"Nach christlichem Glauben, so der Kardinal, "ist Jesus Christus der neue
Weg der Erlösung". Dies bedeute aber keinesfalls, "dass die Thora
herabgemindert wird oder nicht mehr als 'Weg der Erlösung für Juden'
anerkannt wird". Diese bemerkenswerte Aussage findet sich in dem Kath net Artikel: "Vatikan weist jüdische Kritik an Papstansprache zurück". (10.9. 2021)Papst Franziskus habe in seiner Auslegung zu Paulus Gesetzesverständnis etwas die Jüdische Religion Diskri-minierdes geäußert. Der Vatican reagierte sofort mit einem Dementi. Die Zentralaussage dieses Dementis bildet das obige Zitat.
Ein Versuch, diese Aussage zu verstehen: Soll der "neue Weg der Erlösung" als eine Egän-zung zum alten Weg verstanden werden, sodaß nun ein Jude zwei Wege der Erlösung offenstehen, der alte der Thora und der neue, der Jesu Christi? Zumindest sagt dieser Text,daß für den Juden der alte Weg der Thora immer noch der oder ein richtiger Weg zur Erlösung ist. Also braucht ein Jude (im ethnischen Sinne) nicht das Kreuz Christi und den Glauben an Jesus Christus, weil er auch ohne dem errlöst werden könne.
Oder ist das so zu verstehen: Der neue Weg ist nur ein Weg für die Nichtjuden, denn Juden reicht die Thora; nur für die Heiden ist der neue Weg von einer Relevanz? Nur, warum hat dann Jesus in den Synagogen gepredigt, wenn für die Juden die Thora völlig ausreicht?Oder hat er so gepredigt, daß es nun für jeden Juden zwei Wege der Erlösung gebe und jeder könne nun frei sich für einen der beiden entscheiden? Dann hat aber der Apostelfürst Paulus
Jesus Christus völlig falsch verstanden, wenn er im Römerbrief von Kapitel 1 bis 8 expliziert, warum Jesus Christus für jeden Menschen, sowohl für die Heiden wie auch für die Juden der
einzige Weg zum Heil ist!
Faktisch erklärt aber die Katholische Kirche wie auch der Protestantismus den Weg der Thora
für den einzigen für Juden relevanten Heilsweg, indem auf jede Judenmission verzichtet wird im Vertrauen auf Gottes Treue zum "ungekündigten Bund" mit seinem Volke Israel. Dann wäre
Jesus Christus realiter doch nur für die Heiden am Kreuze gestorben,sei er nur für die Heiden ihr Erlöser. Nun ist aber "Christus" die Übersetzung von "Messias". Die Kirche bekennt so Jesus als den Messias der Juden, als den diesem Volke verheißende Erlöser, der aber auch der Erlöser der ganzen Welt ist. Wie kann nun aber der Messis Israels für das Jüdische Volk
als irrelevant abqualifiziert werden durch die These, daß für dieses Volk die Thora zur Er-lösung ausreiche, sie ihren Erlöser nicht bräuchten?
Wird so faktisch Jesus auf den Erlöser für die Heiden reduziert, um so die Einstellung der Judenmission zu rechtfertigen. Damit setzt aber die heutige Kirche die Praxis der Juden-
mission, angefangen mit Jesus selbst ins Unrecht. Das Urchristentum praktizierte so etwas,
was die jetzige Kirche ablehnt. Worauf begründet sich nun diese neue Erkenntnis, daß für
den Juden der Glaube an Jesus Christus und die sonst für alle heilsnotwendige Taufe für das Heil unwichtig ist, weil für sie die Thora und die Beschneidung zur Erlösung ausreicht?
Die stereotype Antwort lautet: Seit Auschwitz dürfe man keine Judenmission mehr betreiben,ja müsse die Kirche darauf verzichten, irgendwie den Eindruck zu erwecken, daß die christliche
Religion wahrer sei als die jüdische. Weil also dem Jüdischen Volke ein so großes Verbrechen angetan worden ist, dürfe die Kirche ihr jetzt nicht mehr Jesus Christus als auch ihre Wahrheit verkündigen. Das ist nun ein sehr befremdliches Argument: Weil wem ein Unrecht angetan wurde, ist dem jetzt die Wahrheit zu verschweigen. Wenn vor dem Ereignis Jesus Christus der Erlöser (auch) der Juden war, dann ist er das auch nach diesem Geschehen. Nur wenn er nie
der Messias Israels gewesen war, könnte jetzt auf eine Verkündigung Jesu Christi an die Juden verzichtet werden. Dann müßte ergründet werden, warum das Ereignis Auschwitz die
Aussage rechtfertige, daß Jesus Christus nicht der Erlöser des Jüdischen Volkes sei, obzwar
das Neue Testament ihn als diesen bezeugt? Widerlegt so gar Auschwitz das Zeugnis des
Neuen Testamentes?
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