Freitag, 24. Juli 2020

Löscht die Katholische Kirche aus! Radicale Vorschläge für den "synodalen Irrweg"


So deutlich formuliert es Pater Bernd Pehle nicht in dem „katholisch de „Artikel vom 23.7.2020: "Sackgasse aus Feudalismus, Klerikalismus, Traditi-onalismus".Synodaler Weg reiche nicht: Missionar für demokratische Kirchen-ordnung“ , aber wird zusätzlich noch der dem „katholisch de“ zugrunde liegende Artikel mitberücksichtigt, ist die Botschaft klar: Diesem Revolutionär geht der „Synodale Weg“ nicht weit genug: Würden alle Forderungen dieses Paters erfüllt, dann gäbe es die Katholische Kirche nicht mehr!
Die Grundthese ist klar: Die Katholische Kirche sei feudalistisch, klerikal und traditionalistisch. Sie muß durch eine demokratische „Kirche“ ersetzt werden. Betrachten wir also dieses Abschaffungsprogramm: Redaktion Feinschwarz 23. Juli 2020 Kultur, Theologie: Der Synodale Weg – Ist das der Weg aus der Sackgasse der Kirche?             
Das Fundament der Kirche ist die im Namen Jesu sich versammelnde Gemeinde vor Ort. Diese Gemeinde ist der Souverän, sie beruft aus ihren Reihen Personae bapticatae probatae (d.h. Männer und Frauen) für die unterschiedlichen Dienste,“
Mit dieser These allein wird die ganze Katholische Kirche beseitigt.Souverän ist nicht mehr der Herr der Kirche, Jesus Christus, sondern die basisdemokratisch organisierten Ortsgemeinden. Sie berufen Mitglieder zu Diensten, nicht Gott. (Im Urchristentum berief Jesus Christus autokratisch die 12 Apostel und Petrus zu dem Hirten der ganzen Kirche, keine basisdemokratische Versammlung. Aber von diesem Jesus Christus spricht diese These auch gar nicht, sondern von einem erphanasierten Jesus.)
Weiter im Text: Der Angriff auf die Lehre der Kirche und ihre hierarische Ordnung:
Ging es den Päpsten bei den Festlegungen vieler Dogmen immer nur um die Wahrheit des Glaubens zum Wohle der Christen oder bewusst auch um den Erhalt und den Ausbau von Macht einer exquisiten Kleriker-Männerriege? Der stetige Ausbau von feudaler Macht hatte seit dem Beginn der Moderne einen hohen Preis: Während der Feudalismus als Staatsform nach und nach zurückgedrängt wurde und demokratische Strukturen Fuß fassten und sich bewährten, führte das Beharren auf diesen Strukturen innerhalb der Kirche zu einer Sakralisierung und damit zur Unhinterfragbarkeit bischöflicher und päpstlicher Entscheidungen.“
Dies ist eindeutig eine rhetorische Frage, die nur eine Antwort zulassen soll: In erster Linie sind die Dogmen und die Lehre der Kirche Manifestationen des Machtwillens der Kleriker. So muß die Kirche entsakralisiert werden, indem sie demokratisiert wird.


Dann erfolgt der Angriff auf das Zentrum des christlichen Glaubens: die Euchariste! „der Schwerpunkt der Eucharistie als Beauftragung und Bestärkung der Gemeinde zum Dienst für die Verwandlung der Welt verlagert(e sich) hin zur Verehrung der Eucharistie durch die Gemeinde.“ Also, das ursprüngliche Anliegen der Eucharstiefeier sei der Dienst zur Verwandelung der Welt! Dies Anliegen sei dann im Mittelalter verquert worden zur Verehrung der Gegenwart Jesu Christi in dem gewandelten Brot und Wein der Eucharistie. Damit einher ginge ein fragwürdiger Heilsindividualismus: An Stelle der Aufgabe der Demokratisierung und Humanisierung der Welt trat die Sorge um das Seelenheil. (Faktisch revitalisiert hier dieser Text den zelotischen Standpunkt gegen das Urchristentum, daß es sich nicht an dem Befreiungskampf wider die Römer beteilige und stattdessen ein unpolitisches jenseitiges Reich Gottes verkünde.) Der Pastoraltheologe Paul Zulehner formuliert es so: „Das Ziel einer notwendigen Reform in der Kirche ist der Aufbau lebendiger Gemeinden, in denen die Feier der Eucharistie auf die Wandlung der Welt abzielt.“


