Angesichts
der aktuellen Rassenunruhen in den USA, die ihren Ausgang nahmen in
der Tötung eines Afroamerikaners beim Versuch der Polizei,ihn
festzunehmen, soll hier eine prinzipielle Frage andiskutiert werden:
Wie stabil sind multiethnische Gesellschaften, was hält sie
zusammen? Die USA lebte lang aus zwei Mythen, dem des Wilden Westens,
des freien Mannes, der mit dem schußbereiten Colt im Halfter alle
Probleme des Lebens selbstständig löst und dem so selbst ein
„schwacher“ Staat noch als eine Gefährdung seine Freiheit
erscheint und dem vom Schmelztigel der Nationen, daß, woher auch
immer wer hergekommen sein mag, er in den USA zu einem Amerikaner
umgeschmolzen werde.Die Amerikanische Kultur sei so das
Einschmelzungsprodukt verschiedenster ethnischer Kulturen.
Nur
der amerikanische Bürgerkrieg mit seinem Sieg über die katholisch
geprägten Südstaaten will sich nicht so ganz harmonisch in diese
Sicht einzeichnen, schuf doch erst dieser Krieg die vom Yankee
bestimmte USA.Nur dieser Schmelztigelmythos verdeckte nun doch zu
offensichtlich die Realität einer multiethnischen und
multikulturellen Gesellschaft, in der die Ethnien ihre Eigenkultur
sich bewahrten, auch und indem sie sich den besonderen Bedingungen
einpaßten. Zu untersuchen wäre diesbezüglich das Phänomen einer
Ghettokultur,daß sich die Ethnien separieren, zu
Parallelgesellschaften entwickeln gerade in bewußter Distanz zur
jeweiligen Umwelt als Fremdes.
Übersehen
werden darf dabei aber nicht, daß die englische Kultur zur
Leitkultur avancierte, der gegenüber die anderen die Rolle von
Minderheitenkulturen einnahmen. Die Ideologie des Multikulturalismus
verweist nun auf das Verblassen des Mythos vom amerikanischen
Schmelztiegels und auf die Entprivilegierung der jetzt noch
vorherrschenden englischen Kultur in ihrer amerikanisierten Gestalt.
Der jetzt propagierte Pluralismus ist so gesehen ein
Zwischensstadium, in dem die alten Machteliten ihre Vormacht zu
verlieren drohen und die Neumächtigen sich noch nicht etabliert
haben.
Der
jetzige US-Präsident Trump lebt so ganz aus dem Mythos des wilden
Westens, daß er in Cowboymanier jetzt noch das bisherige Amerika
gegen seine Auflösung bewahren kann. Die Auflösungskräfte sind
schon zu stark, als daß sie noch liberal-demokratisch gebändigt
werden könnten. Die USA bräuchten- ganz im Kontrast zu ihrer
antietatistischen Tradition - einen Starken Staat, den Trump gerade
in seiner amerikanischen Version spielt: das Cowboyhafte dieses
Präsidenten.
Die
Rassenunruhen zu begreifen, stellt uns vor die Frage: Sind das noch
Konflikte unter US-Bürgern, oder löst sich nicht gerade diese
Einheit auf, daß nun Ethnien sich im Konflikt gegenüberstehen, die
kaum noch etwas verbindet? Die Afrikaner waren ja in die USA
importiert worden, nachdem die besiegten Ureinwohner, die Indianer
sich als nicht in das Wirtschaftsleben integrierbar erwiesen hatten,
sodaß sie als zum Arbeiten Nichtbrauchbare faktisch ausgerottet
wurden.An ihre Stelle traten die afrikanischen Arbeitssklaven. Wurden
sie je wirklich amerikanisiert oder blieben sie die Fremden Amerikas?
Zeigen
die jetzt aufbrechenden Rassenunruhen nicht an, daß hier die
bisherig Marginalisierten nicht mehr zu dem Amerika der Weißen
gehören wollen? Hat die amerikanische Gesellschaft nicht schon
längst ihre Einheit verrloren, weil sie nie eine besaß, stattdessen
nur die Hegemonie des Yankees, der nun seine Vorherrschaft verliert?
Links Stehende springen nun auf diesen anfahrenden Zug auf, nachdem
das marxistiche Projekt des Klassenkampfes in der Perspektive des
Zieles einer klassenlosen Gesellschaft gescheitert ist. Es verbleibt
nur noch der Destruktionswille der (amerikanischen) bürgerlichen
Gesellschaft, nur daß jetzt das revolutionäre Subjekt nicht mehr
die Arbeiterklasse sein kann, sondern nun diese Funktion die
unterprivilegierten Ethnien der USA spielen sollen: Der Farbige, der
der amerikanischen Gesellschaft ein Ende bereiten soll.
Die
USA zerlegen sich so in ihre ethnischen und kulturellen
Bestandteile.Was sollte dies multiethnische und multikulturelle
Kunstgebilde auch dauerhaft zusammenbinden? Gerade die Ideologie des
Multikulturalismus löst ja den Mythos als Schmelztiegeleinheit auf,
aber diese Einheit war doch auch nur eine ideologische, die die
Vorherrschaft des Yankees verbarg.
Der
multiethnische Staat Österreich-Ungarns wie der Kunststaat
Jugoslawien zerfielen, weil hier nur der Staat eine Einheit
erschaffen sollte, der außerhalb der Sphäre des Staates keine
Realität entsprach.Die Realität der Völker zerstörte diese zwei
Versuche einer rein politischen Einheit. Friedlich verlief dagegen
die Auflösung des Kunststaates der Tschechoslowakei. Und das
Schicksal des Kunststaates der USA? Geht dies Staatsgebilde evtl auch
an seiner Einheitslosigkeit zu Grunde?
Corollarium 1
Die Einheit eines Staates kann entweder in der Homogenität des Volkes oder der der Religion bestehen- aber fehlt beides, ist der Staat ein künstlicher, weil ihm eine vorstaatliche Einheit fehlt, sodaß er die Einheit erst durch das Regieren hervorzubringen hat.
Corollarium 2
Rassen´verschwinden nicht dadurch, daß sie für inexistent erklärt werden, wie es etwa die Gutmenschorgansation: Amnesty International praktiziert. Und somit gibt es auch Rassenkonflikte, die nicht einfach sozialwissenschaftlich zu rein sozialen Konflikten umgedeutet werden können. In Rassenonflikten stehen sich wechselseitig Fremde gegenüber, die sich auch, statt sich wechselseitig anzuerkennen auch wechselseitig verneinen können: Der Andere soll nicht sein.
Corollarium 1
Die Einheit eines Staates kann entweder in der Homogenität des Volkes oder der der Religion bestehen- aber fehlt beides, ist der Staat ein künstlicher, weil ihm eine vorstaatliche Einheit fehlt, sodaß er die Einheit erst durch das Regieren hervorzubringen hat.
Corollarium 2
Rassen´verschwinden nicht dadurch, daß sie für inexistent erklärt werden, wie es etwa die Gutmenschorgansation: Amnesty International praktiziert. Und somit gibt es auch Rassenkonflikte, die nicht einfach sozialwissenschaftlich zu rein sozialen Konflikten umgedeutet werden können. In Rassenonflikten stehen sich wechselseitig Fremde gegenüber, die sich auch, statt sich wechselseitig anzuerkennen auch wechselseitig verneinen können: Der Andere soll nicht sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen