So deutlich formuliert es Pater Bernd
Pehle nicht in dem „katholisch de „Artikel vom 23.7.2020:
"Sackgasse aus Feudalismus,
Klerikalismus, Traditi-onalismus".Synodaler Weg reiche nicht:
Missionar für demokratische Kirchen-ordnung“ , aber
wird zusätzlich noch der dem „katholisch de“ zugrunde liegende
Artikel mitberücksichtigt, ist die Botschaft klar: Diesem
Revolutionär geht der „Synodale
Weg“ nicht
weit genug: Würden alle Forderungen dieses Paters erfüllt, dann
gäbe es die Katholische Kirche nicht mehr!
Die
Grundthese ist klar: Die Katholische Kirche sei feudalistisch,
klerikal und
traditionalistisch.
Sie muß durch eine demokratische
„Kirche“ ersetzt
werden. Betrachten wir also dieses Abschaffungsprogramm: Redaktion
Feinschwarz 23.
Juli 2020 Kultur,
Theologie:
Der Synodale Weg – Ist das
der Weg aus der Sackgasse der Kirche?
„Das Fundament der Kirche ist
die im Namen Jesu sich versammelnde Gemeinde vor Ort. Diese Gemeinde
ist der Souverän, sie beruft aus ihren Reihen Personae
bapticatae probatae (d.h.
Männer und Frauen) für die unterschiedlichen Dienste,“
Mit
dieser These allein wird die ganze Katholische Kirche
beseitigt.Souverän ist nicht mehr der Herr der Kirche, Jesus
Christus, sondern die basisdemokratisch organisierten Ortsgemeinden.
Sie berufen Mitglieder zu Diensten, nicht Gott. (Im Urchristentum
berief Jesus Christus autokratisch die 12 Apostel und Petrus zu dem
Hirten der ganzen Kirche, keine basisdemokratische Versammlung. Aber
von diesem Jesus Christus spricht diese These auch gar nicht, sondern
von einem erphanasierten Jesus.)
Weiter
im Text: Der Angriff auf die Lehre der Kirche und ihre hierarische
Ordnung:
„ Ging es den Päpsten bei den
Festlegungen vieler Dogmen immer nur um die Wahrheit des Glaubens zum
Wohle der Christen oder bewusst auch um den Erhalt und den Ausbau von
Macht einer exquisiten Kleriker-Männerriege? Der stetige Ausbau von
feudaler Macht hatte seit dem Beginn der Moderne einen hohen Preis:
Während der Feudalismus als Staatsform nach und nach zurückgedrängt
wurde und demokratische Strukturen Fuß fassten und sich bewährten,
führte das Beharren auf diesen Strukturen innerhalb der Kirche zu
einer Sakralisierung und damit zur Unhinterfragbarkeit bischöflicher
und päpstlicher Entscheidungen.“
Dies
ist eindeutig eine rhetorische Frage, die nur eine Antwort zulassen
soll: In erster Linie sind die Dogmen und die Lehre der Kirche
Manifestationen des Machtwillens der Kleriker. So muß die Kirche
entsakralisiert werden, indem sie demokratisiert wird.
Dann
erfolgt der Angriff auf das Zentrum des christlichen Glaubens: die
Euchariste! „der
Schwerpunkt der Eucharistie als Beauftragung und Bestärkung der
Gemeinde zum Dienst für die Verwandlung der Welt verlagert(e
sich) hin zur Verehrung der
Eucharistie durch die Gemeinde.“ Also,
das ursprüngliche Anliegen der Eucharstiefeier sei der Dienst zur
Verwandelung der Welt! Dies Anliegen sei dann im Mittelalter verquert
worden zur Verehrung der Gegenwart Jesu Christi in dem gewandelten
Brot und Wein der Eucharistie. Damit einher ginge ein fragwürdiger
Heilsindividualismus:
An Stelle der Aufgabe der Demokratisierung und Humanisierung der Welt
trat die Sorge um das Seelenheil. (Faktisch revitalisiert hier dieser
Text den zelotischen Standpunkt gegen das Urchristentum, daß es sich
nicht an dem Befreiungskampf wider die Römer beteilige und
stattdessen ein unpolitisches jenseitiges Reich Gottes verkünde.)
Der Pastoraltheologe Paul
Zulehner formuliert es so: „Das Ziel einer notwendigen Reform in
der Kirche ist der Aufbau lebendiger Gemeinden, in denen die Feier
der Eucharistie auf die Wandlung der Welt abzielt.“
Nicht
mehr soll die Kirche die Organisationsform der christlichen Religion
sein, sondern sie soll basisdemokratische dezentralisierte Agenturen
der Weltverbesserung werden. Jetzt werden die Konsequenzen gezogen.
Die wichtigsten:
Die
Schamanisierung des Opferpriesters, die heute unter jungen
Geistlichen wieder „zelebriert“ wird, ist ein großes Hindernis,
die Kirche durch Dialog aus der Sackgasse zu holen, in der wir jetzt
stecken. Wir brauchen heute nicht mehr diesen exzentrisch die
Wandlung vollziehenden Priester. Ist nicht die Verballhornung „Hokus
Pokus“ auch ein Urteil des
Volkes über manchen narzisstisch-skrupulösen klerikalen
Selbstdarsteller?
Das
Meßopfer und das Priestertum soll abgeschafft werden. Die Polemik
gegen das von Jesus Christus selbst eingesetzte Priestertum und die
Polemik gegen die Lehre vom Altarsakrament spricht für sich. Deshalb
heißt es dann auch: Die eucharistische
Verwandlung geschieht durch die Epiklese-Bitte (der Bitte um
Ausschüttung des Geistes über Brot und Wein). Nach meinem
Verständnis von Jesu Intention im Abendmahlssaal und der Praxis der
frühchristlichen Gemeinden, angelehnt an den jüdischen Brauch des
Pessah-Mahls in der Familie, darf jeder Getaufte durch die in der
Taufe erhaltene Geisteskraft diese über Brot und Wein herabrufen,
soweit er/sie dazu von der Gemeinde beauftragt wird.
Nicht
ungeschickt wird hier der Hl. Geist gegen das Priestertum
ausgespielt: Weil der Geist das wirkt, ist der Priester überflüssig.
Das erinnert an Joachim von Fiores Dreistadienlehre, der des Vaters,
der des Sohnes, worauf dann die Epoche des Geistes käme, in der Gott
allen durch den Geist so unmittelbar sei, daß faktisch die Kirche
als Vermittelungsinstitut überflüssig würde.
Aber
es kommt noch schlimmer: Die tägliche
Feier der Eucharistie ist für Priester und Gemeinde inopportun, denn
nur eine Gemeindefeier am Sonntag ist sinnvoll, wo die Gemeinde auf
ihre Arbeit in der vergangenen Woche zurückschaut und für die
Aufgaben der kommenden Woche gestärkt wird. Da
der „Gottesdienst“ ähnlich wie eine Mitarbeiterbesprechung in
einer Firma am ersten Arbeitstag der Planung der neuen Arbeitswoche
dient nach dem Rückblick auf das Geleistete der letzten Woche und
der Motivationsstärkung für die neue Arbeitswoche, ist es
einsichtig, daß ein Sonntagstreff reicht. Man beachte dabei das
völlige Fehlen jeglicher religiösen Ausrichtung dieses
„Gottesdienstes“!
Aber
es kommt noch schlimmer: Die Messe als
Opferfeier für die Erlösung Verstorbener (manche Priester feierten
bis zu 30 Messen täglich) setzte grundlegend falsche Akzente: denn
wir sind ja schon Erlöste, und dafür danken („eucharistein“)
wir. Weil wir schon „Erlöste“ sind,
ist jede Opferfeier überflüssig sowohl für die Verstorbenen als
auch für die Lebenden. Die Eucharistie wie der ganze „Gottesdienst“
dient allein zur Motivationsverstärkung zur Weltverbesserung.
Und
zum Schluß dies: Wir sind hic
et nunc zu einer echten
Metanoia herausgefordert, die ähnliche Dimensionen aufweist, wie die
Umkehr, die Jesus von den Führern des Judentums verlangte. Denn der
jetzt aufgedeckte Sex-Missbrauch-Skandal ist ja nur die Spitze des
Eisbergs eines generellen Missbrauchs an und in der Kirche, den
Priester, Bischöfe und Päpste zur eigenen narzisstischen
Machtausübung in den letzten Jahrhunderten verübt haben. Der
„Spiegel“ kommentierte in Nr. 30/ 2017 anlässlich der
Missbrauch-Debatte um die Regensburger Domspatzen: „Es sind
nur noch wenige Männer, die Priester werden wollen, und die Mischung
von Sexualfeindlichkeit, Verhätschelung und Verleihung von Macht
über Gläubige zieht ganz besonders unreife junge Männer an.“
Eine solche Aussage tut weh, besonders deshalb, weil sie wahr ist.
Interessant wäre es in diesem Zusammenhang, nachzuforschen, wie
mancher Priesteramtskandidat sein „Prinzen-Sohn-Verhältnis“ zur
leiblichen Mutter in der „Mutter Kirche“ weiterführt und in wie
weit die Machtausübung eines zölibatär lebenden Priesters auch
eine Kompensation für die nicht erfahrene partnerschaftliche
Wertschätzung ist.
Soviel
Haß gegen die Katholische Kirche und ihre Priester: Wer solche
„Freunde hat, braucht keine Feinde mehr! Daß ein „Reformer“
gegen die Ordnung des Zölibates polemisiert, ist schon zu einer
Selbstverständlichkeit geworden, aber so viel Haß gegen
Priesteramtskadidaten und Priester fällt doch aus dem Rahmen.Und
dieser Polemiker wird auf Kath de am 23.7.2020 gefeiert!
Ach
ja, gab es da nicht auch noch mal einen Gott, den Vater Jesu Christi?
Den braucht die Gemeinde schon längst nicht mehr, ist sie doch
allein der absolute Souverän.
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