Samstag, 18. April 2020

Papst Franziskus Erkenntnisse über die Coronaseuche

Papst Franziskus neueste Erkenntnisse über die Coronaseuche (nach euronews vom 9.4.2020: Fransikus glaubt, dass die Coronavirus-Pandemie eine der "Antworten" der Natur auf den Menschen ist, der die ökologische Krise ignoriert. Das sagte er in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitschrift The Tablet and Commonwealth."Auf die anderen Teilkatastrophen haben wir nicht reagiert. Wer spricht jetzt von den Bränden in Australien? Wer erinnert sich daran, dass vor 18 Monaten ein Boot den Nordpol überqueren konnte, weil die Gletscher geschmolzen waren, und an die Überschwemmungen?" fragt er. Ich weiß nicht, ob es die Rache der Natur ist, aber ich glaube, es ist die Antwort der Natur", sagt der Pontifex aus Rom, der schon immer ein entschiedener Verfechter der Ökologie war und regelmäßig auf die Folgen des Klimawandels hinweist.“
Für Papst Franziskus könnte also die Seuche eine Rache der Natur sein. Sie sei aber die Antwort der Natur. Hier wird die Natur zu einem Subjekt hochstilisiert,von dem prädiziert werden kann, daß es sich rächen , daß es antworten könne. Sind das nun lyrische Exzesse des Papstes, oder Spuren der Tendenz der Vergöttlichung der Natur?
Seit der päpstlichen Verehrung der Mutter Erde als Pachamama ist eine Tendnz zur Remythologisierung der Natur wahrnehmbar. Die Natur,zum Rohstoff zur weiteren Verarbeitung für den Menschen geworden, soll resakralisiert werden, um sie vor den Ausnutzungsneigungen sie beherrschen wollender Menschen zu bewahren. Entmythologisierte und profanisierte die christliche Religion die Natur durch die Lehre der Schöpfung der Welt aus dem Nichts durch Gott, sodaß die Natur als von dem Menschen zu beherrschende zu stehen kam, so soll nun diese Profanisierung rückgängig gemacht werden. Die Verehrung der Pachamama soll ja auch primär eine Aufforderung sein, im Sinne der Ökoideologie mit der Natur umzugehen.
Aber es wird nun deutlich, daß hier nun noch mehr sich ereignet: Im Rahmen der christlichen Religion wäre es gut möglich, die Coronaseuche als Gottes Strafe über die öffentlichen Sünden der Menschheit zu deuten mit dem Verweis von Gottes Strafgerichten über Menschheitssünden in der Gestalt der Sintflut und des Gerichtes über Sodom und Gomorrah. Aber der moderne Gott zürnt und straft nicht mehr,denn er wird nur noch als ein: „Ich hab euch alle lieb Gott“ gelehrt und verkündet.Die reale Beziehung Gottes auf unser Leben reduziert sich so auf die einer moralischen Beanspruchung: Seid lieb zueinander!
Da nun Gott als Subjekt des Zürnens und Strafens ausfällt ob seiner vollständigen Domestikation, durch das dann auch solche Unglücke wie die einer Seuche erklärt werden könnte, tritt nun an Gottes statt die Natur an: Sie kann und darf nun auch das, was dem domestizierten Gott untersagt ist: Sie kann zürnen, strafen, auf menschliches Fehlverhalten antworten. Die Natur ersetzt so Gott, tritt an seine Stelle! Die Pachamamaverehrung konnte als ein Zusatz zur christlichen Gottesverehrung verstanden werden, daß eben, um es alttestamentlich zu formulieren, Jahwe und Baal gleichzeitig verehrt werden, aber die Apotheose der Natur führt nun dazu, daß die Natur, die uns Menschen strafen kann, im Kontrast zum christlichen Gott, der nur noch das Ja zum Menschen ist, für uns von größerer Bedeutung wird als dieser sich zu allem indifferent liebend verhaltende Gott. Denn ein Gott, der immer nur Ja sagt, ist für die Frage, was soll ich tuen und was unterlassen? , irrelevant, eine Natur dagegen, die eventuell menschliches Fehlverhalten strafen kann, von höchster Relevanz! Denn dann wäre die Natur für die zigtausend Toten der Coronaseuche verantwortlich, sodaß der Mensch sich fragen muß: Wie versöhne ich die Natur wieder? Durch Pachamamarituale?

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