Sonntag, 12. Juli 2020

Ein Angriff auf das Fundament des christlichen Glaubens- natürlich von einem Theologieprofessor

Unverkennbar wird die Wahrheit der Katholischen Kirche heute mit dem Begriff der Gewissensfreiheit bekämpft. So erinnere ich mich gut eines ständigen Diakons, der erklärte, er könne es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, an einer eucharistischen Anbetung teilzunehmen in dem Spital, wo er vorrangig eingesetzt wurde, da er hier für die Patienten da zu sein habe.
Ein Theologieprofessor, Herr Söding unterbreitet nun den wirklich nicht sehr originellen Vorschlag, im Kampf für ein „gemeinsames Abendmahl“ einfach die katholische Lehre für letztlich unverbindlich zu erklären, damit jeder Katholik es handhaben kann, wie es ihm gefällt. Verbietet die Kirche ihm etwas, dann mißachte sie so die Freiheitsrechte ihrer Gläubigen, denn Freiheit heißt, daß ich tuen darf, was ich will, also meinem Gewissen. Kath de am 11.7.2020 : „Söding zu gemeinsamem Abendmahl: Zu wenig Freiheitsrechte für Gläubige“. Das leuchtet ein, daß die Kirche, wie auch Gott den Menschen nichts verbieten darf und so sagt ja Jahwe zu seinem Volke Israel, daß sie, wenn sie mögen, auch gern an Götzenopferkulten teilnehmen können, da er ihre Freiheit respektiere. Und Jesus hat auch nichts den Gläubigen untersagt, da er ja ihre Freiheit respektierte. Weiter ist dann da zu lesen: „weist Söding darauf hin, dass den Menschen, die "Abendmahl und Eucharistie aus vollem Herzen feiern" in der "ganz überwiegenden Mehrheit" nicht verständlich zu machen sei, "warum es ihnen ihr Glaube, ihre Liebe und ihre Hoffnung verbieten sollen, am Abendmahl und an der Eucharistiefeier der jeweils anderen Gemeinschaft teilzunehmen".
Mehrere Versuche unternahm ich, die Relativitätstheorie Albert Einsteins zu verstehen, aber ich scheiterte kläglich daran, ja ich verstehe nicht mal, wie es mein Computer schafft, mein Geschreibsele als ePost zu verschicken- darf ich jetzt folgern, daß alles, was ich nicht verstehe, nicht existiert oder unwahr ist? Was ich nicht verstehe, kann nicht wahr sein?
Eine kleine Ausschweifung dazu:
Noch nie war die Menschheit als Ganzes so wissend und als Einzelmensch im Verhältnis dazu so unwissend wie heute. Man schaue auf das Gesammtwissen einer modernen Gesellschaft dezentralisiert in ihren Expertensubsystemen ( das Subsystem der Medizin etwa mit ihrer speziellen Forschung, die Subsysteme der einzelnen Naturwissenschaften, der Geschichtswissenschaften usw) und dem, was ein Durchschnittsmensch weiß: Experte ist er, wenn überhaupt nur in einem limitierten Gebiet, sonst ist er Laie, der sich darauf verlassen muß, daß die jeweiligen Expertensysteme schon es richtig machen. Kein Einzelner kann mehr das Gesammtwissen einer modernen Wissensgesellschaft in sich selbst aufnehmen. Er kann nur noch vertrauend auf die dortigen Erkenntnisse leben, oder müßte sich völlig aus der Gesellschaft zurückziehen, die ihm notwendigerweise unverständlich sein muß. Er nutzt ununterbrochen Produkte solcher Expertenwissenssystemen, ohne sie zu verstehen, er verfügt nur über ein Gebrauchs-anwendungswissen: Ich weiß, wie ich eine ePost verschicken kann, ohne den technischen Vorgang zu verstehen. Das gilt so für alle Expertensubsysteme, nur daß die Kirche ein besonderes Problem hat, daß ihre Laien dem Expertensystem der Kirche nicht mehr vertrauen. Dieses Nichtvertrauen hat nun das der Kirche eigene Expertensystem selbst hervorgebracht, indem sie als kritische Wissenschaft sich verstehend die Glaubenswahrheiten der Kirche selbst in Zweifel ziehen: Alles vermeintlich Wahre ist doch nur eine zeitgeschichtlich bedingte Meinung und so nicht absolut verbindlich.


Was also Gläubige nicht verstehen, das kann für sie nicht verbindlich sein. Nur, wie viele verstehen etwas nur nicht, weil sie das nicht verstehen wollen! Der Ehebrecher will eben die Verbindlichkeit des Eheversprechens der Treue nicht verstehen, wenn er selbst sich einen Seitensprung erlaubt, aber betrügt ihn dann seine Ehefrau, wandelt er ganz spontan sich in einen rigoristischen Bejaher der ehelichen Treue.Und wenn sie es wirklich nicht verstehen können, so wie ich die Relativitätstheorie nicht verstehe, was berechtigt dann dem Nichtversteher, das Unverstandene als unwahr zu beurteilen. Prinzipieller gefragt: Hat den jemals eine Kultgemeinde die Kulthandlungen ihrer Priester verstanden, oder waren diese Handlungen nicht immer eingebettet in das Expertenwissen der Priesterschaft, ja gehört vielleicht diese Wissensdifferenz konstitutiv zum praktizierten Kult? Daß alle Teilnehmer alles zu verstehen haben, ist wohl eine aufklärerische Illusion.
Aber der Professor sieht das ganz anders:
Verbote seien keine Lösung, da sich "die allermeisten Betroffenen" ohnehin nicht daran halten würden. Zudem seien Verbote auch unbegründet aufgrund eines Primats der individuellen Gewissensentscheidung.“ Damit wird das Zentrum des katholischen Glaubens angegriffen. Wenn die „individuelle Gewissensentscheidung“ der Primat in der Kirche wäre, dann wäre damit nicht nur die Lehre der Kirche sondern selbst Gott entmachtet, weil nun für jeden sein Gewissen zur letzten und somit letztlich nur einzig verbindlichen Autorität. Das ist,ohne Wenn und Aber praktizierter Atheismus, denn wer sein Gewissen zu Gott macht, kann nicht mehr an Gott glauben, er glaubt ja an sich selber.
Aber auch abgesehen von diesem atheistischen Standpunkt ist das hier Ausgesagte absurd, oder sollte die Kirche auf die Predigt der Nächstenliebe verzichten, weil kaum wer sie, wie gefordert, lebt? Fast 2000 Jahre predigt die Kirche: Sündige nicht!, und wer außer Jesus und Maria hat das befolgt. Das Faktum der leeren Beichtstühle besagt ja nicht, daß nicht mehr gesündigt wird, sondern nur, daß das Sündigen nicht mehr ernst genommen wird.


Also, auf Kath de wird wieder einmal nicht sehr originell gegen die Fundamente des katholischen Glaubens angekämpft und es muß konstarniert werden, daß gerade die deutsche Universitätstheologie in ihrem Kampfe gegen die Wahrheit große Verdienste sich erworben hat und erwirbt. 

Corollarium 1
Wer die Kirche nicht zu seiner Mutter hat, der kann Gott nicht zu seinem Vater haben.(Cyprian) Darf eine Mutter ihrem Kinde nur dann etwas verbieten,wenn das Kind versteht, warum die Mutter es ihm verbietet? Wir heißen nicht nur Kinder Gottes, wir sind es auch und darum verhalten Gläubige sich oft so kindisch-unvernünftig, selbst Professoren und Bischöfe.




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