Donnerstag, 11. Juni 2020

Irritationen: Was ist eigentlich Rassismus?


Spontan urteilt jeder, daß das etwas höchst moralisch Verwerfliches sei und er keiner sei, aber andere schon. So eindeutig also die moralische Verurteilung ausfällt, so diffus ist dann das, was unter diesem Begriff sich vorgestellt wird- vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum dieser Begriff so beliebt ist als Allzweckwaffe gegen politisch Unliebsame. Ein Verdacht meldet sich dann noch: Sind nicht erfahrungsgemäß die Antidogmatiker (alle Dogmen der Kirche sind Irrtümer) die dogmatischten Dogmatiker, die Toleranzprediger die Intolerantesten: Keine Tolleranz den Intolleranten!, und wer sich intolerant verhält, das bestimme ich allein als Toleranzprediger? Gilt das etwa auch für den Antirassismus?
Es soll nun versucht werden, den Vorstellungsraum des Rassismus bzw. Antirassismus zu durchleuchten indem dieser Raum durch Fragen aufgehellt wird.

Ist die hinreichende Bestimmung für ein rassistisches Denken, daß ausgesagt wird, daß es verschiedene menschliche Rassen gäbe? Diesen Standpunkt vertritt wohl die Gutmenschorganisation „Amnesty International“, die es ablehnt, den Begriff des Rassismus zu verwenden, weil es schon rassistisch wäre, von Rassen zu sprechen. Demzufolge könnte es aber auch keinen Rassismus geben, weil es keine Rassen gibt. Ist also die Aussage, es gäbe eine „gelbe Rasse“ (Asiaten), eine „rote“ (Indianer), eine „weiße“ (Europäer) und eine „schwarze“ (Afrikaner) selbst schon rassistisch?Die damit bezeichneten Differenzen im Aussehen gibt es nun unübersehbar: Ein Chinese sieht nicht aus wie ein Afrikaner, nur dürfte dann diese wahrnehmbare Differenz nicht als eine rassische bezeichnet werden. (Nebenbei: Dürfte das Judentum sich dann nicht mehr als „Rasse“ bezeichnen? Vgl dazu: Salcia Landmann: Die Juden als Rasse; Es sei darüber hinaus auf die Bedeutung des Rassebegriffes in dem Zionismus erinnert, in der als völkischen Bewegung des Judentumes eine große Bedeutung spielt.)

Oder beginnt der Rassismus erst damit, wenn nicht nur konstatiert wird, daß es Rassen gibt, sondern daß diese Ausdifferenzierung der einen Menschheit in Rassen zu bewahren ist, weil diese Binnendifferenzierung etwas Gutes sei. Antirassist wäre dann nur der, der sich für die Vermischuung der Rassen mit dem Ziel ihrer Auflösung einsetzte.(Die ideologische Rechtfertigung des südafrianischen Apartheitskonzeptes war ja der die Erhaltung der Verschiedenheit der Rassen.) Nur propagiert die Multikultiideologie doch die Vielfalt der (ethnischen) Kulturen und müßte so auch rassische Differenzen als erhaltenswert bejahen. Oder soll das Projekt des Multikulturalismus doch nur das Ziel einer Einheitsmenschheit verfolgen, wobei dann die ethnische Identität aufgelöst werden soll durch die Implantation Kulturfremder in die Völker?

Spontan würde wohl die meiste Zustimmung die Position finden, daß der Rassismus in der Diskriminierung von Menschen ob ihrer Rassenzugehörigkeit bestünde. Wie kommt es aber nun zu einer Wahrnehmung rassischer Diskriminierung?

Ein weißer Polizist erschießt einen Farbigen
Ein weißer Polizist erschießt einen Weißen
Ein farbiger Polizist erschießt einen Weißen
Ein farbiger Polizist erschießt einen Farbigen.

Offensichtlich wird nur der erste Fall als rassistische Tat wahrgenommen.Denn es gilt: Nur Weiße können rassistisch handeln und sie handeln rassistisch, wenn das Opfer ihrer Tat ein Nichtweißer, ein Farbiger ist. Ist dieses Urteil nicht selbst schon ein rein rassistisches? Warum wird nur einem Weißen der Rassismus als Tatmotivation zugeschrieben und nicht auch Farbigen, wenn ihr Opfer ein Weißer wäre. Das rassische Vorurteil, das hier appliziert wird, lautet also, daß es eine Rasseeigenschaft des Weißen sei, rassistisch zu sein oder sein zu können, wohingegen Farbige immer nur Opfer rassistischer Gewalt sein können, niemals aber Subjekte rassistischer Gewalt.

Beachtenswert ist nun, daß die Medien in fast jedem Falle, wenn ein weißer Polizist einen Farbigen erschießt, von rassistischer Gewalt der weißen Polizei berichtet, wenn aber ein Farbiger einen Weißen erschießt, niemals, ohne daß auch nur irgendeine Untersuchung des Fälle unternommen wird. Dies Wissen ist ein Wissen a priori und legitimiert sich als antirassistísches Engagement.

Um Tatsachen kümmert sich der politisch korrekte Antirassismus nun überhaupt nicht. So stellt Lichtmesz (Sezzion 3.6.2020) fest:

Im Rahmen einer Stichprobe von 2.699 Tötungen durch Polizisten zwischen 2013 und 2015 ergab die Studie, daß die Wahrscheinlichkeit, daß ein schwarzer Verdächtiger von einem schwarzen Polizisten getötet wird, durchweg größer ist als die Wahrscheinlichkeit, daß ein schwarzer Verdächtiger von einem weißen Polizisten getötet wird.“
Ist so die Vorstellung einer rassistischen Diskriminierung selbst nur das Produkt eines rassistischen Blickes, der in Farbigen immer nur Opfer weißen Rassismus sieht?
 Wenn es, wie es die geschlechtliche Differenz von Mann und Frau und deshalb auch geschlechtsspezifische Konflikte gibt, dann dürfte es wohl auch, weil Differenzen zwischen den Rassen es gibt, ohne solche Differenzen gäbe es keine Rassen, rassenspezifische Konflikte geben. Ein Symptom dieses Konfliktes dürfte dann diese rassenspezfische Rollenzuteilung sein, in der der Weiße immer nur der Täter und der Farbige immer nur das Opfer sein darf.    

Zusatz:
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, unterstützt den Grünen-Vorstoß, den »Rasse«-Begriff aus dem Grundgesetz zu streichen. »Der Begriff Rasse ist ein soziales Konstrukt, das geradezu darauf ausgelegt ist, Menschen abzuwerten und zu diskriminieren«, sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Jüdische Allgemeine 11.6.2020 /Ob dann nicht auch Frau und Mann mit ihren Derivaten aus dem Grundgesetz und allen Gesetzestexten zu streichen sind, weil das auch nur soziale Konstrukte sind, um Frauen zu diskriminieren? 






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