Nicht mehr soll die Kirche die Organisationsform der christlichen Religion sein, sondern sie soll basisdemokratische dezentralisierte Agenturen der Weltverbesserung werden. Jetzt werden die Konsequenzen gezogen. Die wichtigsten:
Die Schamanisierung des Opferpriesters, die heute unter jungen   Geistlichen wieder „zelebriert“ wird, ist ein großes Hindernis, die Kirche durch Dialog aus der Sackgasse zu holen, in der wir jetzt stecken. Wir brauchen heute nicht mehr diesen exzentrisch die Wandlung vollziehenden Priester. Ist nicht die Verballhornung „Hokus Pokus“ auch ein Urteil des Volkes über manchen narzisstisch-skrupulösen klerikalen Selbstdarsteller?
Das Meßopfer und das Priestertum soll abgeschafft werden. Die Polemik gegen das von Jesus Christus selbst eingesetzte Priestertum und die Polemik gegen die Lehre vom Altarsakrament spricht für sich. Deshalb heißt es dann auch: Die eucharistische Verwandlung geschieht durch die Epiklese-Bitte (der Bitte um Ausschüttung des Geistes über Brot und Wein). Nach meinem Verständnis von Jesu Intention im Abendmahlssaal und der Praxis der frühchristlichen Gemeinden, angelehnt an den jüdischen Brauch des Pessah-Mahls in der Familie, darf jeder Getaufte durch die in der Taufe erhaltene Geisteskraft diese über Brot und Wein herabrufen, soweit er/sie dazu von der Gemeinde beauftragt wird.
Nicht ungeschickt wird hier der Hl. Geist gegen das Priestertum ausgespielt: Weil der Geist das wirkt, ist der Priester überflüssig. Das erinnert an Joachim von Fiores Dreistadienlehre, der des Vaters, der des Sohnes, worauf dann die Epoche des Geistes käme, in der Gott allen durch den Geist so unmittelbar sei, daß faktisch die Kirche als Vermittelungsinstitut überflüssig würde.
Aber es kommt noch schlimmer: Die tägliche Feier der Eucharistie ist für Priester und Gemeinde inopportun, denn nur eine Gemeindefeier am Sonntag ist sinnvoll, wo die Gemeinde auf ihre Arbeit in der vergangenen Woche zurückschaut und für die Aufgaben der kommenden Woche gestärkt wird. Da der „Gottesdienst“ ähnlich wie eine Mitarbeiterbesprechung in einer Firma am ersten Arbeitstag der Planung der neuen Arbeitswoche dient nach dem Rückblick auf das Geleistete der letzten Woche und der Motivationsstärkung für die neue Arbeitswoche, ist es einsichtig, daß ein Sonntagstreff reicht. Man beachte dabei das völlige Fehlen jeglicher religiösen Ausrichtung dieses „Gottesdienstes“!
Aber es kommt noch schlimmer: Die Messe als Opferfeier für die Erlösung Verstorbener (manche Priester feierten bis zu 30 Messen täglich) setzte grundlegend falsche Akzente: denn wir sind ja schon Erlöste, und dafür danken („eucharistein“) wir. Weil wir schon „Erlöste“ sind, ist jede Opferfeier überflüssig sowohl für die Verstorbenen als auch für die Lebenden. Die Eucharistie wie der ganze „Gottesdienst“ dient allein zur Motivationsverstärkung zur Weltverbesserung.


Und zum Schluß dies: Wir sind hic et nunc zu einer echten Metanoia herausgefordert, die ähnliche Dimensionen aufweist, wie die Umkehr, die Jesus von den Führern des Judentums verlangte. Denn der jetzt aufgedeckte Sex-Missbrauch-Skandal ist ja nur die Spitze des Eisbergs eines generellen Missbrauchs an und in der Kirche, den Priester, Bischöfe und Päpste zur eigenen narzisstischen Machtausübung in den letzten Jahrhunderten verübt haben. Der „Spiegel“ kommentierte in Nr. 30/ 2017 anlässlich der Missbrauch-Debatte um die Regensburger Domspatzen: „Es sind nur noch wenige Männer, die Priester werden wollen, und die Mischung von Sexualfeindlichkeit, Verhätschelung und Verleihung von Macht über Gläubige zieht ganz besonders unreife junge Männer an.“ Eine solche Aussage tut weh, besonders deshalb, weil sie wahr ist. Interessant wäre es in diesem Zusammenhang, nachzuforschen, wie mancher Priesteramtskandidat sein „Prinzen-Sohn-Verhältnis“ zur leiblichen Mutter in der „Mutter Kirche“ weiterführt und in wie weit die Machtausübung eines zölibatär lebenden Priesters auch eine Kompensation für die nicht erfahrene partnerschaftliche Wertschätzung ist.


Soviel Haß gegen die Katholische Kirche und ihre Priester: Wer solche „Freunde hat, braucht keine Feinde mehr! Daß ein „Reformer“ gegen die Ordnung des Zölibates polemisiert, ist schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden, aber so viel Haß gegen Priesteramtskadidaten und Priester fällt doch aus dem Rahmen.Und dieser Polemiker wird auf Kath de am 23.7.2020 gefeiert!
Ach ja, gab es da nicht auch noch mal einen Gott, den Vater Jesu Christi? Den braucht die Gemeinde schon längst nicht mehr, ist sie doch allein der absolute Souverän.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen