Donnerstag, 9. Juli 2020

Die Auflösung des christlichen Glaubens- eine Ordensoberenkonferenz gibt die christliche Religion auf

Eine Onlinetagung der Deutschen Ordensoberenkonferenz mit ein paar Referaten,über die das quasi offzielle Organ der Deutschen Bischöfe am 8.7.2020 berichtete, eine sicher nicht besonders bedeutungsvolle Konferenz,aber sie offenbart dem aufmerksamen Leser das ganze Elend des heutigen Katholizismus.
In medias res:
Die Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK), Katharina Kluitmann, sieht in Flüchtlingen und Missbrauchsopfern Propheten. Dies gelte auch für die Vergessenen und Unterdrückten, sagte die Franziskanerin bei einer Online-Tagung von 150 Ordenschristen und Mitgliedern geistlicher Gemeinschaften aus zehn Ländern und von etwa 35 Gruppen unterschiedlicher Konfessionen.“
Nehmen wir das Ausgesagte ernst, gehen also nicht davon aus, daß hier aus einer Kaffee- und Kuchenplauderei zitiert wird.Flüchtlinge, Mißbrauchsopfer, Vergessene und Unterdrückte seien Propheten. Erstaunlich. Ein Prophet ist doch jemand, der kraft göttlicher Eingebung zukünftige Ereignisse voraussagt und zwar nicht irgendwelche, sondern von Gott gewirkte. Zudem enthalten Prophezeiungen, besonders Gerichtsankündigungen eine Begründung des zukünftig Geschehenden:Gott wird x tuen, weil ihr...! Wird ein Frau eine Prophetin, weil sie vergewaltigt wurde? Das ist einfach absurd. Zudem: Welcher der Propheten des AT war denn ein Flüchtling, ein Mißbrauchsopfer oder ein Vergessener und Unterdrückter?
Kaprizieren wir uns nun auf die Gruppe der Unterdrückten. Gibt es denn nicht auch zu recht Unterdrückte, etwa pädophile Kinderschänder, Tierqüaler und sollten nicht etwa „Schwarze Messen“ zelebrierende Satanisten diskriminiert werden? Das Weltbild dieser Ordensoberen besticht geradezu durch ihren naiven Dualismus,der genau weiß, wer die Guten und wer die Bösen sind: Die Unterdrücker sind immer böse,die Unterdrückten immer gut. Nur, warum sollten dann die Opfer der Bösen zu Propheten werden? Wenn wer in Deutschland Asyl beantragt in der Hoffnung hier besser als Daheim zu leben, was qualifiziert diesen zu einen Propheten? Er demonstriert doch nur seine hohe Risikobereitschaft, etwa mit einem Kleinstschiff das Mittelmeer zu überqueren, um hier zu einem besseren Leben, isb mehr Kaufkraft zu kommen.
Oder ist der Begriff des Propheten gar nicht ernst gemeint, sondern soll nur sagen, daß die Christen auf die Benachteiligten mehr als auf die auf der Sonnenseite des Lebens Stehenden zu hören haben.


Jetzt wird es theologischer:
Der Innsbrucker Theologe Roman Siebenrock forderte von der Kirche, dass sie sich "durch und durch auf Menschen einlässt und neue Formen von Gemeinschaften stiftet". Es gehe darum, "meine Überzeugungen hintanzustellen, um die Wahrheit, den Gott im Anderen zu erkennen und zu würdigen" Da ist halt das Hochfest der Geburt Jesu mißvertanden worden, denn nur von Jesus Christus gilt, daß wer ihn sieht, den Vater sieht. Gott ist nicht in jedem als Gott inkarniert. Früge man diesen Theologen, ob denn, sehe ich einen Rechtsradicalen, ich da Gott in ihm sähe, würde er das gewiß ganz energisch verneinen. Nur für die Lieblingsobjekte der politisch korrekten Nächstenliebe gilt das, also den Asylanten, den Menschen mit einem Migrationshintergrund etc. Und wer dies Objekt meiner Bevorzugung ist, das sagt mir natürlich so nur meine politisch korrekte Überzeugung. Bedeutet so, Gott in diesen zu erkennen, wirklich noch etwas anderes als die Partikularinteressen dieser zu Lasten des Allgemeinwohles zu fördern?


