Samstag, 13. November 2021

Sie wollen eine andere Kirche – Einblicke ins Revolutionäre

Sie wollen eine andere Kirche – Einblicke ins Revolutionäre


Bischof Meier frägt rhetorisch: „Wollen wir unsere Hirten künftig nur noch demokratisch wählen und auf Zeit einsetzen, um ihnen bei Bedarf ebenso per Mehrheitsvotum wieder das Vertrauen entziehen zu können? Bischöfe auf Zeit?!Wenn wir ernsthaft eine Kirche ohne Weiheamt anstreben, läuten wir uns selbst die Sterbeglocke“. (Zitiert nach: „Die Weltkirche hat meinen Horizont weit gemacht“ (Der Fels, November 2021, S311.)

Dies ist kein rhetorische Frage, denn so sehr dieser Bischof von seinen Predigthörern ein klares Nein erwarten darf, so genau weiß er auch, daß im linksliberalen „katholischen“ Reformlager diese Vorstellung auf Sympathie stößt. Einst träumten auch in Westeuropa linke Katholiken, inspiriert von der marxistisch fundierten Befreiungstheologie von „Exodusgemeinden“, in denen schon ein Ausstieg aus der bürgerlichen Gesellschaft gelang, wie dem Volke Israels aus dem Sklavenhaus Ägyptens und diese Gemeinden sollten dann als Katalysatoren für Transformation der bürgerlichen Gesellschaft fungieren: Die Kirche sei eben oder habe das ganz Andere gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft, der kapitalistischen zu sein.

Jetzt will das linksliberal mutierte katholische Reformlager nur noch die Einpassung der Katholischen Kirche in die bürgerliche Kultur. Sie solle eben wie ein Verein gut demokratisch strukturiert sein, mit gewählten und jederzeit so auch abwählbaren Vorstandsschaften. Das funktioniert so in allen demokratischen Parteien Deutschlands und deshalb soll es in der Kirche so auch zugehen.

Augenfällig ist dabei die völlige Verständnislosigkeit dem Wesen der Kirche gegenüber, der eben der Leib Christi ist. Der Priester ist eben auch etwas völlig anderes als ein gewähltes Vorstandsglied. Wenn dann aber Bischof Meier predigt: „Ich bin überzeugt: Wenn wir eine Kirche ohne sakramentales Amt wollen, brechen wir ihr das Genick. Sie wird gebückt, verkrümmt, geht weder aufrecht noch aufrichtig ihren Weg. Sie hat keine Kraft mehr,gegen den Strom zu schwimmen.Sie wird mitgerissen von den Wellen der gängigen Meinungen.“ (S.311), provoziert dies doch die Anfrage, ob so denn nicht schon die Katholische Kirche im deutschsprachigen Raume erscheint,obzwar sie noch über sakramentale Weiheämter verfügt.

Sicher würde sie, ohne die Weiheämter noch mehr dem Zeitgeist verfallen aber ohne einen solchen Verfall an den Zeitgeist könnte es den „Synodalen Irrweg“ doch gar nicht geben.

In dem Artikel des „Felses“: „Es geht nicht um sexuellen Missbrauch, eine „andere Kirche“ ist das Ziel!“ H. Gindert, November 2021, S.314 wird aus den „Gestalten der Revolution“ der Revolutionär Marat so charakterisiert: „Marat rächte sich an allem, was groß war...das Geniale war ihm nicht weniger verhasst als das Aristokratische.Überall, wo er etwas hervortreten oder glänzen sah,verfolgte er es wie einen Feind. Er hätte die ganze Schöpfung einebnen mögen. Die Gleichheit war sein wütendes Streben, weil die Überlegenheit sein Martyrium war. Er liebte die Revolution, weil sie alles bis in seine Reichweite erniedrigte“. (S.314)

Gelingt hier nicht dem Autoren der „Portraits de Revolutionaires“ die Charakterisierung des Revolutionäres schlechthin? Ist dieser dann nicht auch als treuer Schüler der Rotte Korach auch der „Synodale“ dieses Irrweges, auf dem nun dem Weiheamt das Ende bereitet werden soll? Der Wille zur Gleichmacherei ist eben nur die Vorderseite des Abscheues von allem Hohen und Besonderem. Daß Gott Mose und Aaron einsetzte als die Mittler zwischen ihm und Gott und im neuen Bund das hierarische Amt, das ist eben für den rein demokratisch Gesonnenen inakzeptabel. Er kann nur eine demokratisch legitimierte und jederzeit abwählbare Vorstandsschaft anerkennen, denn er selbst will dabei der Souverän bleiben.Die Kirche Jesu Christi, das ist ein Besitz anzeigender Genitiv soll zu einem Verein umstrukturiert werden, der eben seinen Vereinsmitgliedern gehört. Die Verdemokratisierung der Kirche ist so vor allem die Entthronung ihres Herren Jesus Christus. In den Weiheämtern wird so die Realität des Herrn Jesus Christus als des Regierers der Kirche gesehen, von dem sich seit dem 2.Vaticanum das Kirchenvolk emanzipieren möchte.


 

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