Mittwoch, 26. Januar 2022

Ist der "Freie Westen" am Ende- erleben wir unseren Untergang?

Ist der „Freie Westen“ am Ende- erleben wir unseren Untergang?


Seit Oswald Spenglers WerK: „Der Untergang des Abendlandes“ gilt nicht nur der Mensch sondern auch ganze Kulturen als sterblich. Paul Valery versicherte, „daß sogar die großen,durch Sprache, Recht und Arbeitsteilung integriertenn Kollektivgebilde sterblich seien“. P.Sloterdijk; Götterdämmerung, in: ders: Nach Gott, 2017, S.7. Fragen wir einfach: Erleiden wir das jetzt? Unter dem Titel: „Spätrömische Dekadenz“ schreibt P.Helmes:

Wir- Deutschland und die meisten Länder Westeuropas -stehen am Abgrund,kurz vor dem Niedergang. Da kommt einem schnell der Begriff >spätrömische Dekadenz< in den Sinn, denn auch Rom ist weniger durch fremde Mächte als vielmehr durch inneren Zerfall zerstört worden. Das trifft auch auf unsere Überfluß-und Überduß Gesellschaften zu.“

Westeuropa aber auch Amerika erscheinen uns so als die Zentren der heutigen Dekadenz, wohingegen etwa Ungarn, Polen und Rußland und isb das aufstrebende China von dieser Dekadenz (noch) nicht infiziert sind. Ob nun Deutschland wirklich ein Überflußland ist, das ließe sich aber in Frage stellen, beachtete man die sehr unterschiedliche Teilhabe am Reichtum in unserem Lande. Aber ein Überdrußland, das trifft schon eher. Aber das Eigentliche kommt erst in der weiteren Ausführung:

Hinzu kommt gerade bei den Linksgrünen ein abgrundtiefer Haß auf den Westen, auf die >alten weißen Männer<,die weiße Rasse- also Haß auf alles Deutsche, aber >Offenheit< zum Islam und dessen Eroberungs- und Unterwanderungsbestreben.“ Helmes, Die grüne Apokalypse, 2001,S.26f. Das „Hinzu“ verdunkelt nun aber nun die Dekadenz, die ja gerade in der Selbstverneinung ihr Zentrum hat. Auch ist diese Selbstverneinung nun nicht ein Alleinstellungsmerkmal der Partei der Grünen. „Die Antideutsche Bewegung“ ist erstmal ein Produkt linksextremistischer Kreise als Reaktion auf die Wiedervereingung Deutschlands 1989f, aber auch eine Reaktion auf die Enttäuschung über die nun wirklich sich ereignet habende Revolution in der DDR, die diesen sozialistischen Staat liquidierte: Nun macht das deutsche Volk endlich eine Revolution, aber mit dem Ziel, den Kapitalismus wieder einzuführen. Linksradicale waren also maßlos enttäuscht über dies Versagen des „revolutionären Subjektes“, das sich nun aus ihrer Sicht als rein konterrevolutionär erwies. Das deutsche Volk wurde so abgeschrieben.

Aber die von Helmes konstatierte Dekadenz wie im Alten Rom ist nun wirklich nicht limitiert auf die Grünenpartei.Und sie ist gerade der Selbstverneinungswille. Naiv könnte geglaubt werden, daß ein Selbsterhaltungswile und somit die Selbstbejahung etwas ganz und gar Natürliches sei, daß es dann aber oft an der Nächstenliebe fehle. So gingen Kulturen wohl trotz ihres Gemeinschaftsethos an einem Zuviel an ausgelebtem Egozentrismus zu Grunde.Jeder liebe sich zwar selbst, aber nicht jeder und nicht immer wird der Mensch dem göttlichen Gebote: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selber“ gerecht.

Aber wie nun, wenn nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Kulturen des Lebens überdrüssig geworden ihre Selbstnichtung als erstrebenswert ersehnen? Ein Bürger des Deutschen Staates ist ausgezeichnet wie auch jeder Bürger eines anderen Staates durch einen Komplex von Identitäten: Er ist männlich oder weiblich, er ist Deutscher oder Nichtdeutscher im ethnischen Sinne, er ist aber Deutscher Staatsbürger oder einer ausstaffiert mit mehreren Staatsbürgerschaften, sodaß diesbezüglich seine Identität unklar ist, er kann einer Religionsgemeinschaft oder auch einer politischen Partei angehören und noch basaler einer Rasse, im Regelfall der „Weißen Rasse“.

