Dienstag, 21. September 2021

Eine neue Vision für die Katholische Kirche- ein Albtraum des „Synodalen Irrweges“



Der Katholische Priester B. Hose, bekannt durch sein Engagement für die Interessen der Homosexuellen offenbarte seine Vision der Zukunft der Kirche in einem Vortrag der Universität Bamberg. Eine Zusammenfassung findet sich auf der Weltsetzneite dieser Universität am 16.11.2020:

Wir sollten aufhören, die Kirche retten zu wollen, denn es gäbe Wichtigeres als sie, das Evangelium. Diese antithetische Gegenüberstellung von dem Evangelium und der Kirche irritiert nun, aber im Folgenden klärt sich das, denn es geht um den Umbau der Kirche.Die „alte Kirche“ müsse eben jetzt überwunden werden um des Evangeliumes willen, klingt ja zuvörderst recht christlich, aber dann müssen dem Leser doch ärgste Bedenken kommen, wenn er liest:

Abzulegen habe die Kirche „die dualistische Weltsicht“, „die starren Strukturen“ und „die Einteilung in Sünder und Heilige“, oder in „katholisch und nicht-katholisch.“ Was soll das nun mit dem Evangelium zu tuen haben? Der neuen Kirche soll es also gleichgültig sein, ob etwas oder wer katholisch oder nichtkatholisch sei. Die Identität des Katholischen soll so also negiert werden, denn die katholische Identität konstituiert sich ja gerade durch ihre Differenzen zu allem Nichtkatholischen. Dem korreliert auch, daß die Differenz von „Heiligen“ und „Sündern“ nivelliert werden soll, denn damit ist wohl gemeint, daß die „Heiligen“ die sind, die gemäß der Katholischen Kirche glauben und leben in der Differenz zu den nicht so Glaubenden und Lebenden. Die starre Struktur wäre dann die dieser konstitutiven Differenz.

Was soll die neue Kirche dann konstituieren, wenn nicht ihre Differenz zu allem Nichtkatholischen? Damit stehen wir vor der Schlüsselaussage dieser Zukunftsvision der Kirche: „Kirche solle sich als Teil der Gesellschaft anerkennen und demokratische Strukturen etablieren.“ Als „Teil der Gesellschaft“ legitimiert sie sich durch ihre Leistungen, die sie für die Gesellschaft erbringt und die auch von der Gesellschaft von ihr verlangt wird. Somit ist die Kirche ein Subsystem der Gesellschaft. Darum müsse sie auch, wie die Gesellschaft strukturiert sein. Dahinter verbirgt sich wohl die Annahme, daß die Gleichstrukturierung der Kirche mit der Gesellschaft die Kommunikation zwischen diesem Subsystem und der Gesellschaft ermöglicht, daß also auch Leistungen dieses Subsystemes von der Gesellschaft rezipierbar sind. Die demokratische Struktur der Kirche legitimiere Entscheidungen dieses Subsystemes auch für die demokratisch strukturierte Gesellschaft.

Welche Leistung erbringt nun diese Kirche für die Gesellschaft? Die Antwort fällt etwas unklar aus: „das Evangelium habe uns die Vision für eine bessere Welt gegeben.“ Ist hierbei noch zwischen dem Evangelium und der Vision für eine bessere Welt zu distinguieren oder ist das Evangelium einfach diese Vision einer besseren Welt? Nähme man hier eine Differenz an, könnte die darin bestehen, daß das Evangelium nicht einfach diese Vision verkündet sondern auch die Conditionen benennt, dank der diese Vision realisierbar sei, etwa ein Glaube an das Gute in jedem Menschen. Realistisch ist wohl die Annahme, daß hier unter dem Evangelium“im Prinzip der Aufruf zur Humanisierung der Welt verstanden wird.

So wird das dann konkretisiert:

Sie solle ihr Handeln auf die Menschen ausrichten und für die Rechte Aller einstehen. Dabei verweist Hose auf Bündnisse, die mit Organisationen oder einzelnen Menschen aufgebaut werden können. Das müsse unabhängig davon geschehen, ob die Organisation oder einzelne Menschen der Kirche angehören. Kirche kann und soll sich an neuen Orten sowie in anderen Kontexten entdecken.“

Einfacher formuliert: Die Kirche soll mit allen cooperieren, die sich für diese Weltoptimierung engagieren. Genau genommen ereignet sich ja die Kirche ohne „starre Strukturen“ und ohne jede Differenzsetzung von Katholisch und Nichtkatholisch einfach überall, wo Menschen Humanität leben und die Welt humanistisch gestalten wollen.

Wenn nun ein Leser irritiert sich frägt, wo denn da Gott, Jesus Christus, die christliche Religion überhaupt noch vorkommt, muß sich mit der Realität abfinden, daß das alles Vorstellungen sind, die in der neuen Kirche höchstens noch als Dekorierungsmaterial für diesen reinen Humanitarismus fungieren. Die Gesellschaft bedarf nur noch der Kirche als einer Organisation praktizierter Nächstenliebe, einer, die in Cooperation mit anderen humanistischen Kräften die Welt verbessern will. Deshalb soll die Kirche ja auch alle Dualismen aufgeben, durch sie als etwas Bestimmtes sich konstituiert, weil sie ganz in ihrer gesellschaftlichen Funktion als Stimulanz für die Humanisierung der Gesellschaft aufgehen soll.


 

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