Dienstag, 28. Juli 2020

Gehen die USA zu Grunde an ihrer Multiethnizität

Um Trump loszuwerden, spalten die Linken die Gesellschaft Treiben die Kulturmarxisten die USA in den Bürgerkrieg“ So titelt die „Freie Welt“ am 28.7.2020. So wird diese These erläutert:
Die Trump-Gegner machen sich die Ideologie des Kulturmarxismus zunutze. Worum geht es dabei? Die heutigen linken Intellektuellen haben den »Narrativ des Kampfes« umgewandelt vom Konflikt zwischen »Arbeiterklasse« und »Bourgeoisie« zum Konflikt der »Unterdrückten« (»Oppressed«) gegen ihre »Unterdrücker« (»Oppressors«). Damit wurde die Büchse der Pandora geöffnet. Denn überall, wo eine Hierarchie zu erkennen ist, kann man auch einen Konflikt zwischen »Unterdrückten« (»Oppressed«) gegen »Unterdrücker« (»Oppressors«) herbeireden. Es wird also immer weitergehen. Es ist eine permanente Revolution. Mal ist es Rassismus (»die bösen Weißen«), mal ist es Sexismus (»die bösen Männer«), mal ist es der Kampf der LGBTQ gegen die Heteronormativität (»die bösen Normalos«), dann ist es der Kampf der Klimaopfer gegen die Klimatäter (»die bösen Autofahrer«), dann ist es der Kampf der Generationen.“
Spontan urteilend wird man dieser Analyse nur zustimmen können: Seit Trump die Wahl gewonnen wird, kämpft eine große Einheitsfront von Liberalen bis zu den militanten Antifaschisten gegen diesen Präsidenten nicht nur in den USA, auch im deutschen Blätterwald wird Tag und Nacht gegen diesen US-Präsidenten polemisiert. Nicht einmal Rudimente einer sachlichen Berichterstattung sind noch wahrnehmbar- die Medien wurden und sind zur reinen Anti-Trump-Kampfpresse mutiert.
Da liegt es nun nahe, die jetzt sich vitalisierende Antirassismusbewgung mit ihren exzessiven Ausschreitungen in den USA als Produkt kulturmarxistischer Demagogen zu deuten, die so eine Wiederwahl Trumps verhindern wollen. Der Präsident sei eben allein schuld an diesen Rassenunruhen, darum müsse er abgewählt werden. Ja, man nähme gar einen Bürgerkrieg in Kauf, um so den Präsidenten als Schuldigen dafür präsentieren zu können.
Aber es bleiben Fragen: Ist wirklich das Ziel der jetzigen Antirassismusbewegung der Kampf gegen den jetzigen Präsidenten? Sind die Ziele dieser Bewegung wirklich so bescheiden?Ein Tag davor war auf der selben Internetseite zu lesen:
Im Louisville im US-Bundesstaat Kentucky wäre es am vergangenen Wochenende fast zu einer blutigen Auseinandersetzung gekommen. Auf der einen Seite marschierten 2.500 militante bis an die Zähne bewaffnete Schwarze der Gruppe »Not F****ing Around Coalition (NFAC)« durch die Straßen der Stadt und forderten lautstark einen eigenen Staat. Die Bilder glichen dem Einmarsch einer verfeindeten Armee in die Stadt.“
Sie forderten einen eigenen Staat. Das läßt aufmerken. Der Kommentar nimmt eben nur die Oberfläche war, aber verdrängt, daß es unabhängig von den demagogischen Aktivitäten dieser „Kulturmarxisten“ reale Rassenkonflikte gibt, daß eben der multiethnische und somit multikulturelle Staat USA seine Einheit verliert, er ist nicht mehr der Staat aller Amerikaner, die eine Einheit sind, auch wenn sie parteipolitisch unterschiedlich votieren. Der Mythos des amerikanischen Schmelztigels, daß da alle zu einer amerikanischen Gemeinschaft zusammengeschweißt werden, verblaßt und die Realität der Multiethnizität bricht hervor. Was soll diese Diversität dieser postmodernen Gesellschaft noch zusammenhalten?
Donald Trump wollte und will Amerika wieder groß machen- was aber, wenn dies Amerika sich selbst auflöst, keine Einheit mehr sein will. Der Kunsttaat Jugoslawien zerbrach an seinen innerethnischen Konflikten, wie auch der Kunststaat Österreich- Ungarn. Die Diversität innerhalb des Staates USA ist wohl noch größer als die dieser zwei künstlichen Staaten! Es spricht einiges so dafür, daß in der Forderung nach einem eigenen ethnisch dann homogenen Staat der schwarzen Antirassismusbewegung die authentische Forderung dieser Bewegung sich manifestiert, die so viel Weitreichenderes will als nur die Verhinderung einer Wiederwahl Donald Trumps. Der Widerstreit zwischen den verschiedenen ethnisch fundierten Kulturen könnte sich so als antagonistischer Konflikt erweisen, der nicht mehr in diesem amerikanischen Staat gelöst werden kann und so dessen Zersprengung erwarten läßt. Sahen die traditionalistischen Marxisten noch im antagonistischen Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit das Movens, das die bürgerliche Gesellschaft sprengen müsse, so könnten jetzt die antagonistischen Widerstreite zwischen den Ethnien die bürgerliche amerikanische Gesellschaft zerstören. 

Zusatz:
Die großen Bindungskräfte, die christliche Religion wie auch der amerikanische Patriotismus verlieren ja auch in den USA an Kraft und so vitalisiern sich die Partikularinteressen bis hin zu der radicalsten Forderung nach ethnisch homogenen Staaten als der Alternative zum amerikanischen Einheitsstaat.  




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