Wenn ein solcher Multiidentitärer nun sich selbst verneinen will, dann verneint er sich bestimmt, etwa als Deutscher oder als Weißer oder als Teilhaber der abendländischen Kultur. Er kann sich aber auch als Mensch verneinen in der extremsten Form des Freitodes aber auch weltanschaulich, indem er sich nur als höher entwickeltes Säugetier verstehen will oder als Vorstufe zum Übermenschen, der so das einfache Menschsein evolutionär hinter sich läßt.

Das Spezifische der Dekadenz bei uns ist nun die Verneinung als Deutscher. Das Deutsche Volk gilt -politisch korrekt beurteilt- als „massa perditionis“, um es augustinisch zu formulieren, als ein völlig moralisch verdorbenes Volk, das im Holocaust seinen wahren Volkscharakter der Welt offenbart hat. Aus diesem Volke muß man sich emanzipieren, will man als ein „Guter Mensch“ gelten. Darum hat man ein Anti-Deutscher zu sein. So denken heute politisch Korrekte völkischer als selbst die heutigen Rechten, denn sie glauben an die Bestimmtheit jedes Deutschen durch sein eigenes rein negatives Volkstum.

Diese spezifische deutsche Selbstverneinug wird nun auf den „Weißen Mann“ ausgedehnt, daß nun diese Rasse als Ganzes eine solche „massa perditionis“ sei. Wie sich diese Ausdehnung ereignete, das zu eruieren, wäre eine mehr als lohnende Aufgabe.

Aber dies sind doch nur Oberflächenphänome.Zu Grunde liegen dürfte dem etwas viel Tieferes,nämlich eine Schwächung des Lebenswillens. Das Leben kann als nicht lebenswert empfunden werden. Daraus kann dann eine produktive Haltung dem Leben gegenüber entspringen: das Streben nach einem besseren Leben und eine negative, daß das Leben an sich als ein Leidenmüssen wahrgenommen wird und so die Idee der Lebenswillenüberwindung entsteht, wie es Schopenhauer entfaltete. Die christliche Religion ist so auch ein Protest gegen das Leben,wie es real ist im Hoffen auf ein wahres jenseitiges, wohingegen der Buddhismus der Wille zur Erlösung vom Leben ist. Nicht das bestimmte Leben sondern das Leben als solches soll so negiert werden.

Die jetzige Dekadenz im freien Westen ist somit nicht eine Verneinung des Lebens selbst sondern eine bestimmte Verneinung, die des weißen abendländischen Mannes. Dieser soll seinen Platz in der Geschichte räumen, um Platz den Anderen zu machen, dem Nichtweißen, dem Nichtmann, dem Niichtchristen, dem Nichtabendländer. Dazu wird dann die Kulturgeschichte des Abendlandes völlig umgeschrieben: Sie soll nur noch eine der Unterdrückung und Ausbeutung der anderen Menschen und der Natur sein. Dabei nimmt dann der Deutsche die Sonderrolle ein, unter den Bösen wirklich der Böseste zu sein.

Die Schwächung des Lebenswillens ist so einerseits ein Produkt der hypermoralistischen Selbstkritik der Geschichte des „Weißen Mannes“, der nur noch für das Negative steht, aber die Schwächung des Lebenswillens ist auch die Voraussetzung einer solchen selbstestruktiven Geschchtsbetrachtung. Der darin sich manifestierende Überdruß am Leben ist eben der alt gewordener Völker, die nicht mehr an eine eigene Berufung glauben. Der Westeuropäer will wohl noch als Einzelindividuum leben und sein Leben genießen wollen, aber er will nicht das Weiterleben seines eigenen Volkstumes oder seiner Rasse.

Der Feminismus spielt so gesehen in der allgemeinen Dekadenz eine Sonderrolle, da er mit seinem Nein zum Leben, noch nie sind im Namen einer Ideologie so viele Menschen getötet worden wie in seinem, eher eine prinzipielle Verneinung des Lebenswillens ist, der so gerade im Töten der Kinder im Mutterleibe seine authentische Praxis hat. Die Feministin praktiziert so ihr Nein zur Zukunft des Lebens, indem so die Nachkommenschaft abgetrieben wird. So ist der Feminismus die radicalste Gestalt der Dekadenz mit seinem Nein zum Leben überhaupt in der Spannung zu bestimmten Verneinungen des Lebens, des Neins etwa zum Deutschen Volkstum oder der „Weißen Rasse“.




 

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