann auch eine den Menschen nützliche und dann nicht nur den Gottesdienstteilnehmern, wie die Reformatoren es meinten. (Vgl dazu: mein Buch: Der zensierte Gott)

Zusatz:
Daß jetzt die Messen ohne Volk gefeiert werden müssen, das ist für die Katholische Kirche die große Chance, in Erinnerung zu rufen, was das Wesentliche der hl. Messse ist, die Darbrigung des Meßopfers! 

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