Nun könnte ein Katholik doch meinen, daß die Frage des Lebensschutzes, wie stehen die zur Wahl stehenden Parteien zum „Menschenrecht“ der Tötung ungeborenen Lebens, euphemistisch als „Abtreibung“ verklärt und wie zur jetzigen Praxis der Abtreibung, ein wesentliches Kriterium zur Beurteilung der politischen Parteien sei. Würden daraufhin die zur jetzigen Bundestagswahl vorgelegten Parteiprogramme gelesen, das Ergebnis wäre desillusionierend: Nur die AfD will sich für den Lebensschutz einsetzen, die C-Parteien schreiben zu dieser Causa nichts in ihrem Programm, die SPD, die Grünen und die Linken wollen Frauen die Tötung ihrer Kinder im Mutterleibe erleichtern. So fordert gar die „Linke“, daß die Politik dafür zu sorgen habe, daß jede Frau möglichst ortsnahe diese Tötung in einem Spital durchführen lassen könne. Es gibt nämlich leider aus feministischer Sicht Ärzte und Ärztin, die sich weigern, Kinder im Mutterleibe zu töten. Darum müsse die Politik für genügend tötungswillige Ärzte sorgen. Vielleicht muß dann der Staat, wenn es nicht anders geht, Ärzte zum Töten von den Kindern im Mutterleibe verpflichten.
Daß nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes jede „Abtreibung“ eine unerlaubte Handlung ist, nur daß in bestimmten Fällen der Staat auf eine strafrechtliche Ahnung dieser Tat verzichten will, findet sich in den Parteiprogrammen von SPD, Grünen und Linken auch nicht. So genau nimmt man es halt doch nicht mit dem Grundgesetz, denn die Tötung Unschuldiger widerspricht auf jedem Falle dem Grundgesetz, es sei denn die Tötung würde als Beihilfe zu einem Freitod gewünscht.
Aber in dem Punkte der Beurteilung der politischen Parteien herrscht ein ökumenischer Konsens: Alle demokratischen Parteien seien für Christen wählbar, nur die AfD nicht. Läste man gar noch die Ausführungen zum Thema: Familie dazu, auch hier gibt es die meisten Übereinstimmungen zur Katholischen Position bei der AfD. Warum ist dann diese Partei für Christen unwählbar, aber die anderen wohl? Dafür gibt es mehrere Erklärungen:
A) Die Causa der „Abreibung“ und die der Familie sind aus katholischer Sicht nicht so wichtig. Es gibt wichtiger! Die sind: Bejahung des Islam, Ja zur Politik der offenen Grenzen: jeden der „Asyl“ sagt aufnehmen und ihm hier eine Aufenthaltsgenehmigung zu gewähren und Ja zu einer ökologischen Klimapolitik.
B)Es gibt aber wohl noch einen simpleren Grund: Die Kirche lebt aus der Kraft der vom Staate für sie eingezogenen Kirchensteuer. Da ist es eben ein Gebot der Klugheit, sich mit den die Politik dominierenden Parteien gut zu stellen, damit diese Weise der Kirchenfinanzierung nicht in Frage gestellt wird.
C)Es muß aber auch gesehen werden, daß die Bindungskräfte der Katholischen Kirche nachlassen, daß eben auch viele Katholiken in ethischen Fragen die Lehre der Kirche nicht mehr als verbindlich für sich ansehen und so Parteien wählen, die mit der Lehre der Kirche Inkompatibles vertreten. Das berücksichtigen die Bischöfe in ihren Voten und insbesondere, daß es in der Kirche selbst sehr einflußreiche Kräfte gibt, die für eine liberale Abtreibungspraxis votieren und das traditionelle Familienverständnis ablehnen- nicht nur die feministisch ausgerichteten katholischen Frauenorganisationen. Jeder Blick auf einen katholischen oder ökumenischen Kirchentag zeigt ja, daß sie wie Rot-Grüne Kulturfestivals ablaufen. Der politisch korrekte Zeitgeist ist so lebendig in der Kirche, daß selbst viele Kirchenmitgliedern nicht klar ist, daß der christliche Glaube nicht in eins fällt mit diesem Zeitgeist.Die Kirche lebt heute mehr aus dem Zeitgeist als aus dem Evangelium. Und dieser Zeitgeist ist eben identisch mit dem, was den Konsens der etablierten Parteien ausmacht.
„Auch die Kirchen sollten vor dem Wählen der AfD warnen“ proklamiert dann wie es zu erwarten war die quasi offizielle Internetseite der Deutschen Bischöfe. Wie schon jüdische Organisationen sollten nun auch die Kirchen ihre Verurteilung ökumenisch aussprechen. (13.9.2021) Die Begründung lautet nun so:
„Rassistische, antisemitische und andere menschenfeindliche Inhalte aber dürfen in einer Demokratie nicht zur Diskussion gestellt werden. Man muss sie benennen und ausgrenzen.“ Nun ist aber doch zu fragen, ob es etwas Menschenfeindlicheres gibt in dem heutigen Deutschland als die Tötung von circa 100.000 Kindern im Mutterleibe mit faktisch staatlicher Erlaubnis. Wer auch noch so kritisch das Wahlprogramm der AfD durchliest, Antisemitisches findet sich dort überhaupt nicht. Für den Politisch Korrekten gilt hier einfach das Vorurteil: Wer rechts ist, der ist auch selbstverständlich antisemitisch – Beweise braucht man dazu nicht zu erbringen, das politisch korrekte Vorurteil reicht aus. Als „Rassist“ gilt ja heutzutage jeder, der sich für den Erhalt des Deutschen Volkes einsetzt. Deshalb ist die AfD „rassistisch“. Aber es ist nicht mit dem Glauben an Gott als Schöpfer und Erhalter zu vereinbaren, die Schöpfungsordnung Gottes, daß er die Menschheit in Rassen und Völker aufgegliedert hat, abschaffen zu wollen, um eine Welt des Massenmenschen ohne eine völkische Identität zu erschaffen. (Zudem: Das jüdische Volk wird sich gewiß nicht dem Projekt der Auflösung der Völker unterwerfen, sondern es kämpft um die Bewahrung seiner Identität. So bringt es deshalb auch so patriotisch gesonnene Staatsmänner wie Netanjahu hervor!)
Noch eines fällt auf: Galt nicht einst der Dialog, das Miteinander- statt das Übereinanderreden als tugendhaft, so gilt jetzt das Gebot der Ausgrenzung: Mit wem darf man, wenn man als anständiger Bürger und Christ gelten will, nicht reden. Zeichnete einst der Religionsunterricht Jesus als den, der alle Kontaktverbote hinter sich lassend mit jedem sprach, sich so gerade den Ausgegrenzten zuwandte, den Zöllnern und den Sündern, so ist das heutige christliche Ideal der Gutmensch, dessen Tugend es ist, alle Kontaktverbote zu befolgen: Ich rede nicht mit den Ausgegrenzten!
Ergo: für eine Kirche, für die der Zeitgeist die Rolle des Hl. Geistes übernimmt, kann so simpel das Christliche mit dem herrschenden Zeitgeist in eins setzen. Aber dafür steht ja diese Internetseite. Und die Gutmenschkultur verlangt eben gerade auch die Ausgrenzung der Schmuddelkinder.
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