Eigentlich war doch alles klar: Papst Franziskus will der „Tridentinischen Messe“ ein Ende bereiten. Dazu mußte er Papst Benedikts Anliegen, diese Messe wieder in die kirchliche Praxis zu reintegrieren, ad acta legen. Nun, da sein Vorgänger nicht mehr rührig genug ist, sich der Liquidierung seines Reintegrations- und Versöhnungskurses zu widersetzen, schlug er „barmherzig“ zu: „Bischöfe, verbietet nun in euren Bistümern die Zelebration der „Alten Messe“. Nur, warum verbot der Papst sie nicht selbst? Seinem despotischen Regierungsstil entspräche das doch.
Und wo bleiben nun die Erfolge? Verbieten nun massenhaft katholische Bischöfe die Zelebration der „Alten Messe“? Wenn ein weltweites Verbot der „Tridentinischen Messe“ die päpstliche Intention gewesen sein sollte, dann müßte diese Verbotsaktion als eine Niederlage des Papstes angesehen werden.
Oder ist seine Intention verkannt? Darf nicht geurteilt werden, daß für die jesuitische Frömmigkeit die Liturgie und auch die hl. Messe nicht von hervorragender Bedeutung sind? Wie nun, wenn Papst Franziskus eher in den die „Alte Messe“ Zelebrierenden eine Opposition zu seinem Kirchenkurs wittert, daß es so sein Anliegen ist, seinen Bischöfen so zu ermöglichen, Kleriker mit der Drohung des Verbotes der „Alten Messe“ kirchenpolitisch zu domestizieren?
Ein Fall möge diese Vermutung veranschaulichen: Ein Priester der Priesterbruderschaft St. Petrus, ihnen ist das Privileg zuerkannt, die „Alte Messe“ lesen zu dürfen, ist faktisch strafversetzt worden. Das Vorgehen gegen diesen Priester dieser Priesterbruderschaft war einfach und effektiv: Gemeindemitglieder protestierten gegen ihn beim zuständigen Bischof. Sein Generalvikar nahm sich der Causa an, wandte sich an die Leitung dieser Priesterbruderschaft und die entschied, ihn ob der Kritik strafzuversetzen.
Was für Untaten werden nun diesem Priester von seinen Kritikern vorgeworfen. (Kat net berichte darüber, auch Kath info und Kath de am 15.9. 2021.
Erstens rief der Priester dazu auf, dem Zeitgeist kritisch gegenüberzustehen,
Zweitens frug er, wie wohl später rückblickend die „Coronapanik“ beurteilt werden würde. Er sprach von einem freiwilligen Impfzwang.
Drittens kritisierte der die Genderideologie.
Viertens verurteilte der die Unzuchtspropaganda.
Diese 4 Punkte reichten aus, um ihn erstmal von seiner Pfarrertätgkeit in seiner Gemeinde zu suspendieren. Was hat das nun mit dem Recht, die „Alte Messe“ zu zelebrieren zu tuen? Der Zusammenhang ist klar, denn die Drohung hieß: Entweder entfernt die Priesterbruderschaft diesen nichtkonformen Priester und ersetzt ihn durch einen angepaßteren, oder es wird an diesem Orte keine „Alte Messe“ mehr gelesen werden. Da nun der Petrusbruderschaft in Einklang mit dem Papst an jedem Ort der Welt die „Alte Messe“ zu zelebrieren, verbietbar ist durch den zuständigen Bischof, kann er so mit einer Verbotsandrohung die „Alte Messe“ Lesenden disziplinieren. Wenn dann gar noch Liberale vor Ort Beschwerdebriefe an das bischöfliche Ordinariat aussenden, ist das Problem nichtkonformer Priester, wenn sie die „Alte Messe“ Zelebrierende sind, faktisch schon gelöst: Entfernt den, oder in dieser Pfarrei wird es keine „Tridentinische Messe“ mehr geben.
Den Unwillen eines Bischofes zu erwecken, dazu reicht heutzutage schon eine Kritik der Regierungspolitik in der Causa der Coronsepidemie, eine Kritik der Genderideologie und die Verurteilung der „Unzuchtspropaganda“ aus. Die Gegenstände dieser Kritik gehören nun wirklich nicht zur Materie der Lehre der Kirche. Die Generideologie widerspricht eindeutig der Lehre der Kirche. Ob die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Coronaseuche angemessen oder nicht sind, ist eine rein politische Ermessensfrage. Daß aus Sicht der heute noch gültigen Sexualmorallehre der Kirche die „Sexuelle Revolution“ mit ihrer Propagierung der „freien Liebe“ als „Unzuchtspropaganda“ verurteilt werden kann, dem kann auch schwerlich widersprochen werden. Aber das alles widerspricht dem liberalen Kurs der Deutschen Bischöfe, die nun in der Verbotsmöglichkeit der „Alten Messe“ ein vortreffliches Instrumentarium in die Hand gelegt bekommen haben, unbotmäßige Pfarrer, die die „Alte Messe“ zelebrieren, zu disziplinieren.
Vielleicht ist diese Disziplinierugsmacht durch die Verbotsmöglichkeit der „Alten Messe“ das eigentliche Anliegen des Papstes. Solange traditionalistisch gesonnene Priester sich darauf beschränken, die „Alte Messe“ zu zelebrieren, ansonst aber sich jedes kritischen Wortes enthalten, was sollte ein liberaler Papst gegen sie einzuwenden haben, zumal wenn er ein Jesuit ist, dem das Liturgische sowieso nichts sehr Wesentliches ist? Wenn dagegen das Verbot der „Alten Messe“ das Anliegen des Papstes gewesen wäre, warum dekretierte er es dann nicht selbst? Ob seines despotischen Amtsverständnisses wäre das doch für diesen Papst eine reale Option gewesen und ist es noch.
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