Die AfD
ist vom nächsten Ökumenischen Kirchentag ausgeschlossen, so ist es
beschlossen. Da die politisch korrekte Ausrichtung des Kirchentages
das wichtigste Anliegen dieser Veranstaltung ist,ist das nicht
erstaunlich. Der Ökumenische Kirchentag honoriert so auch nicht, daß
die Führung der AfD gegen ihren rechten Flügel vorgeht, ihn
aufgelöst hat und einen ihrer prominentesten Vertreter aus der
Partei ausgeschlossen hat, um sich als gemäßigte Partei
darzustellen: Die AfD ist eben das Schmuddelkind, mit dem Gutmenschen
nicht reden. Über solche redet ein Gutmensch nur.
Aber, ist
denn die AfD wirklich die einzige unerwünschte Gruppe, werden denn
nicht noch viele andere ebenso ausgeschlossen? Stellen wir uns einmal
vor, Thomas von Aquin wollte auf einem Podium teilnehmen, er
informierte sich über die reformatorische Theologie und käme zu dem
Ergebnis, daß diese nicht vereinbar sei mit der Wahrheit, der Lehre
der Kirche- er dürfte nicht an diesem ökumenischen Event
teilnehmen, weil er nicht ökumenisch gesinnt ist. Selbstverständlich
dürfte auch Papst Pius IX nicht teilnehmen (und mit ihm alle
Theologen der vorkonziliaren Kirche, denn da wurde diese Meinung
verurteilt: Der Protestantismus ist nichts anderes als eine
unterschiedliche Form derselben wahren christlichen Religion, in der
es ebenso wie in der katholischen Kirche möglich ist, Gott zu
gefallen. (DH, 2918; Syllabus)
Daß Luther mit seinem Nein zur Katholischen Lehre auch nicht
teilnehmen könnte, weil auch er nicht ökomenisch gesonnen ist,
versteht sich von selbst.
Teilnehmen
kann an dieser Dialogveranstaltung also nur, wer zumindest alle
christlichen Confessionen für gleichgütig hält,
wenn nicht sogar alle Religionen. Im Dialog bestätigt man dann immer
wieder aufs Neue die Gleichgültigkeit aller
Confessionen und entwertet alle theologischen Differenzen zu
sophistischen Nebensächlichkeiten.
Aber
nun drängt sich noch eine Frage auf: Dürfte denn Jesus Christus an
einem Podium teilnehmen? Hier fällt das Urteil eindeutig aus: Er
darf nicht, denn er verstößt mit seinen Aussagen zur
jüdischen Religion eindeutig gegen die heiligen Grundsätze des
jüdisch-christlichen Dialoges. Er lehrte nämlich: Wer den Sohn
nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht (Joh
5,23b). Damit stellt Jesus klar, daß in der Synagoge Gott nicht
geehrt wird, weil dort nicht der Sohn geehrt wird. Nicht verhält es
sich so, daß in der jüdischen Religion Gott verehrt wird, und daß
wir Christen dann noch zusätzlich Jesus verehren, daß aber die
Verehrung des Gottes als Vater ausreichte, um eine Gott wohlgefällige
Religion zu sein!
Diese
Aussage allein reichte, um Jesus Christus als unzumutbar für den
jüdisch-christllichen Dialog von allen Podien auszuschließen. So
sind viele von diesem Event ausgeschlossen und als erster der Herr
der Kirche! Denn der Ökumenische Kirchentag ist in erster
Linie das Nein zur Wahrheit, indem um des Miteinanders die Frage nach
der Wahrheit zu der Störung der Ökumene geworden ist.
Die
Standartphrasen des Abschiedes von der Wahrheit sind allseits
bekannt: Niemand besäße die Wahrheit, es gäbe keine erkannte, wir
suchen mit allen anderen zusammen, um nie die Wahrheit zu erkennen,
denn die erkannte Wahrheit ließe ja wahr von unwahr unterscheiden
und das wäre das Ende von dem Axiom der Gleichgültigkeit aller
Confessionen und Religionen.
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