Donnerstag, 16. Juli 2020

Wir brauchen einen neuen Gott! Der alte hat ausgedient- eine Pastoraltheologin revolutioniert Gott



Wer hat dieses festgestellt, fragen wir uns nun? Die promovierte Pastoraltheologin Frau Bundschuh-Schramm, angestellt am Bischöflichen Ordinariat der Diözöse Rottenburg-Stuttgart. Hier spricht sich also eine Hauptamtliche eines bischöflichen Ordinariates aus. Es reichen eben keine pastoralen Neukonzepte zur Revitalisierung der Kirche, es muß auch ein neuer Gott her, passend zu den neuen Pastoralkonzepten.
Zuvörderst muß so der alte Gott zu Grabe getragen werden: „ Der Verweis auf einen Gott, der ein zweites Stockwerk oberhalb der Welt bewohnt und dessen Himmelreich als Trost für das Unbill der Welt dem Gläubigen bereitsteht, hat als Tatsachenwahrheit schlicht und einfach ausgedient. Vorsichtiger formuliert: Es dürfte unwahrscheinlich sein. Die Glaubenshoffnung auf Auferstehung, individuell oder kollektiv, kann Wahrheit enthalten, aber nicht in einem wörtlich verstandenen Sinn. Es handelt sich um Mythologie.“ (https://www.publik-forum.de/Religion-Kirchen/der-gott-von-gestern?)
Also, der christliche Gott, im Himmel mit seinen Verheißungen des Reich Gottes, des ewigen Lebens, ist nur „Mythologie“, oder höchst unwahrscheinlich. (Wie, mit welcher Wahrscheinlichkeitsberechnung diese Pastoraltheologin die Unwahrscheilichkeit Gottes berechnet hat, bleibt aber im Dunkeln. Der Text wir nun noch konkreter: Was sind alles mythologische und somit zu überwindende Vorstellungen? Von der heutigen Kirche und ihrer Theologie gälte: „Sie hat keinen allmächtigen Gott als manchmal liebenden und manchmal zornig prüfenden Vater auf der Vorhand und keinen unendlich liebenden gnädigen Gott, der alles zu einem spürbar guten Ende führt, auf der Rückhand. Sie kann auch nicht mehr mit der Freiheit wuchern, die Gott über alles stellt. Denn die Realität von Corona hat gezeigt, dass die Politikerinnen mit der Freiheit und ihren notwendigen Beschränkungen offensichtlich klüger umgehen, als dieser Gott es vermochte.“
Der allmächtige Gott, der manchmal zornig, mal liebend die Welt regiert, der alles dann zu einem guten Ende führt, hat ausgedient. Das zeige jetzt die Caronaseuche. Die Vorstellung, Gott lasse die Übel zu, die von den Menschen erwirkten, weil Gott den Menschen als Freiheit erschuf und so er auch den Mißbrauch der Freiheit um der Freiheit willen zulasse, wird ebenso energisch verworfen. Die Politik zeigte in der Coronakrise, wie um des Allgemeinwohles willen die Bürgerfreiheit einzuschränken sei ,und sei somit sinnvoller mit der Freiheit umgegangen als dieser Gott, der als allmächtig gedacht den Mißbrauch der Freiheit zuließe, statt ihn zu begrenzen. Der Gott, der so unklug mit der menschlichen Freiheit umginge, könne kein akzeptabler Gott sein.
Ein neuer Gott muß her. Und da sieht sie auch schon eine Hoffnung! Die Prozeßtheologie, die Gott als noch kommenden denkt, als einen Gott, der dabei ist, im Laufe der Evolution Gott zu werden.
Wikipedia faßt das Anliegen dieser Theologie (Prozeßtheologie) treffend so zusammen:
Der Begriff der Prozesstheologie umfasst insbesondere folgende Kernaussagen:
  • Die Omnipotenz (Allmacht) Gottes wird neu definiert und teilweise negiert; Gott bedient sich nie des Zwangs zur Ausführung seines Willens, sondern ermöglicht eine Welt der Selbstschöpfung, in der die Subjekte Raum zur freien Entscheidung haben. Hierin liegt auch eine Lösung des Problems der Theodizee.
  • Die Wirklichkeit und das Universum definieren sich über Prozess und Veränderung, bestimmt durch willensfreie Individuen. An diesem Punkt schafft die Prozesstheologie eine Verbindung mit modernen wissenschaftlichen Theorien, zum Beispiel der Evolutionstheorie in der Biologie.
  • Gott beinhaltet das Universum, aber ist nicht identisch damit (Panentheismus).
  • Da Gott ein veränderliches Universum beinhaltet, ist er selbst in der Zeit veränderlich (d. h. von den Geschehnissen im Universum beeinflusst). Gott ist nicht selbstgenügsam, sondern in das Leben des Universums als Urgrund eingebunden. Er reagiert auf das Geschehen in der Welt und wird selbst durch das Werden der Welt.
  • Der Mensch verfügt über keine subjektive (oder persönliche), sondern über eine objektive Unsterblichkeit, in welcher sein Leben für immer in Gott, der alles was ist beinhaltet, weiterlebt.
Die promovierte Pastoraltheologin schreibt das dann so: „Der Mathematiker und »Vater der Prozesstheologie«, Alfred North Whitehead, spricht von Gott »im Prozess der Welt«, John Caputo von Gott in der aktiv handelnden »Antwort auf den Ruf«. Martin Heidegger, Jacques Derrida und Emmanuel Lévinas nennen es »in der Spur«, wie Gott gelesen werden kann, ohne als ein Etwas zugriffsfähig zu werden. Zentral bei diesen Denkern ist, dass eine theologische Weiterführung ihrer Ansätze keinen von der Welt trennbaren Gott zulässt und gleichzeitig keinen, der/die innerweltlich in irgendeiner Weise verfügbar wäre. Gott »ist« immer im Kommen“.
Dieser immer im Werden und im Kommen sich ereignende Gott ist ganz gewiß nicht der Gott der christlichen Religion, nicht der Jesu Christi, eben ein ganz anderer, der eben hier konstruiert wird, weil dieser bei den Gebildeten Verächtern des vulgären Christentumes besser ankommt. Unklar ist aber mit welcher Berechtigung diese Theologin hofft, daß Gott, beeindruckt von dieser ihm gezeigten „Roten Karte“ das Spielfeld verlassen wird, um das Feld, die Welt, den Kosmos diesem konstruierten Werdegott zu überlassen. Ob Gott nun wirklich nach dieser Pastoraltheologierevolution zu Rottenburg-Stuttgart das Handtuch werfen und abdanken wird, weil er nicht mehr zeitgemäß ist?


































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