Dienstag, 16. November 2021

Zur Ökohysterie – ein paar Anmerkungen

Zur Ökohysterie – ein paar Anmerkungen


Nachrichten werden als Waren produziert, das heißt, daß ihr Verkaufswert bestimmend ist. Naiv ist die Vorstellung, daß die Nachrichten eben Wirklichkeiten so wiedergäben, wie sie sind. Zur Veranschaulichung: Auf dem Flughafen X landen und starten jährlich circa 25.000 Passagierflugzeuge. Das ist keine Nachricht, höchstens interessiert das Statistiker. Dann stürzt ein Flugzeug ab, alle Insassen verbrennen in ihm. Das ist eine Nachricht,die, wenn dies Unglück sich in Deutschland ereignet hätte, in allen unseren Medien auf Seite 1 stünde.

Warum? Weil nur schlechte Nachrichten „gute“ sind, das heißt, Nachrichten die massenhaft gelesen werden. Wenn Verschiedene Nachrichten anbieten, untereinander konkurrierend, gilt es, schlechtere Nachrichten als die Mitbewerber auf den Markt zu bringen. Nehmen wir an, in der Zeitung A stünde: Viele Postboten werden von Hunden gebissen, wer läste diesen Bericht noch, stünde wo anders: „Postbote biß Schäferhund tot“? Ein alarmistischer Tonfall: Kurz vor dem Weltuntergang!, ist so eben die Auflage oder die Einschaltquoten steigernd. Die bestimmen aber, wie viel Kunden für Werbeinserate in dem Medium zu zahlen haben.

Nachrichten werden also so produziert, daß sie bei den Empfängern gut ankommen. Da ist die Tendenz eindeutig: Nur schlechte Nachrichten sind gute.

Christen unterhalten sich über ihre Gemeindepfarrer. Einer lobt den Pfarrer X, daß er so gut predige und die Liturgie so schön zelebriere. Wie lange wird aufmerksam dieser Laudatio zugehört? Aber wenn dann diese Lobrede drastisch unterbrochen wird durch die Bemerkung, der Pfarrer habe eine Geliebte, dann sind alle wieder voll dabei: Was, wie,mit wem? Nichts langweilt so wie eine Laudatio, nichts begeistert so wie Tratsch! Hat Prinzessin X und der Star Y neue Liebschaften, entzückt Heerscharen von Lesern.

Dies allgemeine Produktionsgesetz für Nachrichten gilt somit auch für alle Nachrichten über die „Klimakatastrophe“und sonstige Ökohorrormeldungen. Die heutige Katastrophenmeldung muß immer die gestrige noch überbieten, um noch Interesse an ihr zu erwecken. Der „Wachturm“ der Zeugen Jehovas verkennt dies Gesetz der Steigerung und so langweilt seine ewig gleich tönende Weltuntergangsverkündigung. Ökokatastrophenmedien sind da eben kreativer.

Die Welt, in der wir leben, ist nicht (mehr) die Realwelt sondern das Bild von ihr in den Medien. Die Realwelt verschwindet in dem Meer der medialen Weltkonstruktionen. Ein einfacher unmittelbarer Zugang zum Realen wird so faktisch verunmöglicht, weil das Selbsterlebte durch die durch die Medien vorgegebenen Deutungsmuster erst zu einer Erfahrung, zu einer Wahrnehmung des Subjektes wird. Denn jede Erfahrung, jede Wahrnehmung ist ein Produkt der Verarbeitung von den eigenen Sinneswahrnehmungen und nichts Unmittelbares.

Auch produzieren die Wissenschaften ihre Erkenntnisse nach den Gesetzen des freien Marktes. Nicht mehr wird so der wissen-schaftliche Diskurs durch die Unterscheidung von „wahr“ und „falsch“ reguliert, sondern der Marktwert einer Erkenntnis macht sie zu einer „wahren“= gute Ware. So würde jede Biologe gesteinigt, erklärte er, so wie nicht sehen könnende Augen etwas Naturwidriges sind, so sei auch eine angeborene Homosexualität naturwidrig, da der Zweck der Sexualität die Fortpflanzung sei. Da diese Erkenntnis politisch korrekt mit Sanktionen geahndet wird, sagt das kein Biologe mehr:Diese Erkenntnis hat eben einen Negativwert, auch wenn sie wahr ist.

Wenn also wissenschaftliche Erkenntnisse nach den Gesetzen des Marktes produziert werden, darf an ihrem Wahrheitsgehalt gezweifelt werden. So hatte die Geschichtswissenschaft der DDR nachzuweisen,daß die Partei, die Partei immer Recht hatte- so wurde es auch gesungen- während die westliche nachzuweisen hat, daß die denkbar beste aller Staatsformen die der westlichen Demokratie sei. Im Prinzip gilt das so auch für den naturwissenschaftlichen Diskurs.

Was ist dann aber wahr? Genau das ist nun das Problem. So klar auch die Produktionsbedingungen von Nachrichten und wissenschaftlichen Erkenntnissen rekonstruiert werden können, damit ist noch lange nicht geklärt, was denn nun wahr sei. Ein naiver Subjektivismus: „Die Welt ist, so wie ich sie sehe!“ ist selbstredend kein Ausweg.

Es darf aber der Verdacht geäußert werden, daß die Klimakatastrophenhysterie mehr ein Produkt der Medien und der daran Verdienenden ist als ein reales Ereignis.

 

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