Donnerstag, 4. Juni 2020

Maria Mutter der Kirche


Kurz und bündig: „Der Katechismus der Katholischen Kirche führt den Titel darauf zurück, dass Maria nicht nur Gottesgebärerin, sondern auch Mutter aller Gläubigen sei, wie Augustinus in De sancta virginitate schreibt: „sie hat in Liebe mitgewirkt, daß die Gläubigen in der Kirche geboren würden, die dieses Hauptes Glieder sind“. Nach dem heiligen Papst Johannes Paul II. könne Maria aufgrund ihrer Verehrung als Mutter des Heils, Mutter des Lebens und der Gnaden und Mutter der Erlösten und der Lebenden wahrlich als Mutter der ganzen Kirche gelten.“ Wikipedia Mutter der Kirche.

Papst Franziskus nahm den Gedenktag der seligen Jungfrau Maria, Mutter der Kirche (Memoria B. Mariæ Virginis, Ecclesiæ Matris) am 11. Februar 2018, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, in den Römischen Generalkalender auf. Er soll in Zukunft in der ganzen Kirche am Pfingstmontag begangen werden, wie der Heilige Stuhl im März desselben Jahres in Rom bekanntgab.“

Fragen wir einfach einmal, was wir als Kinder Mariae von ihr erwarten, erhoffen dürfen. Erstmal sind wir, wie alle Menschen, außer Adam Kinder der einen Mutter Eva, wie es so treffend im „Salve Regina“ heißt: verbannte Kinder Evas sind wir. Das konstituiert die Einheit der Menschheit, daß wir alle Kinder des Urelternpaares Adam und Eva sind. Aber nun tritt eine Differenz auf: Nur die Gläubigen sind die Kinder Mariens. Durch den Glauben bekommen wir eine neue Mutter, aber hören wir damit auf, auch Kinder Evas zu sein? Durchblätterte man ein beliebiges Kirchengeschichtsbuch, es drängte sich der Eindruck auf, daß wir mehr Kinder des Ungehorsames, also Evakinder sind als Kinder der Mutter Gottes. Weil dem so ist,bedürfen wir der Fürsprache der Mutter Gottes, und darum ist das „Ave Maria“ wohl neben dem Vater Unser das meistgebetete Gebet unter uns Katholiken.

Es drängt sich uns der Eindruck auf, daß es Gott wirklich besonders gut mit uns meint, daß er analog zur natürlichen Ordnung,daß jedes Kind Vater und Mutter hat und diese Beiden für das Kind die wichtigsten Personen seines Lebens sind, auch für die übernatürliche Gnadenordnung uns wieder einen Vater und eine Mutter gibt.Maria als die Gottesgebärerin existiert nun in einer sehr eigentümlichen Weise: Sie ist die Magd des Herrn und sie ist zur Königin des Himmels gekrönt,sie ist Mensch und auch die Mutter Gottes, sie brachte Gott zur Welt. Eine eigentümliche Dynamik bestimmt ihr Leben, daß sie nie aufgehört hat, die Magd des Herrn zu sein, nicht irgendeine, sondern die (das ist ein Würdetitel)und sie ist jetzt auch die Königin des Himmels. Könnte geurteilt werden, daß Gott zu recht als männlich, als Vater geglaubt wird, weil von Anfang an, der Platz der Himmelskönigin für sie reserviert war, sodaß nun, seit ihrer Himmelfahrt wir im Himmel unseren Vater und unsere Mutter haben, damit wir wie auf Erden in unseren Eltern unsere irdische Heimat so nun auch im Himmel eine wahre Heimat haben, da auch da wir Eltern haben.

Wir haben unsere Mutter im Himmel, die ganze Kirche hat in ihr ihre Mutter. Was dürfen wir so von ihr erwarten? Kinder wissen, was sie von ihrer Mutter zu erwarten haben- man schaue mal Kinder auf dem Spielplatz zu. Ereignet sich ein Malheur, schon rufen die Kinder laut: Mama! Mama!. Und die besorgte Mutter eilt herbei: Was ist mit meinem Kleinen. Der Ausspruch Jesu, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder!, besagt auch, daß wir ein kindliches Vertrauen zu unserer himmlischen Mutter haben und daß dann auch praktizieren sollen. In jedem gebeteten Rosenkranz rufen wir 50 mal: Mutter hilf!
Aber eine ihre Kinder liebende Mutter wartet nicht erst, bis ihr Kind in Not geraten zu ihr ruft. Sie greift schon vorher ein. Wenn wir nun auf die Marienerscheinugen zu Lourd und zu Fatima schauen, erweist sich nicht gerade in diesen Ereignissen (aber nicht nur in ihnen), daß wir wirklich eine Mutter im Himmel haben, die, da sich ihre Kinder so zu verlaufen drohen, uns zur Hilfe kommt.
Aber noch eine Frage drängt sich so auf: Was hielte wohl ein Vater von seinen Kindern, wenn sie nie ihre Zuflucht bei ihrer Mutter suchten, von einem Kinde, daß nie „Mutter“ riefe? Gott krönte sie eigens zur Himmelskönigin, damit unterstellte er ihr das ganze Himmmelsheer, die Engelscharen, damit sie uns auch eine Mutter ist, die wirklich helfen kann, denn so ist sie auch zu einer mächtigen Frau geworden. Im Himmel ist sie keine „Hausfrau“ sondern die Königin, die Herrin des Himmels. Aber wir müssen sie uns immer auch als leidende Mutter vorstellen angesichts unseres Ungehorsames Gott gegenüber.

Als Mutter der Kirche raubt sie der Kirche und ihren Kindern nicht ihre Freiheit, auch wenn sie von ihren Kindern mißbraucht wird. Sie mahnt und ruft aber ihre ungehorsamen Kinder, darum erscheint sie, kommt zu uns, will sie uns zu ihrem göttlichen Sohn zurückbringen. Auf diese Mutter können und dürfen wir gerade in unserer Not vertrauen.

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