Der Ottmaringer Kulturwissenschaftler Herbert Lauenroth mahnte, die Kirche müsse sich rückbesinnen auf die Kraft des Ursakraments und sich bewusst werden, dass Minderheiten besonders schöpferisch sein könnten.“ Was nun das Ursakrament, damit ist wohl Jesus Christus gemeint, mit der Förderung von Minderheiten zu tuen haben soll, ist schwer nachvollziehbar. Augenfällig ist aber, daß Jesus sich nicht für die politische Befreiung des unterdrückten jüdischen Volkes einsetzte.Warum nun die Minderheiten besonders kreativ sein sollten, leuchtet zwar ein, wenn an die Minderheit der Rauschgiftkonsumenten im Kontrast zu den vielen Alkoholkonsumenten gedacht wird, die kreativ nur zu ihren Drogen kommen können, weil sie nicht legal wie der Alkohol kaufbar ist, aber was ist daran christlich unterstützenswert? Oder sind eben doch nicht alle Minderheiten damit gemeint, sondern nur die „guten“ Minderheiten, also jetzt isb die Homosexuellen, die so gearteten Priester etwa, die trotz ihrer Beaufsichtigung durch ihre Oberen ein Liebesleben zu führen schaffen ?


Nicole Grochowina, evangelische Ordenschristin vom Leitungskreis der ökumenischen Initiative "Miteinander für Europa", sagte, Kirche sei laut Luther dem Wesen nach eine priesterliche Kirche – keine klerikale. Die Taufe begründe die Gleichheit aller und statte alle mit gleicher Würde aus.“ Luther hat mit seiner Sonderlehre, daß das Altarsakrament kein kirchliches Opfer sei, das Priestertum abgeschafft. Der evangelische Pfarrer ist kein Priester, weil er keine Opfer darbringt.Wäre er aber noch ein Priester, dann wäre er auch zum Klerus dazugehörig. Aber seit wann stattet das Sakrament der Taufe die Menschen mit der (Menschen)Würde aus? Ist die nicht jedem Menschen als Geschöpf Gottes zu eigen, oder sollten die Nichtgetauften dann würdelos sein? Eigentlich soll das wohl nur sagen, daß die Confession gleichgültig sei,Hauptsache, man ist getauft. Wenn das Luther sich anhören müßte...


Was kann angesichts dieser Confusionen noch gesagt werden? Es ist der völlige Verlust der christlichen Religion und die Ersetzung durch einen seicht linksliberalen Moralismus zu konstatieren, politisch korrekt skizziert. Bezeichnend für das dem zugrunde liegende Weltbild ist ein naiver Dualismus von den Guten und den Bösen, daß die Opfer, die Unterdrückten, die Minderheiten immer die guten, die anderen so die Bösen sind. Die Aufgabe der Kirche ist so ihre (Selbst)Aufgabe, ihre Transformation in einen Hypermoralismus. (Vgl: Gehlen,Moral und Hypermoral)

Zusatz:
Aber all das könnte auch anders gemeint sein, daß man da eben meint, dem Durchschittsmenchen die christliche Religion nicht mehr schmackhaft machen zu können und nun auf eine Minderheitenstrategie setzt, Randgruppen also zu gewinnen, indem die Kirche deren Partikularinteressen vertritt.Das konvergiert mit den einstigen marxistischen Linken, die von der kommunistischen Hoffnung auf das Proletariat Abschied genommen habend nun sich für alle Unterdrückten engagieren, hoffend so nun die bestehende Gesellschaft revolutionieren zu können.  






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